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Schluss mit Abo – Star Wars: The Old Republic bald Free-To-Play – Ein Hoch auf die Sucht

geschrieben von Michael Müller

Es scheint, als habe „Star Wars: The Old Republic“ (SWTOR) dem Genre-Goldesel „World of Warcraft“ nicht so viel entgegen zu setzen, wie von Publisher Electronic Arts (EA) ursprünglich erwartet. Ab Mitte November steht das Online-Rollenspiel der Mass-Effect-Schmiede Bioware jedem Interessenten kostenfrei zur Verfügung. Damit es richtig Spaß macht, muss hier und da allerdings weiterhin gezahlt werden. Das stellt sicher, dass sich die Kassen bei EA weiter füllen. Der Sucht sei Dank.

Neuerdings suchtfinanziert

Der Mensch ist allgemein ein sehr sucht-affines Wesen. Ob Alkohol, Kaffee, Zigaretten, Fett, Süßigkeiten oder Sport – jedes Individuum findet einen Weg, seinen angeborenen Hang zur Sucht zu befriedigen. Auch wenn es nur kleine, sympathische Gewohnheiten sind, wie beispielsweise das Stückchen Schokolade nach einem guten Essen – aus Gewohnheit erwächst oftmals eine Sucht. Bei dem einen Menschen mehr, bei dem anderen weniger. Oftmals wird das Objekt des Verlangens dann verniedlicht – Schokolädchen, Zigarettchen, Käffchen, Schätzchen. Doch das ist ein anderes Thema.


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Worauf ich eigentlich hinaus will: wer gerne spielt, sich nach getaner Arbeit auf das Anschalten der Konsole oder des Rechners freut, dessen Herz klopft wenn die Start-Animationen des Spiels über den Bildschirm flimmern – der ist emotional involviert und auch einer aus Spaß entwachsenen Sucht verfallen. Möchte stundenlang vor der Flimmerkiste sitzen, seinen Charakter „hochleveln“. Will neue Waffen, Rüstungen. Und das alles möglichst schnell!

Free-To-Play setzt genau hier an. Bittet genau jene zur Kasse, die den meisten Spaß am Spielen haben. Das ist keinesfalls fragwürdig, denn wer viel spielt, von einem Titel angefixt ist und viel Freude daran hat, der überweist dem Publisher sicher lieber das Geld für die neue digitale Streitaxt, als ein weniger gefesselter Nutzer. Jedenfalls dann, wenn sich Preis und Leistung die Waage halten. Außerdem sinken die Eintrittskosten in die Spielewelt auf null – wems gefällt, der bleibt dabei und zahlt und zahlt und zahlt. Wems nicht gefällt, der kann immerhin von sich behaupten, zum Nulltarif Todesstern-Luft geschnuppert zu haben.

Der richtige Schritt?

Ob die SWTOR-Community von der Umstellung von monatlicher Grundgebühr zu Free-To-Play profitiert, muss sich noch zeigen. Zu vermuten ist es jedenfalls. Denn fest steht, dass die bisherige Preisgestaltung von EA alles andere als einsteigerfreundlich war. Im Origin-Store kostet das Basispaket mittlerweile zwar nur noch 12,99 Euro, knapp 40 Euro weniger als noch bei Markteinführung vor einem Jahr. 30-tägige Spielzeit inklusive. Doch dabei bleibt es nicht. Anschließend werden für 60 Tage 26,99 Euro fällig – da muss man schon richtig heiß auf die Onlinewelt von Star Wars sein. Zum Vergleich: der Branchenprimus und Dauerbrenner „World of Warcraft“ kostet über Amazon für zwei Monate nur 24,95 Euro, dafür in der Basisversion 19,99 Euro.

Der Handel in SWTOR wird weiterhin mit so genannten Kartellmünzen abgewickelt. Diese sind im Spiel in geringen Mengen zu finden, lassen sich durch echte Währung allerdings auch hinzukaufen. Bestandskunden erhalten zur Umstellung am 15. November entsprechend ihrem Status Kartellmünzen gutgeschrieben – neben 250 Kartellmünzen, die EA allen Benutzern zur Umstellung spendiert. Bleibt abzuwarten wie EA die Preise für In-Game-Käufe gestalten wird. Möge die Macht mit ihnen sein.

Über den Autor

Michael Müller

Michael tritt seit 2012 in über 140 Beiträgen den Beweis an, trotz seines Allerweltnamens real existent zu sein. Nach Abschluss seines Wirtschaftsstudiums arbeitete er einige Jahre als PR-Berater, bevor er 2016 als Tech-Kommunikator bei einem deutschen Spezialglas-Hersteller einstieg.

9 Kommentare

  • „Was nix kost, ist auch nix“ sagt der Volksmund und hat damit oft Recht.

    SWTOR hat großartig angefangen und ist dann dem Schweinezyklus aller neuen Titel in den letzten 5 Jahren gefolgt.

    1. Release der Betaversion, alles ist „Amazing“ bzw. „Exciting“ (copyright by Kate Paiz, die dem Herrn der Ringe Online das Gnadenbrot geben darf)
    2. Neue Server aufstellen, alles Amazing
    3. Noch mehr Server aufstellen
    4. Management feuern, Support einstellen, Server zusammenlegen
    5. Mehr Server zusammenlegen, Communitybetreuung von Ehrenamtlichen (Spielern) übernehmen lassen
    6. Feststellen, daß von den 150 Servern nur noch 15 übrig sind, Management erneut feuern, Support ganz runter fahren, für zukünftige Entwicklungen ist kein Geld mehr da
    7. F2P bis es ganz einschläft, garkein Support mehr.

    Tschüss SWTOR, wieder einmal habe ich mich über die Anschaffung einer CE geärgert.

    Gruß, Frank

    P.S.: Von mir aus darf ein Abo 50 Euro im Monat kosten, wenn ich dafür den entsprechenden Support bekomme. Dann sind die Server dafür überwiegend Kinder- und Jugendfrei…

  • Das Problem von SW war nicht das es Geld gekostet hat sondern das es zu wenig für den Preis geboten hat. Die Leute die zu SW gewechselt sind haben sich eine Alternative zu wow gewünscht, bekommen haben se aber ein wow mit Lichtschwerten ohne ausreichenden Contetnt.

  • Es wird ja auch weiterhin die Möglichkeit eines Abos geben.

    Ich spiele seit März und finde es sehr unterhaltsam. Bin aber auch eher der Casual-Spieler, der nicht jeden Tag stundenlang spielt. Daher ist für mich bisher auch genug Content da….

    Gametimecards mit 60 Tagen gab’s in der letzten Zeit auch immer für um die 20 €….

  • Nunja wer am Anfang nicht genug Abwechslung bietet und irgendwann keijne lust hat ewig von links nach rechts zu fliegen, ohne ein wirklich neues Konzept.. Konnte nicht wirklich zum „killer“ werden.
    Ich war jedenfalls enttäuscht.

  • Gott sei Dank ging dieser Krug an mir vorüber. Bioware hätte sich lieber um die Weiterentwicklung ihrer alten und erfolgreichen Titel kümmern sollen. Aber das ist ein typisches EA Modell. Günstige Entwicklung -> Maximales Marketing -> Maximale Kohle einfahren -> nach einem Jahr einstampfen.

  • Ähm günstig entwickelt? Although BioWare has not disclosed development costs, industry leaders and financial analysts have estimated it to be between $150 million and $200 million.

    Das nenn ich irgendwe nicht günstig.