Sonstiges

8 bit for the win – Flashback der Retro-Games

geschrieben von Thorsten Nötges

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Wer über 30 ist, erinnert sich sicher noch: Computerspiele ohne HD-Grafik, ohne orchestrale Musik und nur mit rudimentären Sounds. Wir hatten ja sonst nichts, blieben daran hängen, investierten Stunden und Tage, um das nächste Level zu erreichen, den Endgegner zu besiegen, ins Ziel zu kommen. Wir wussten ja auch nicht, was in Sachen Grafik, Audio oder Spieleumfang noch alles auf uns wartet – Skyrim ist kein Vergleich zu Eye of the Beholder. Aber diese Erlebnisse haben sich doch in den Hinterkopf eingebrannt, und die alten Sachen haben alle noch immer ihren Reiz. Sonst würde Tetris nicht mehr gespielt werden, und es keine Neuauflagen von Metal Slug geben.

Und trotzdem …

Denn die alten Spiele, oder Spiele, die retro aussehen, sind nicht verschwunden – jetzt heißen sie nur Retro-Games. Auf Flashgame-Seiten wie Armor Games oder Kongregate gibt es riesige Sammlungen von Spielen, die an die Klassiker auf PC oder Konsole erinnern. Fantasy Online zum Beispiel ist ein MMO, das laut Armor Games „sich spielt wie World of Warcraft und aussieht wie Zelda auf dem SNES.“

Dieser vielversprechende Spielemix kommt gut an und wurde bisher mehr als 2 Millionen mal gespielt. Ähnlich wie Retro Unicorn Attack. Das Spiel hat den klassischen Touch schon im Titel und lässt Mädchenträume wahr werden, oder so. Springen mit X und Sprinten mit Z – so unkomplizierte Steuerungen hatten wir in regulären Spielen zuletzt vor knapp dreißig Jahren. Jetzt sind sie wieder da und Kult dank Flash.


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Andere Technik setzt auf andere Spiele: Auf der Pebble Watch kann man mit dem neuen SDK Tetris, Pong und Snake spielen. Der „Ars Technica“-Tester Rob Haining attestiert der Smart-Watch dabei zwar etwas zu feste Knöpfe, war aber angetan vom Bildschirm. Schräg ist es allemal auf seiner Uhr zu spielen. Aber auch das gab es ja schon in den Achtzigern. Traum meiner schlaflosen Nächte.

Spielen im Office

Einen Retro-Ansatz, aber auf einer etwas überraschenden Basis, verfolgt Cary Walkin. Der begeisterte Rollenspieler arbeitet eigentlich als Buchhalter und hat in seiner Freizeit ein rundenbasiertes Rollenspiel programmiert. Soweit noch nichts unübliches, aber das Spiel namens Arena.xlsm läuft komplett in Excel – zumindest unter Windows. Mac-User bleiben leider außen vor.

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Alles, von der Charaktergenerierung bis zu den Kämpfen, findet im Spreadsheet statt und wird über Makros kontrolliert. Die Hauptfigur ist ein Smiley und wird über Klicks auf ein Steuerkreuz über den Bildschirm geleitet – etwas kompliziert, aber doch mit großen Retro-Charme. Und einem großen Vorteil: Man kann es auch auf Bürorechnern mit schwächerer Hardware und begrenzten Nutzerrechten spielen. Andauerndes Klicken fällt den Kollegen ja eher selten auf.

Als Rückblick auf vergangene Zeiten, als Erinnerung an früher oder auch als optisch wie akustisch reduzierte Abwechslung zwischen Grafikepen – Retro-Games haben ihren unzweifelhaften Charme. Für jeden, der die alten Sachen schon gespielt hat, und auch für alle anderen.

Bilder: Grinning girl on old style gaming set up / Shutterstock.com; Screenshot

Über den Autor

Thorsten Nötges

Thorsten Noetges ist Nerd, Gamer,und seit 1995 im Internet zu Hause. Er hat von 2013 bis 2014 über 100 Artikel auf BASIC thinking veröffentlicht.

5 Kommentare

  • Ein Großteil der Spieleindustrie und auch Spieler hat es leider bis heute nicht Begriffen, nicht die Grafik macht ein Besseres Spiel, sondern Spielwitz und Spielideen.
    Sonnst würde ein Brettspiel aus Edelholz mit goldenen Spielfiguren auch besser sein als ein Schachspiel aus billigen Plastik.
    Was nützen dem Spieler eine teure Grafik wenn das Spiel dafür Eintönig ist und meist nach wenigen Stunden durchgespielt?
    Vermutlich waren gerade damals viele Spiele Besser weil man weniger Entwicklung in die Grafik, dafür mehr in das Spiel selbst Investierte.

  • Ja, das waren Zeiten damals. Mein erstes Spiel war übrigens Giana Sisters auf dem C64. Leider ein ziemlich kurzes Vergnügen, da ich die Diskettrn damals in der Sonne liegen gelassen habe. Danach ging’s weiter mit dem Amiga, bis ich dann meinen ersten 286er in den Händen gehalten habe.

  • Ich glaube einfach, dass viele Entwickler heute nicht mehr den Mut aufbringen, etwas Ungewöhnliches zu programmieren. Die Großen in der Spieleindustrie kaufen kleine Entwickler auf und vergeben Aufträge, die schon Hollywood-Blockbuster Qualitäten aufweisen. Da darf man kein Risiko eingehen. Das muss von einer breiten Masse akzeptiert und gekauft werden, sonst gehts schnell bergab. Früher waren es ja oft kleine Softwareschmieden oder gar Einzelpersonen, die sich an einem Spiel komplett auslassen konnten. Heute ist es stark professionalisiert und profitorientieret, was in einer Richtung gut ist, aber auf der anderen Seite wird wenig Abwechslung geboten. Man sieht es ja schon an den zahlreichen Fortsetzungen in der Spielebranche. Mit bewehrten, etablierten Marken lässt sich die Kundschaft schneller wieder zum Kauf animieren. Meine Aufmerksamkeit haben schon seit einiger Zeit die kleinen Indie- und Flashgame/Browsergame Entwickler (und ich meine keine Socialgames). Da wird noch mit experimentiert und der Innovationsmotor angeschmissen.

  • Ich Liebe Retrogames.
    Ich finde es mehr als Schade, wenn ich mein SNES an meine 60 Zoll Glotze anschließe, kann ich fast nichts mehr erkennen 😛

  • @chris
    sehe ich genauso, heute gibts nur noch „Mainstream“-Matsch der von jedem 14jährigen Kiddie sofort gedaddelt werden kann. Hauptsache die Grafik fetzt. Früher steckte noch echtes Herzblut in den Spielen..erschaffen von kleinen Teams mit einer genauen Vorstellung von ihrem Werk. Heute wird ja jedes Spielkonzept am Reißbrett totgequatscht bis es weichgespült ist 😉

    @Benni
    Für die alten Konsolen hat man ja auch noch ne große Röhre zu Haus 🙂