Wirtschaft

Polaroid-Kamera trifft auf Instagram-App: Die Schnappschuss-Knipse Socialmatic soll 2014 erscheinen. Wirklich?

Man nehme eine digitale Kamera, integriere einen Drucker, verwende Android als Betriebssystem, rühre das mit angesagten Vintage-Effekten an und baue auch noch ein Social-Network auf – das ist die Idee hinter Socialmatic. Klingt spannend. Und wie eine Mischung aus Polaroid-Kamera und dem Foto-Netzwerk Instagram. Genau das soll Socialmatic werden. Nun gibt es neue Informationen zu dem interessanten Projekt, das bereits seit einem Jahr durch die Medien geistert.

Socialmatic

 

Polaroid-Kamera Reloaded

Socialmatic ist die Idee des italienischen Designers Antonio De Rosa und seiner Agentur ADR Studio. Bereits im Mai 2012 präsentierte er seine Vision, welche die Grenze zwischen virtueller und echter Welt schließen soll. Diese stellt eine Kompaktkamera dar, mit der man einerseits seine Fotos sofort ausdrucken, aber auch per Mail, Twitter, Facebook oder dem Socialmatic-eigenen Social-Network mit seinen Freunden teilen könne. Passend zu den Vorbildern Polaroid-Kamera und Instagram soll es möglich sein, die Bilder direkt auf der Kamera mit Retro- und Vintage-Effekten nach zu bearbeiten, so wie sie seit einiger Zeit eben total angesagt sind.

Nach aktuellen Informationen soll aus dem Konzept Socialmatic nächstes Jahr handfeste Realität werden. Im Frühjahr könne das ambitionierte Projekt an den Start gehen und die Kamera für 299 Dollar verkauft werden, so ADR Studio. Für die Produktion, Vermarktung und den Vertrieb habe man eine Kooperation mit C&A Marketing geschlossen, welche einige Polaroid-Patente besitzt . Ob die Kamera dann am Ende Polaroid Socialmatic oder ähnlich heißen wird, ist noch nicht bekannt.


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Technische Features von Socialmatic

Um mit aktuellen Kompaktkameras – aber auch Smartphones – mithalten zu können, soll die Socialmatic-Kamera eine 14 Megapixel Front- und eine 2 Megapixel Back-Kamera kriegen. Wie es sich heutzutage gehört, sind auch Videoaufnahmen in Full HD angedacht, welche dann zusammen mit den Fotos auf den 4 Gigabyte internen Speicher oder auf der externen SD-Karte abgelegt werden. GPS, WiFi und Bluetooth gehören verständlicherweise auch dazu, um eben die avisierten Grenzen zwischen virtueller und echter Welt schließen zu können. Als Betriebssystem ist Android angedacht, zu der Version hat ADR Studios noch keine Informationen heraus gegeben.

Eine Polaroid-artige Kamera lebt verständlicherweise vom integrierten Drucker. Der bringt die Bilder aber nicht mit Tinte aufs Papier, sondern mittels ZINK. Diese Zero-Ink-Technology basiert auf speziell beschichtetem Papier. Da die Kamera dünn gehalten werden soll, wird es meinen Vermutungen nach kein Papierfach oder Ähnliches geben. Wahrscheinlich wird man das ZINK-Papier zusätzlich mit sich herumtragen müssen.

Wird Socialmatic wirklich kommen?

Auch wenn viele Webseiten über Socialmatic berichten, als wäre die Produktion und Auslieferung im nächsten Jahr so sicher wie das Amen in der Kirche, so bezweifle ich das. Denn Antonio De Rosa ist Designer und laut eigenen Angaben Spezialist in Sachen PR und Marketing. Somit versteht er es, seine Visionen ansprechend zu präsentieren und zu verbreiten. Die bislang veröffentlichten Designstudien und edel gestalteten Produktinformationen sehen wirklich schick aus. Da mag man sofort glauben, dass Socialmatic quasi vor der Türe steht. Doch wie bei so vielen Start-Ups sind die Visionen und auf Hochglanz polierten Präsentationen meist größer als das fertige Ergebnis.

Aber ich will nicht zu negativ sein! Denn eine Mischung aus Polaroid-Kamera und Instagram-Community, diese Idee klingt wirklich verlockend. Ob sie wirklich umsetzbar ist, das muss De Rosa nun in den kommenden Monaten beweisen. Und danach wird sich zeigen, ob der Markt so etwas überhaupt braucht.

Denn: Werden sich Schnappschuss-Fotografen wirklich eine knapp 300 Dollar (beziehungsweise 300 Euro) teure Kamera kaufen, die im Grunde das gleiche bietet wie ihr Smartphone? Ist der kleine Unterschied – das sofortige Drucken eines Bildes zum Anfassen – einem so viel Geld wert? Da halte ich es wie Franz Beckenbauer: Schau’n mer mal!

Bild: Socialmatic

 

Über den Autor

Jürgen Kroder

Jürgen bezeichnet sich als Blogger, Gamer, Tech-Nerd, Autor, Hobby-Fotograf, Medien-Junkie, Kreativer und Mensch. Er hat seine unzähligen Hobbies zum Beruf gemacht. Und seinen Beruf zum Hobby. Obwohl er in Mainz wohnt, isst er weiterhin gerne die Maultaschen aus seiner Heimat.

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