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Schnellere Hilfe bei (vermeintlichen) Krankheiten: Google will Video-Chat mit Ärzten einführen

geschrieben von Jürgen Kroder

Google

Vor ein paar Tagen berichtete ich über ein Feature der Google-Suche, die mir einen Schauer über den Rücken laufen lies. Nämlich die Funktion, die meine offenen Rechnungen auflistet. Mit einer aktuellen Meldung kann der Suchgigant bei mir wieder etwas Boden gutmachen. Die Umsetzbarkeit zweifle ich aber an.

Gute Vorhaben

Hier juckt es, dort zieht es, vielleicht ein leichter Schmerz oder eine veränderte Farbe: Sobald unser Körper Symptome zeigt, die unnormal sind, suchen wir nach einer schnellen Lösung. Anstatt dem Hausarzt einen Besuch abzustatten, konsultieren viele zuerst das Internet. Das heißt: Google.de gestartet und ein paar grobe Suchbegriffe eingegeben.

Die Suche spukt wie immer viele Lösungsmöglichkeiten aus, diese sind aber nicht immer sinnvoll. Da wir keine Ärzte sind, die jahrelang Medizin studiert haben, schließen wir als Laien leider oft die falschen Rückschlüsse. Damit das nicht so häufig passiert, will uns Google in Zukunft ermuntern, doch einen ärztlichen Rat einzuholen. Und zwar mit einem direkten Chat mit einem Fachmann über Google Hangouts. Die Kosten dafür übernimmt Google – allerdings gilt das nur für die Testphase, die gerade in den USA läuft. Ob und wann der Arzt-Chat in Deutschland eingeführt wird, ist noch nicht bekannt.


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Wohl schwer umsetzbar

Dieses Feature finde ich klasse. Denn so können auch Menschen, die in Regionen wohnen, wo es weniger Ärzte gibt, kompetenten Rat einholen. Und lange Wartezeiten wären damit auch passè. Zumindest in der Theorie.

In der Praxis kann ich mir nur schwer vorstellen, wie das System funktionieren soll. Die deutschen Ärzte sind ja jetzt schon völlig ausgebucht. Wer einen Termin haben will, muss meist – gerade als Kassenpatient – mehrere Tage, Wochen oder gar Monate warten. Wie sollen unter solchen Umständen Ärzte dann auch noch zusätzlich Chats entgegen nehmen? Und wie würden die abgerechnet werden? Oder würde man eine Zwischenstelle einführen, eine Art Online-Ärzte-Hotline?

Fragen über Fragen, die mich daran zweifeln lassen, dass wir bald einen Arzt-Chat über Google Hangouts bekommen werden. Wie seht ihr das?

Bild: Google/ imgur

Über den Autor

Jürgen Kroder

Jürgen bezeichnet sich als Blogger, Gamer, Tech-Nerd, Autor, Hobby-Fotograf, Medien-Junkie, Kreativer und Mensch. Er hat seine unzähligen Hobbies zum Beruf gemacht. Und seinen Beruf zum Hobby. Obwohl er in Mainz wohnt, isst er weiterhin gerne die Maultaschen aus seiner Heimat.

2 Kommentare

  • Da sind google nicht die ersten mit dieser Idee und werden – zumindest in Deutschland – genau so baden gehen wir andere auch. Erstmal findest du keinen normalen Arzt in der Praxis, der für so was Zeit hat. Und selbst wenn er Zeit hätte, würde er sie nicht dafür einsetzen, sofern es kein Honorar dafür gibt. Und im deutschen Honorarsystem für Ärzte gibt es kein Geld für „telemedizinische Leistungen“. Einzige Alternative also: Cash vom Patienten. Und das haben schon andere vor ihnen probiert. Deutschland ist kein unterversorgtes Land, und bevor ich in die Tasche greife, setz ich mich doch lieber ne Weile ins Wartezimmer und bekomme meine Medizin dann „umsonst“ (sprich: Im Rahmen des normalen Versorgungssystems). Google könnte sich natürlich einen Call-Center voller angestellter Ärzte hinsetzen, aber auch dafür bräuchten sie ja ein Refinanzierungssystem.
    Kann schon sein, dass es irgendwann mal eine Abrechnungsziffer gibt für derlei Leistungen – aber die Gesundheitssystemherrscher werden einen Teufel tun, für google eine Lücke zu lassen.