Testbericht Wirtschaft

Sesame 2 im Test: Unverschämt teurer Spaß zum automatischen Sperren des Computers

geschrieben von Tobias Gillen

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Letztes Jahr um die Zeit habe ich hier die App Knock getestet, deren Sinn darin bestand, das Handy mit dem Mac zu verbinden und somit zu erkennen, wann man sich (mit Handy) vom Computer entfernt. Als Konsequenz der aufgebauten räumlichen Distanz hat Knock dann den Mac gesperrt und per Klopfer aufs Smartphone-Display wieder entsperrt. Funktionierte wunderbar, hielt ich aber mit 3,59 Euro für zu happig. Nun hat atama mit Sesame 2 das Gleiche in grün, äh, als Hardware rausgebracht. Ein Test.

Diverse Einstellungsmöglichkeiten

Vielleicht zunächst mal zu den Äußerlichkeiten: Das Sesame 2 kommt mit Batterie und Schlüsselring, wiegt 10 Gramm, ist 60 x 25 x 6 mm groß und optisch unauffällig bis wenig ansprechend. Durch die Öse am oberen Rand lässt sich das Stück Plastik mit dem Schlüsselring an den Schlüsselbund oder – wie im Produktvideo zu sehen – an einem Halsband befestigen.

Die Einrichtung ist denkbar einfach: Batterie einlegen, Bluetooth am Mac einschalten, App runterladen. In der App kann man dann das Gerät mit dem Mac verbinden und diverse Einstellungen treffen. Hier fällt Sesame 2 positiv auf, da wirklich diverse Dinge eingestellt werden können. So zum Beispiel, wann der Mac bei Entfernen des Sesame 2 entsperrt werden soll und wie groß die Sperr-Distanz sein soll.


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Sesame 2

Wer Maß nimmt, verliert

Außerdem kann man festlegen, ob sich der Mac in Reichweite automatisch wieder entsperrt, das Passwort eingegeben werden muss oder ob das Passwort eingegeben werden und das Sesame 2 in Reichweite sein muss („Zwei-Faktor“). Zudem kann das Sesame 2 beim Sperren und Entsperren ein paar automatische Funktionen ausführen, wie den Mac auf lautlos schalten oder den Skype-Status ändern. Das ist bemerkenswert und im Büro wohl sehr praktisch.

Beim Test selbst habe ich die Sperr-Distanz auf „nah“ gestellt, was laut Herstellerangaben ca. 6 bis 8 Meter sein sollen. Einmal quer durch den Flur und zurück war mein Mac leider immernoch entsperrt. Hier darf also davon auszugehen sein, dass gerade im Büro, wenn ich mal eine Tür weiter beim Kollegen die Gummibärchen klaue, genau nichts passiert. Wenn man also Maß nimmt, halten die Versprechungen des Herstellers nicht das, was sie sollten. Grundsätzlich, wenn man nicht zu kleinlich ist, funktioniert die Sperr-Funktion aber wie man es erwarten würde.

Durch Bluetooth Low Energy dürfte das Sesame 2 den Mac wenig Energie kosten, das Gerät selbst soll rund ein Jahr halten. Im ersten Quartal 2015 ist zudem eine Windows-Kompatibilität angekündigt.

Unverschämter Preis für ein solides Stück Plastik

Doch nun zum großen Kritikpunkt: Der Preis des Sesame 2 liegt bei satten 49,50 Euro. Das Stück Plastik wird in der Produktion keine 10 Cent kosten, die Batterie gibt’s bei Amazon für 2,50 Euro und der Schlüsselring kostet vielleicht ein paar Cent. Mit knapp 50 Euro (+ Versand) würde ich mich als Kunde betrogen fühlen.  Als deutlich günstigere Alternative dürfte sich die bereits erwähnte App Knock eignen.

Das Sesame 2 tut sicher, was es tun soll, ist ein solides Stück Technik und fällt nicht weiter auf in der Hosentasche oder am Schlüsselbund. Aber ob sich hier Preis und Leistung zumindest annähernd die Waage halten – ich bezweifle das.

Offenlegung: Der Hersteller hat uns das Gerät zum Test angeboten und zur Verfügung gestellt und bekommt es nach der Veröffentlichung dieses Textes selbstverständlich wie üblich zurück.

Bilder: Tobias Gillen / BASIC thinking

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

3 Kommentare

  • der hauptbestandteil ist beidesmal die software. Sich beim preis dann hauptsächlich über das stück plastik aufzuregen finde ich übertrieben, 50€ für diese software hingegen wirklich wucher. für den preis bekommt man schin deutlich komplexere software