Wirtschaft

Goldgräberstimmung und Sicherheitsbedenken: Wird 2015 das Jahr der Wearables?

geschrieben von Jürgen Kroder

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Welche technischen Geräte möchten sich die Menschen nächstes Jahr zulegen? Verschiedene Umfragen und Analysen zeigen, dass das Thema „smarte Devices“ wie beispielsweise die Apple Watch auf großes Interesse stößt. Kommt also 2015 der große Durchbruch?

Buzzword-Bingo

Was ist das nächste große Ding in der Unterhaltungselektronik-Branche? Womit lassen sich neue Märkte erschließen und viel Geld verdienen? Diese Frage stellen sich die Unternehmen von Jahr zu Jahr. Seit ein-zwei Jahren scheint ein Trend sicher zu sein: smarte Devices. Von Fitnessarmbändern bis hin zu „intelligenten“ Rauchmeldern – alles muss „smart“ werden.

Ein Buzzword schwingt hierbei immer mit und wird als das Trendthema überhaupt gesehen: Smartwatches. Spätestens seitdem die Apple Watch (endlich) offiziell enthüllt wurde, ist Goldgräber-Stimmung ausgebrochen. Wenn Apple eine „iWatch“ bringt, dann muss das ja ein Trend sein – immerhin hat der Konzern aus Cupertino ein Näschen für die Wünsche der Kunden.

Stimmt das? Der Tenor fällt positiv aus: Beispielsweise prognostiziert der Analyst Gene Munster 10 Millionen Apple-Watch-Verkäufe im Jahr 2015 . Apple selbst geht sogar von 30 Millionen aus. Sollten die Zahlen nur ansatzweise so eintreten, würde ein neuer, attraktiver Markt entstehen – natürlich auch für die Mitbewerber, die wohl teilweise im Schatten des iGiganten leben müssten.

ipsos-umfrage

Großes Interesse der potentiellen Kunden

Nicht nur smarten Uhren sind ein Thema, dem man viel Potential zutraut, sondern auch Wearables im Allgemeinen. Beispielsweise sagte Futuresource Consulting voraus, dass bereits 2014 weltweit 52 Millionen Einheiten verkauft werden würden – am meisten zum aktuellen Weihnachtsgeschäft. Für 2015 sieht die Beratungsfirma ein Marktpotential von 74 Millionen abgesetzten Wearables.

Im Business ist das Thema smarte Devices also „hot“. Aber wie sieht das der potentielle Kunde? Hat er das Thema überhaupt auf dem Schirm? Eine aktuelle Studie von Ipsos gibt hierzu interessante Zahlen preis. Das Marktforschungsinstitut befragte im Oktober 2.011 US-Amerikaner über 18 Jahren. Das Ergebnis: 80 Prozent gaben an, dass sie schon mal von Wearables gehört haben, 40 Prozent seien sehr vertraut mit dem Thema.

Desweiteren gaben rund ein Fünftel (18 Prozent) der Amerikaner an, sie möchten sich in den nächsten 12 Monaten ein Wearable kaufen. Damit spielen die smarten Geräte bereits eine wichtige Rolle auf der Wunschliste. Wie folgende Grafik zeigt, platzieren sich Wearables damit vor Streaming Devices, eBook-Readern sowie 4K-Fernsehern. Und sie sind fast auf Augenhöhe mit der geplanten Anschaffung von neuen Spielkonsolen, Laptop/Tablet-Hybriden und Smart-TVs.

 

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Wird das wirklich ein Big Business?

Trotz des guten Interesses an Wearables haben die Befragten auch einige Bedenken. 45 Prozent gaben an, ihre Privatsphäre könnte in Gefahr sein; 42 Prozent befürchten negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit, wenn sie derlei Geräte am Körper tragen. Trotzdem denken fast 70 Prozent, dass Wearables eine Bereicherung ihres Lebens werden könnten.

Laut den hier genannten Analysen und Umfragen könnte man annehmen, dass Smartwatches und Wearables nächstes Jahr wirklich ein heißes Thema werden. Ob das so kommt, muss sich noch zeigen. Einerseits, weil Analysten auch keine Glaskugel besitzen und somit mit ihren Prognosen gerne mal daneben liegen. Andererseits, weil Menschen oft anders handeln, als sie es sagen. Nur weil ich die Apple Watch interessant finde und mir vorstellen könnte, eine zu kaufen, heißt das noch lange nicht, dass ich wirklich dafür mein Geld ausgebe. Unter anderen, weil es noch einige Dinge zu klären gibt. Zum Beispiel: Wie lange ist die Akkuzeit der neuen smarten Devices und wie sehr greifen sie wirklich in meine Privatsphäre ein? Warten wir’s ab…

Wie sieht das bei euch aus: Werdet ihr euch 2015 eine Smartwatch oder ein Wearable zulegen? Wenn ja – warum? Oder warum nicht? Welche Kritikpunkte seht ihr?

Bilder: Apple, Ipsos

Über den Autor

Jürgen Kroder

Jürgen bezeichnet sich als Blogger, Gamer, Tech-Nerd, Autor, Hobby-Fotograf, Medien-Junkie, Kreativer und Mensch. Er hat seine unzähligen Hobbies zum Beruf gemacht. Und seinen Beruf zum Hobby. Obwohl er in Mainz wohnt, isst er weiterhin gerne die Maultaschen aus seiner Heimat.

5 Kommentare

  • Kein Interesse. Ich sehe weder Nutzen noch Mehrwert in so einer Uhr. Allerdings bin ich auch nicht der typische Smartphone Nutzer, so als Facebook und Whatsapp Verweigerer. Darum finde ich auch den Hinweis auf Datenschutz amüsant, nutzen die meisten der Befragten doch solche Datenkraken.

  • Interessant sind diese Wearables ja, aber selbst tragen? Nein danke! Ich halte von technischen Innovationen was, auch von der rasanten High-Tech Entwicklung der letzten Jahre. Nur muss ich mir wirklich keine Uhr ans Handgelenk hängen, mit der ich dann Texten kann oder sonst was.
    Ich sehe in all diesen Innovationen in erster Linie eine Entwicklung zur Selbstbeweihräucherung, Selbst zur schaustellung und Profilierung. Selfies, Instagram, Blogs, Facebook, Whats App Statuse… All das dient nur als plakatives Bildnis der Nutzer selbst. Es ist die Sucht nach Geltung, die uns das Web 2.0 im Übermaß schenkt und jetzt soll es auch noch in unseren Klamotten und Schmuckstücken stecken? Nichts für mich – aber wer’s mag.

  • Klobiges Spielzeug. Sicher mögen einige so was nutzen. Aber an einen wirklichen erfolg glaube ich kaum.

    Ich Wette die meisten kaufen danach eben wieder ne klassiche Uhr.

  • Also ich bin mit meiner Pebble Steel sehr glücklich. Viel mehr brauche ich aktuell noch nicht 😉

    Was ich allerdings nicht verstehe, warum so wenig Hersteller auf wassergeschützte Mobiltelefone setzten. Ich finde es lästig im Regen zu Laufen, denn da kann ich noch nicht einmal mein Handy rausholen.

    Darf ich euch meine Gründe für eine Smartwatch geben?
    Wechselbares Zifferblatt je nach Anlass (klassische Zeiger im Arbeitsalltag, Wetter & Uhrzeit für den Alltag, Punkte & Spielerein um einfach nur Aufmerksamkeit zu erregen) Pebble: Viele Smartfaces vorhanden!
    Uhrzeit ablesen (folgt nach direkt an zweiter Stelle, ist tatsächlich schneller und einfacher als zu Hause sein Handy zu suchen oder unterwegs aus der Hosentasche zu nehmen) Pebble: Ja die Uhrzeit ist ablesbar 😉
    Hintergrundbeleuchtung (Im Dunkeln die Zeit ablesen!) Pebble: Leuchtet blau = cool = blaues Licht
    Beleuchtung bei starker Bewegung (Kein Tastendruck notwendig, da der Beschleunigungssensor reagiert) Pebble: Handgelenk kurz schütteln, schon leuchtet Sie!
    E-Ink Display (Schont den Akku, ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar) Pebble: Noch nicht bei direkter Sonneneinstrahlung getestet
    Musikplayer bedienen (Auf dem Fahrrad nutze ich gerne das Handy als Musikabspielgerät, da meine On-Ear Kopfhörer nicht über den Helm passen. Pebble: Der Player kann über die mitgelieferte App gesteuert werden und nimmt keinen App-Platz weg.
    Unauffällig Nachrichten lesen oder Evernote als Spickzettel bei Gesprächen nutzen. Pebble: SMS-Nachrichten werden direkt auf dem Display angezeigt, Whatsapp Mitteilungen aktuell lediglich als Statusmitteilung verfügbar (muss noch getestet werden), E-Mails werden direkt dargestellt. Gefällt mir super, denn so kann man entscheiden, ob man auf das Handy schauen muss. Gerade wenn man sich zu Hause bewegt und das Handy in einem anderen Zimmer liegt. Gerade habe ich eine E-Mail gelesen, ohne das ich weiß wo mein Handy liegt: Muss sicherlich nicht immer sein aber das kann man ja selbst entscheiden. Evernote finde ich genial, denn so kann man sich unauffällig Gedankenstützen anschauen. Bis dato noch nicht oft verwendet aber die Funktion finde ich aktuell vielversprechend.
    Handy Orten sonst ruft man an wo hatte ich es liegen lassen? Pebble: Wird man scheinbar eine App für benötigen. Andersherum funktioniert es! Allerdings sollte man die Uhr ja am Handgelenk haben.
    Interessantes Design Pebble Steel: Cooler als der Plastikbomber, moderne als eine normale Uhr, unauffälliger als viele Mitbewerber
    Steuerung von Haustechnik Ist halt wirklich immer am Mann (Fernbedienung oder gar Haustechnik könnte gesteuert werden) Pebble: Noch nichts getestet!
    Zur Navigation – beim Biken oder in einer fremden Stadt – das wäre cool. Mir würde es genügen, wenn es einen Pfeil oder einen Straßennamen anzeigt. Pebble: „Nav Me“ getestet aber funktioniert bis dato bei mir noch nicht. Es muss auf jeden Fall die Google Routenplanung aktiv sein.
    Spezial-Navigation: Innerhalb von Gebäuden oder bei Veranstaltungen oder in bestimmten Gebieten (Bsp.: Golfplätze) Pebble: Ich weiß es nicht! Angeblich gibt es Lagepläne von berühmten Gebäuden. Spannend wäre ein GPS-Golfball aber ob es so etwas schon gibt? Gerade beim Crossgolf wäre das eine fantastische Bereicherung.
    Schlafphasenwecker Pebble: Funktion wird durch „Morpheuz“ abgebildet. Auf dem Telefon muss das Programm aktiviert werden, wenn die Verbindung abbricht, wird man nicht geweckt.
    Sportarmband, Schrittzähler, Pulsuhr
    Siehe: http://media-planet.org/pebble-steel-smartwatch

    Nicht alles wird bereits mit der Pebble abgedeckt aber es wird besser 🙂