Technologie

Der SEO-Kritiker: Linktausch durch „SEO-Manager“ – ein aktuelles Fallbeispiel

SEO Kritiker
geschrieben von Hauke Eilers

Der SEO-Kritiker Hauke Eilers ist nicht per so gegen Suchmaschinenoptimierung. Ganz im Gegenteil. Aber er hält nicht viel von den Extrempositionen für oder gegen SEO. Auf BASIC thinking versucht er Ein- und Überblicke zu geben, was lohnt, was nicht und warum es am Ende vermutlich gar keine klare Antwort gibt. Diesmal: Linktausch durch einen „SEO-Manager“.

Eigentlich wollte ich mich als SEO-Kritiker heute dem Thema Duplicate Content widmen. Immerhin ist das Thema immer wieder Schwerpunkt in Diskussionen und somit sehr interessant. Allerdings ist bei mir das Thema Linkaufbau beziehungsweise Linktausch in dieser Woche wieder mehr als aktuell geworden.

Es kam eine neue Anfrage herein. In englischer Sprache, Absender war Kamil, der von einem Linktausch profitieren wollte. Wie bereits in der vergangenen Woche erwähnt, profitiere dabei auch ich. Natürlich. Immerhin möchte Kamil nicht einfach einen langweiligen Linktausch zwischen Seite A und Seite B eingehen. Nein, es soll ein „3-way link exchange“ werden. Entweder könnte Kamil mit mir Artikel tauschen oder auch Banner, Text- oder Grafiklinks. Ziemlich gut aufgestellt, der gute Mann. Seine Website würde ähnliche Themen behandeln wie meine – daher wäre der Linktausch für uns alle interessant. Sah ich anders – und unterbreitete ihm ein anderes Angebot.


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Linkkauf als Alternative zum Linktausch für „SEO-Manager“?!

Ich habe Kamil daraufhin aufgeklärt, dass ich an einem Linktausch nicht interessiert bin. Weder mit Links, Bannern oder Artikeln, noch zwischen zwei, drei oder zwölf Webseiten. Stattdessen habe ich Kamil den Vorschlag unterbreitet, einfach eine Werbefläche auf meiner Seite käuflich zu erwerben. In Form eines gekennzeichneten Artikels oder aber als Link in der Sidebar.

Das handhabe ich in aller Regel so, wenn die Anfragen nach Linktausch und Co. überhand nehmen – meistens aber kommt daraufhin keine Antwort mehr. Bei Kamil war das anders. Keine zwei Minuten später erreichte mich eine E-Mail mit der einfachen, kurzen und alles sagenden Frage: How much? Ich hätte an dieser Stelle vom selbsternannten SEO-Manager doch ein wenig mehr Inhalt erwartet. Immerhin kommt es doch am Ende immer auf den Content an.

Wenig Geld für dubiose Links

Freundlich wie ich bin, habe ich dem guten Mann bereits wenige Minuten später eine Art Angebot unterbreitet. Einen geringeren dreistelligen Betrag, wenn ich einen Artikel für die Seite schreibe und darin seinen Link integriere. Ein wenig wollte ich Kamil noch entgegenkommen – und habe ihm angeboten, dass er auch einfach den Text liefern könne. Dann würde ich den Preis ein wenig senken.

Doch zu einer Artikelveröffentlichung ist es nicht gekommen. Denn Kamil antwortete mit einem schlichten „Too much, much too much.“ Mein Geldbetrag war ihm – oh, wunder! – zu hoch. Ich hatte fast damit gerechnet. Allerdings setzte der gute Kamil dem Ganzen noch eins obendrauf. Mit einem Gegenangebot. Er bot mir seinerseits einen Betrag an – zehn Dollar. Zehn! Ich sollte einen Artikel mit – höchstwahrscheinlich – dubiosen Links auf meiner Webseite platzieren und dafür zehn Dollar kassieren. Das sind nach aktuellem Wechselkurs rund 8,88 Euro.

Bedenke ich, dass ich inklusive der Textkorrektur – ich gehe an dieser Stelle davon aus, dass bei diesem großzügigen Betrag Kamil den Artikel geliefert hätte – und der Veröffentlichung, dem Heraussuchen passender Bilder und mehr rund eine Stunde für diesen Artikel benötigt hätte, wäre das ein Stundenlohn von ziemlich genau 8,88 Euro gewesen. Immerhin mehr als der Mindestlohn – und da sage ich vergangene Woche noch, dass man sich nicht zu billig verkaufen sollte. Und dann ein solches Angebot.

Ich muss, glaube ich, nicht extra erwähnen, dass ich auf das Angebot von Kamil nicht mehr geantwortet habe. Ich bekam parallel nämlich eine E-Mail, dass jemand einen Link zum Thema Brennholz auf meiner Webseite platzieren will. Dort kam auf meine Preisvorstellung hin keinerlei Reaktion mehr. Na, so etwas aber auch…

Wie steht ihr zu derartigen E-Mails und dem Versuch, Blogger so „abzuzocken“ oder zu schröpfen? Billige Links in – vielleicht – großer Zahl, für die ein Blogger dann einen Backlink oder aber zehn Dollar geboten bekommt. Lasst es mich unten wissen.

Über den Autor

Hauke Eilers

Ich bin Blogger, Texter und Papa. Ich blogge bereits seit dem Jahr 2010 und habe seitdem einige Erfahrungen sammeln dürfen. Auf Basic Thinking behandele ich inzwischen vornehmlich Blogger-Themen rund um Blogger Relations, SEO und Co.

4 Kommentare

  • Hallo Hauke,
    ja das liegt sicherlich daran das es im englischsprachigen Raum genug Anbieter gibt die ein Gastartikel für solche Beträge veröffentlichen ( manchmal sogar für weniger ). Die Preise liegen ungefähr bei 5 USD bis 50 USD.
    Der deutschsprachige Markt ist viel kleiner und viel teurer das hat sicherlich auch mit den Löhnen im jeweiligen Land zu tun.
    lg
    Henry

  • Mich würde interessieren, wie du deinen geringen dreistelligen Betrag für einen Link kalkulierst.

    • Hallo Peter,
      an und für sich wird da wenig kalkuliert – nur irgendwas muss ich ja antworten, wenn die Mail nicht direkt in der Ablage P landen soll.

      Ansonsten berechnet sich das meist nach Aufwand (Text selber schreiben, wird geliefert), Thema und Co.

      Da ich in diesem Fall aber eh von einem nicht gekennzeichneten Artikel ausgegangen war, kann meine Antwort nicht wirklich als ernst gemeint betrachtet werden.