Wirtschaft

Nach 23 Jahren: Adobe stellt Sicherheitsrisiko Flash endlich ein

Adobe Flash Player, Adobe Flash
Der Support für den Adobe Flash Player wird Ende 2020 eingestellt.
geschrieben von Christian Erxleben

Nach dem Ende von Microsoft Paint hat nun auch Adobe angekündigt, den Support für Adobe Flash einzustellen. Ab 2020 gehört damit eines der ältesten, am weitesten verbreiteten und zugleich gefährlichsten Programme der Vergangenheit an. 

Im Jahr 1992, also vor 25 Jahren, schlossen sich im kalifornischen San Francisco die beiden Software-Unternehmen Macromind und Authorware zusammen.

Die daraus entstandene Firma Macromedia brachte fünf Jahre später die Flash Version 1 auf den Markt. Der passende Shockwave Flash Player wird gleich mitgeliefert.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Support für Adobe Flash endet 2020

Ob die Entwickler damals geahnt hatten, dass ihre Software über Jahre hinweg das Internet und seine Nutzer prägen (und nerven) wird, ist nicht überliefert.

Die Software, die die Programmierung und Darstellung von Foto- und Bewegtbildinhalten ermöglicht und sich zum Video-Standard im Netz entwickelte, gehört seit 2005 zum Technologie-Konzern Adobe. Für die Übernahme von Macromedia legten die Adobe-Manager damals 3,4 Milliarden US-Dollar auf den Tisch.

Nun verkündete Adobe in einem Blog-Beitrag, dass der Support für Adobe Flash im Jahre 2020 eingestellt wird. Damit einher geht auch der Verteilungs-Stop des dazugehörigen Flash Players.

Die Entscheidung, die Software einzustellen, sei nach Rücksprache mit Apple, Facebook, Google, Microsoft und Mozilla getroffen worden. Eben jene Konzerne wollen bis 2020 auch die letzten Flash-Überbleibsel aus ihren Systemen entfernen.

Großes Sicherheitsrisiko und bessere Alternativen

Als Begründung für das Ende von Adobe Flash führt der Konzern an, dass in den vergangenen Jahren mit HTML 5, WebGL und Web Assembly neue, offene Standards herangewachsen sind. Die meisten von ihnen bieten in der Zwischenzeit einen Großteil der benötigten Funktionen von selbst an.

Erweiterungen, die früher über Plug-Ins installiert werden mussten, sind heute in der Regel bereits im Browser integriert. Deshalb sind die größten Browser schon vor einiger Zeit dazu übergegangen, Flash-Inhalte automatisch zu blockieren oder überhaupt nicht mehr auszuspielen.

Obwohl für Adobe ab 2020 durch das Ende von Adobe Flash nach langer Zeit eine ertragreiche Geldquelle versiegt, können die Nutzer aufatmen. Es ist schließlich ein offenes Geheimnis, dass die Adobe-Software ein großes Sicherheitsrisiko darstellt.

Alleine im Jahr 2015 entdecken Programmierer, Unternehmen und andere Quellen 313 kritische Sicherheitslücken. Jedes dieser Tore stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko für den eigenen Computer dar.

Das Ende des Flash Players bedeutet für Adobe auch zugleich das Ende eines hoffnungslosen Kampfes. Denn jedes gestopfte Loch rief gefühlt zwei neue Angriffsmöglichkeiten hervor.

Auch interessant:

Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

3 Kommentare

  • Ganz ehrlich ist doch das genau der richtige Schritt. Leider gibt es immer noch viel zu viele Webseiten die den Flash Player für irgendwelche Dinge benötigen. Ich hatte letztens erst den Fall, dass ich eine eigene Postkarte designen wollte. Viele Anbieter hatten das auf Basis von Flash gemacht. Wenn jetzt Flash gar nicht mehr unterstützt bzw. abgeschaltet wird, sind die endlich gezwungen umzustellen.
    Flash ist und bleibt einfach nicht handelbar, unsicher und ist alles andere als performant.

  • Es ist nicht richtig, Flash so verunglimpfen. Es ist überholt, ja. Aber es war einmal der Vorreiter für Multimedia-Technologie im Netz und ein wirklich tolles Produkt. Und es ist kein Videoplayer, sondern eine Animationssoftware mit Scripting-Fähigkeiten, die bis heute noch die Basis hunderter Browser-Spiele bildet.