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Datenschutz statt Personalisierung: So vorsichtig sind die Deutschen

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Der Datenschutz ist den Deutschen wertvoll. (Foto: Pixabay.com / fancycrave1)
geschrieben von Christian Erxleben

Wenn es um die eigenen Daten geht, sind die Deutschen vorsichtig. Ehe sie persönliche oder sensible Daten an Unternehmen herausgeben, verzichten sie lieber auf personalisierte Inhalte. Der Datenschutz hat Vorrang. Das hat eine aktuelle Untersuchung von Next Media Hamburg ergeben.

Die Next Media Hamburg ist eine Initiative für die Medien- und Digitalwirtschaft in der Hansestadt und in Deutschland. In diesem Zusammenhang wurde beim Marktforschungsunternehmen Statista eine Studie in Auftrag gegeben.

Deren Ziel war es, herauszufinden, wie die Deutschen mit ihren Daten umgehen, welche Daten sie Unternehmen zur Verfügung stellen würden und ob Daten-getriebene Content-Modelle eine Zukunft haben. Dafür wurden im Zeitraum vom 8. bis 13. März 2017 insgesamt 1.000 deutsche Internet-Nutzer zwischen 18 und 60 Jahren befragt.


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Mehr Privatsphäre und Datenschutz

Das Ergebnis der Untersuchung liefert ein zwiegespaltenes Bild. Auf der einen Seite achten die Deutschen sehr stark auf den Schutz der eigenen Daten und die Wahrung der Privatsphäre.

Nur neun Prozent der Befragten teilen schon heute alle Informationen freiwillig mit Werbungtreibenden und Unternehmen. Mit 36 Prozent verzichtet mehr als jeder Dritte sogar lieber auf individualisierte Inhalte und Angebote und behält dafür im Gegenzug die Hoheit über die eigenen Daten.

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Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) verzichtet aktuell lieber auf persönliche Inhalte und legt Wert auf Datenschutz. (Foto: Next Media Hamburg)

Alter: Ja. Adresse: Nein.

Einen besonders hohen Stellenwert genießen bei den Deutschen sehr persönliche Angaben. Zu diesen zählen der vollständige Name, die Anschrift und der Wohnort.

Diese drei Informationen werden nur von einem sehr geringen Prozentsatz zur Optimierung von Inhalten oder Werbung zur Verfügung gestellt. Die eigene Adresse teilen nur fünf Prozent der Deutschen anfragenden Unternehmen mit.

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Die geringsten Skrupel Name, Adresse und Wohnort herauszugeben, haben Menschen zwischen 50 und 60. (Foto: Next Media Hamburg)

Besonders erstaunlich ist, dass Umfrageteilnehmer im Alter zwischen 50 und 60 Jahren eben jene Daten am bereitwilligsten weitergeben. Im Gegensatz zu allen anderen Altersgruppen (zwischen zwölf und 16 Prozent) stellt jeder Dritte zwischen 50 und 60 seinen Klarnamen zur Verfügung.

Es ist anzunehmen, dass fehlende Informationen und eine ungenaue Aufklärung bei dieser Altersgruppe die Bereitschaft fördern, private Informationen zu teilen.

Ein Paradigmenwechsel steht bevor

Auf der anderen Seite zeigt die Studie, dass Geschäftsmodelle, die auf Daten basieren, trotzdem nicht zwingend scheitern müssen. Das offenbart ein Blick in die Zukunft. Insbesondere die Jüngsten (Deutsche zwischen 18 und 29 Jahren) stehen Daten-getriebenen Konzepten offen gegenüber. 69 Prozent empfinden die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich als positiv.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

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