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10 Erkenntnisse zur Zukunft des Journalismus

Schreibmaschine, Journalismus, Reuters Digital News Report
Was wird aus dem Reuters Digital News Report lernen können. (Foto: Pixabay.com / Free-Photos)
geschrieben von Thomas Jahn

Einmal im Jahr erscheint der Reuters Digital News Report. Wie finden Nutzer zur News? Wie monetarisieren Publisher? Und wie lassen sich Medienmarken in Zeiten von Fake News aufbauen? Thomas Jahn hat den Report studiert und extrahiert die wichtigsten Informationen.

Für den Reuters Digital News Report wurden vom Marktforschungsinstitut Yougov mehr als 70.000 Onliner in 36 verschiedenen Ländern befragt.

Die Monetarisierung

1.) Das Geschäft mit den Online-News bleibt schwierig. Eine der wenigen guten Nachrichten für die Publisher: Die Adblocker-Nutzung wächst nicht mehr. Dafür aber Paid Content – allerdings nicht in Deutschland.


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2.) Weltweit ist nur etwa einer von zehn Nutzern bereit, für News im Netz zu bezahlen. In Deutschland sind es noch weniger. Aber wofür zahlen wir Deutschen im Netz? Videos (zum Beispiel via Netflix: 18 Prozent), Musik (zum Beispiel via Spotify: 13 Prozent) – und erst dann News (7 Prozent).

3.) Wenn jemand für News bezahlt, hat das vor allem einen Grund: Die Aussicht auf die Möglichkeit, Nachrichten auch auf dem Smartphone oder Tablet konsumieren zu können – oder rabattierte Print-Digital-Bundles.

Der Nutzer

4.) Social Media stockt nach Jahren des Wachstums. Dafür wächst der News-Konsum über Messaging Apps – in Deutschland besonders stark über WhatsApp. In beiden Fällen gewinnt Facebook.

5.) Den größten Teil ihrer Reichweite, nämlich 80 Prozent, beziehen Publisher über nur drei Kanäle: Social, Search und direkte Zugriffe. Und dann gibt’s da noch unzählige Newsletter – zum Beispiel allein 70 bei der Washington Post.

6.) Smartphones werden in diesem Jahr das erste Mal genauso häufig zuhause wie unterwegs genutzt. Und nicht immer wollen wir wissen, wo genau.

Fake News und Media Brands

7.) Nutzer haben ernsthafte Probleme, echte Nachrichten von alternativen Fakten zu unterscheiden.

8.) Der neue Kurator ist kein Journalist, sondern ein Algorithmus: Mehr als die Hälfte aller Stories wird von einer Software zum Leser gesteuert. Das heißt auch: Meinungsmache findet neue Wege.

9.) Nur etwa die Hälfte der Leser kann sich daran erinnern, bei welcher Medienmarke sie eine Nachricht gelesen hat. Nutzer können sie aber besser erinnern, wenn sie vorher bereits Kontakt zur Marke hatten.

10.) Zum ersten Mal untersucht Reuters die Marken-Wahrnehmung der Nutzer anhand vieler unterschiedlicher Faktoren. Best Practices aus Deutschland: Spiegel Online als Meinungsführer und Bild.de für die Unterhaltung.

One More Thing: Der Reuters Digital News Report 2017 hebt zwei junge Wilde aus Deutschland hervor. Angetreten, den digitalen Journalismus besser zu machen, sind: Perspective Daily aus Münster und Der Kontext aus München.

Dieser Text stammt aus der Netzwirtschaft – dem Journal für digitale Geschäftsentwicklung. Hier gibt es ein kostenloses Probe-Abo für BASIC thinking-Leser.

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Über den Autor

Thomas Jahn

Thomas Jahn ist Herausgeber der Netzwirtschaft. Hier gibt es ein kostenloses Probe-Abo für BASIC thinking-Leser.

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