Wirtschaft

„Die Höhle der Löwen“: 8 Fragen an… Talentcube

Talentcube
geschrieben von Tobias Gillen

In diesem Fragebogen stellen wir Gründern und Teilnehmern der VOX-Show „Die Höhle der Löwen“, richtig geraten, Fragen zu ihrem Produkt und ihren Erfahrungen mit der Show. Diesmal: Sebastian Niewöhner, Hendrik Seiler und Sebastian Hust von Talentcube.

Wir sind Sebastian Niewöhner, Hendrik Seiler und Sebastian Hust – die Gründer und Geschäftsführer von Talentcube. Talentcube ist eine App für die mobile Video-Bewerbung: Wir bieten Unternehmen standardisierte Prozesse an, in denen Jobsuchende eine vollumfängliche und professionelle Bewerbung direkt vom Smartphone verschicken können.

Ein besonderer Baustein ist dabei die Videofunktion: Diese erlaubt es dem Arbeitgeber schon vor dem Bewerbungsgespräch einen  „echten“ Eindruck von dem Kandidaten zu bekommen. Sie sparen so Kosten und Aufwände im Recruitingprozess, da Recruiter besser auswählen können und nur wirklich passende Bewerber zum Gespräch einladen.


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Wie seid ihr auf die Idee zu Talentcube gekommen?

Wir kennen uns aus dem Wirtschaftsinformatik-Studium und haben dort erstmals Recherche im Bereich Digitalisierung der Human Resources Branche betrieben. Bereits 2014 zeigte eine Studie von Indeed, dass 80 Prozent der Berufseinsteiger ein Smartphone zur Jobsuche verwenden und sich am liebsten auch mobil bewerben würden. Zahlreiche andere Studien sowie eigene wissenschaftliche Untersuchungen bestätigten diese Trendwende

Des Weiteren haben wir herausgefunden, dass der fehlende persönliche Eindruck des Bewerbers der größte Frustrationsfaktor im Bewerbungsprozess ist- sowohl für Jobsuchende als auch für Arbeitgeber. Quereinsteiger und oft genug auch Menschen mit ausländischem Namen fallen leider nach wie vor oft durch das Raster. Indem sie ein Videoclip von sich aufnehmen, können sie mit ihrem Wissen und ihrer Motivation überzeugen.

Diese beiden Erkenntnisse haben zusammengebracht, und die Talentcube-App programmiert

Wie seid ihr zu „Die Höhle der Löwen“ gekommen?

Als wir in die Höhle gegangen sind, waren wir bereits seit drei Jahren dabei, waren fertig mit der Entwicklung und haben gute Umsätze erzielt. Was uns jedoch fehlte, war ein strategischer Partner, der in unserer Arbeit so großes Potential sieht wie wir und unsere Vision, die HR-Branche zu revolutionieren, teilt. Außerdem wollen wir in den kommenden Jahren verstärkt in Marketing und Vertrieb investieren – insofern war auch der Zeitpunkt, um einen Investor mit an Bord zu holen, perfekt.

Kurz vor eurem Pitch: Was ging in euch vor?

Eine grundpositive Aufgeregtheit. Wir wussten, dass wir gut vorbereitet waren. Unser Pitch war perfekt einstudiert und wir haben uns intensiv auf alle möglichen Fragen vorbereitet. So haben wir einfach gehofft, dass es gut läuft und dass die Nerven halten.

Wie liefen die Verhandlungen?

Mit dem Handshake in der Sendung hatten wir ja zumindest erst einmal eine mündliche Zusage von Herrn Maschmeyer für einen Deal. Noch am selben Abend haben wir mit ihm und seinem Team zu Abend gegessen. Wir besprachen die nächsten Schritte und uns war schnell klar, dass wenn die Due Diligence gut verläuft, alles, was während der Ausstrahlung erzählt wurde, auch der Realität entsprechen würde – keine leeren Versprechungen.

Nachdem der Deal dann auch vertraglich fest stand, was relativ schnell ging, konnten wir uns schon gemeinsam mit unseren neuen Partnern um die strategische Ausrichtung von Talentcube kümmern.

Was ist seit der Aufzeichnung passiert?

Talentcube ist heute Marktführer und Bewerbungshelfer Nummer 1 für Jobsuchende. Unser Team ist auf 12 Leute gewachsen, was wirklich sensationell für uns ist. Seit der Aufzeichnung haben wir auf strategischer Ebene damit beschäftigt, vielfältigen Vorteile für Arbeitgeber herauszuarbeiten, das heißt, ihnen dabei zu helfen, unnötige Kosten einzusparen und sich noch besser gegenüber der heutigen Generation Jobsuchender zu präsentieren. Employer Branding ist für uns auch ein wichtiges Stichwort!

Das Team Maschmeyer hat uns sehr stark bei vertrieblichen Themen geholfen, die uns vorher nicht so leicht gefallen sind. Das war eine große Unterstützung.  Zuletzt war es uns noch wichtig, dass die App auch autark eingesetzt werden kann – das heißt nicht nur wenn das Unternehmen sie in den Bewerbungsprozess einbindet sondern auch als Möglichkeit sich mit Smartphone und Video initiativ zu bewerben.

Das sind die nächsten Schritte für Talentcube

Wir möchten die mobile Video-Bewerbung Schritt für Schritt als Standard in Deutschland und Europa etablieren – dies geht einher mit einem großen Digitalisierungsschritt und Mentalitätswandel im Personalwesen: Wir hoffen, dass die alten Strukturen und Raster, nach denen Kandidaten ausgesucht werden, aufgebrochen werden zugunsten einer offenen Recruitingkultur.

Gleichzeitig werden wir unsere Lösung weiterentwickeln um Kandidaten die Möglichkeit zu geben, ihre Persönlichkeit und fachliche Kompetenz noch besser in den Vordergrund zu stellen. Für jeden, der Talentcube nutzt, soll  Bewerben zu einem spannenden Erlebnis werden – dazu gehört langfristig auch, dass wir ihnen auf Wunsch passgenaue Jobvorschläge anbieten können.

Wie bewertet ihr rückblickend die bisherige Erfahrung „Die Höhle der Löwen“ für euch persönlich und für Talentcube

Die Höhle der Löwen war für uns ein enormer Beschleuniger. Bei einer Finanzierungsrunde wie der unseren ist es nicht Gang und Gäbe, in so kurzer Zeit eine verbindliche Zusage zu bekommen. Dass wir uns dadurch schnell wieder auf unser Tagesgeschäft und die strategische Ausrichtung unseres Unternehmens konzentrieren konnten, war ein Riesenvorteil. Unser Auftritt und die tollen Erfahrung seit unserem Pitch haben sowohl die Qualität unserer Lösung als auch deren Relevanz in der heutigen Zeit bestätigt.

Danke für das Gespräch.

Hier gibt es weitere Interviews mit Löwen und Teilnehmern in unserem „Die Höhle der Löwen“-Special.

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

5 Kommentare

  • Ich dachte eigentlich, es würde insgesamt langsam einen Trend zur anonymisierten Bewerbung geben. Ohne Foto etc. Diese App ist so ziemlich genau das Gegenteil und für mich daher eher rückwärtsgewandt als ein Fortschritt.

    • Du meinst, um wirklich nach Qualität auszuwählen und nicht schon eine (unterbewusste) optische Vorauswahl zu treffen?

      • Ganz genau. Oder dass zum Beispiel auch Bewerber mit ausländisch klingendem Namen negativer wahrgenommen werden und seltener eine Chance bekommen. Das ist auch kein Gerücht, sondern Fakt, dass man dann schlechtere Chancen hat.

    • Danke für deinen Kommentar, Nils.
      „Anonymisierte Bewerbungen“ bieten weder für Bewerber noch für den Recruiter einen nachweisbaren Vorteil. Spätestens beim Vorstellungsgespräch lernt man sich ja doch persönlich kennen. Und über eine Video-Bewerbung, bei der konkrete jobrelevante Fragen beantwortet werden, hat jeder Bewerber die Möglichkeit, genau den Vorurteilen oder Falscheindrücken entgegenzuwirken, die rein schriftliche (also auch anonymisierte) Bewerbungen zwangsläufig mit sich bringen.

      Daher ist die Technologie hinter unserer Lösung ein enormer Fortschritt für ein optimale Passgenauigkeit zwischen Position und Bewerber.