Sonstiges

Transparency und Moni unterzeichnen Friedensvertrag

Moni:

Spät gestern Abend noch haben mein Anwalt und ich einen Brief von TI-D erhalten. Der Inhalt dieses Briefes hat in den Punkten, die für mich entscheidend sind, hinreichende Aussagen getroffen und so freue ich mich, dass diese Auseinandersetzung nun beendet ist.

Seitens TI hört man keine Verlautbarung, Schweigen für die Massen, die vor den Türen stehen.

Was bleibt nun?
– TI ist noch bekannter als zuvor, ich bin gespannt auf den Finanzbericht 2006 im nächsten Jahr
– Wer nun letztlich die Wahrheit oder Unwahrheit gesprochen hat, wird man nie erfahren, was nun die zahlreichen Stories angeht, die da zirkulieren (20, 30 Stunden, Brutto, Netto, etc blabla…). Für die einen spielt es eine Rolle, für die anderen ist es egal. Denn:
– Die Blogger haben erneut mit großer Vehemenz gezeigt, daß man sich nicht mehr so einfach den Mund verbieten lässt. Allerdings, viele rätseln noch darüber, warum ausgerechnet diese Geschichte und nicht andere, vergleichbare hochgepoppt sind.
– Die Blogosphere hat unglaublich schnell und sehr breit informiert.
– Diesmal war die Blogosphere so schwer am Drücker, daß einige Stimmen vermehrt auf „die Macht der Blogs“ verweisen und damit die Gefahr, daß man seine Verantwortung eines Tages missbraucht bzw. missbraucht wird, um den Falschen zu treffen. Weil das alles aber eine so ungemein große Verbreitung gefunden hat, befürchte ich, daß in Zukunft tatsächlich erste Fälle auftauchen werden, die ganz bewußt etwas ähnliches erreichen möchten. Aufmerksamkeit ist zwar nicht alles, doch ich rätsel immer noch, ob sich TI dessen bewußt ist, welche Riesenchance sich ihnen da geboten hatte.
– Moni ist von nun an eine Promibloggerin, ob sie sich davon was kaufen kann, wird sich zeigen.
– Unternehmen konnten aus diesem Vorfall hoffentlich einiges lernen, wie man kommunizieren kann, vaD dann, wenn es hoch hergeht.

Direkt zum TI-Moni Fall war das mein letztes Posting. Sicherlich werden einige Postings noch folgen, die sich zwar mit dem Fall befassen, aber mehr im Sinne einer Case Study.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

23 Kommentare

  • Kaum hat sich der Wirbel um Transparancy International gelegt, droht nun flyerads das nächste vituelle Waterloo zu erleiden. Und das aus meiner Sicht wesentlich zurechter.
    Besonders toll finde ich diesen Satz:

    Gleichzeitig informieren wir Sie darüber, dass wir uns auch an Google Deutschland wenden, um die Gründe für das Ranking ihrer privaten Seite auf Platz 2 der Trefferliste zu erfahren.

  • Sicher war der Vorgang sehr gehyped. Dieses Hypen ist aber unter vielen Bloggern durchaus gewollt, da durch eine erhöhte Öffentlichkeit die Machtposition zumindest ein Stück weit umgekehrt wird. Normalerweise mahnt ein großes Unternehmen einen kleinen Blogger ab. Der Blogger ist auf diese Weise ziemlich erschlagen. Durch die massive Reaktion der Blogospäre bekommen die Blogger eine große Öffentlichkeit und somit ein Machtmittel gegen den Abmahner. Der Fall TI wäre ohne die massive Reaktion aus der Blogospäre sicher noch nicht beendet.
    Aus diesem Grund sehen viele Blogger das Öffentlichmachen von Angriffen gegen andere Blogger im gewissen Maße als Rechtsschutzversicherung an.

  • Stimmt, da hatte ich irgendwie den falschen Namen getippt. Flyerads ist unschuldig. Flyerpilot war gemeint.

    @Silke Schümann
    Danke für den Hinweis. Leider zu spät um es noch korrigieren zu können.

  • @ glühweinjunkie, richtig, alles hat vor- und nachteile. jedoch war im zuge der diskussion eine immer größere unwichtigkeit der fakten zu erkennen. david gegen goliat und blogger gegen ungerechtigkeit, ich finde das kann eine gefährliche mischung werden- einfach darum, weil nichtfakten unreflektiert aufgenommen werden können und später die ursache nicht mehr diskutiert wird. nur die symptome und eine möglichst hohe verlinkung und gegenseitiges aufpeitschen sicherlich auch im hinterkopf ist. andererseits ist natürlich eine gegenseitige unterstützung vorteilhaft und verschafft im zuge der demokratisierung des netzes auch personen eine stimme, die aus finanziellen mitteln nicht über eine große potenz im medienecho verfügen können. letztlich stellt sich aber die frage, wer war nun eigentlich david?

  • […] Mit der Moni hat alles angefangen und es endet auch mit ihr. Wie Robert Basic in seinem Blog nochmal resümiert schliessen sich die Wellen. Aber einen Nachtrag habe ich noch, ich glaube keinesfalls das sich hier ein “Blogmob” aufgebaut hat und ich glaube auch nicht, obwohl es nicht auszuschliessen ist, das dies funktioniert. Es scheint eine typische deutsche Neigung zu existieren, sobald sich eine Gruppe von Menschen zusammenschließt um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen, sofort den Finger zu erheben und mit dem Satz “Achgottachgott, wenn das alle tun würden” jede gruppendynamische Meinungsbildung im Keim zu ersticken. Genauso wie auch in dieser Diskussion einige unappetitliche Details nach vorne gespült wurden, wird dies in jeder Diskussion stattfinden an dem sich halbwegs intelligente Menschen beteiligen, dafür braucht man ein hartes Fell um das weiche Innere zu schützen. In unserer Zeit auf jeden Fall. Die herrschende Abmahnkultur im deutschen Internet wird immer die Schwachen treffen und dann braucht man keinesfalls auf die Hilfe traditioneller Medien zu bauen. Der drohende Inserat-Verlust reicht meistens aus um jeden Redakteur willens zu machen. […]

  • @sebastians
    Ich selber bin wirklich kein Fan solcher kollektiven Blogaktionen. Und im Fall von TI bin ich auch, der festen Überzeugung, dass der Hype wesentlich zu groß war. Auch nach dem Lesen von Monis Artikelwar ich der Meinung, dass es am Verhalten von TI nichts auszusetzten gibt. Es war vom Stil her auch als perönlicher Meinungsäußerung zu erkennen. Allerdings sehe ich es sehr skeptisch wenn große Organisationen Drohkulissen aufbauen um negative Äußerungen zu verhindern.
    TI war in diesem Fall sicher der Dumme und Andere hätten diese heftige Reaktion sicher mehr verdient.

  • Ich bin da ja ein wenig anderer Meinung als Du, was den Begriff „Dialog“ angeht. Okay, TI hat endlich mit Moni direkt verhandelt und -hoppla – festgestellt, daß man sich, als man das tat, plötzlich einigen konnte. Eventuell kratzt man sich nun tatsächlich am verbeulten Kopf und es dämmert, daß man das schon am Montag hätte haben können. Oder letzten Freitag. Und daß das, was sie jetzt haben ausschließlich ihrem eigenen Verhalten der ständig weiteren Eskalation und Dialogverweigerung zuzuschreiben ist und eben zu keinem Zeitpunkt einem Blogmob in die Schuhe geschoben werden kann! Dieser „Blogmob“ und Herr Vetter haben lediglich den Dialogantritt erzwungen.
    Machen wir uns da nichts vor: dieser „Dialog“ entstand nicht freiwillig sondern unter heftigen Schmerzen und der ernsthaften Klageandrohung seitens Moni. Wenn es beides nicht gegeben hätte, wäre Moni von TDs Justiziar gnadenlos niedergeknüppelt worden! Insoweit gibt es von mir auch kein „Danke TI“, sondern ein „Gut so, Blogger!“
    Die Frage, was Blogger leisten können, wo sie manipuliert werden können und ob sie jede Ungerechtigkeit ähnlich stark anzugehen fähig sind, beantwortet die Zukunft.
    Wir haben Erfahrungen gesammelt, TI war ein starker Gegner und kein Papa Klum oder JvM. Diese Erfahrung hat uns gestärkt und auch die eigene Macht, die auch mich – gebe ich gerne zu – überrascht hat, zu spüren, ist eine Erfahrung, die verarbeitet werden muss. Aber wie war das bei Spiderman? „With great power comes great responsibility“. Ich bin da kein Kulturpessimist und glaube, die Blogger sind mehr als fähig, verantwortlich zu agieren. Und dann können sie auch weiterhin so eindrucksvoll Solidarität zeigen, wie in den letzten Wochen.

  • @ Jens, ich stimme dir in deinen grundaussagen zu, finde persönlich aber aussagen wie, wir wären die neue macht im staat, oder die fünfte oder ähnlich, problematisch. durch den aufbau einer „machtposition“ passiert ja ein austausch nicht mehr wirklich sondern, wie du ja selbst sagst, reaktionen werden erzwungen. ist das richtig so?

    solidarität jedoch halte ich für absolut richtig und wichtig. parteilichkeit innerhalb der diskussion ist voraussetzung der diskussion. wäre alles perfekt und alle einer meinung, käme niemals diskussion zu stande, der inhalt wäre hinfällig. nur halte ich es für vorstellbar, das sich eine bloggerdiskussion durch verlinken und verhypen eben leicht verselbstständigt. aber dazu ist genug gesagt. auch stimme ich dir zu- die zukunft wird zeigen, wie wir mit und fertig werden 😉

  • > aussagen wie, wir wären die neue macht im staat, oder die fünfte oder ähnlich

    das schlägt m.E. ins Leere, denn eine solche Aussage wäre tatsächlich Unsinn. Aber ich habe auch noch nirgends jemanden sowas sagen gehört.
    Bisher lese ich hier und da nur Warnungen davor, sowas zu sagen 😉

  • Das Beten hat geholfen

    Kann mal jemand dem Niedecken bitte ausrichten, dass das Beten sich doch lohnt. Man muss es halt nur in der Blogosphäre verrichten.
    Auch andere sind dankbar. Ab sofort also nur noch Case Studies.

  • […] Himmel nocheinmal. Da ist vor kurzem endlich der Streitfall von Transparency zu einer Bloggerin beigelegt worden. Schon tritt die nächste Anwaltskanzlei ins Fettnäpfchen und schädigt (langsam könnte man sagen “grob fahrlässig”) somit seinen Klienten. Anstoss ist wieder einmal ein Kritik-Artikel eines Blogger, welcher im Jänner 2005 (!) verfasst wurde. Der angesetzte Gegenstandswert beträgt EUR 250.000,- wegen angeblichen wirtschaftlichen Schaden deren Mandantschaft. Auch die weiteren Vorwürfe sind teilweise so absurd, dass man zwangsläufig die Fragen stellt, was ein Anwalt so eigentlich können muss, um Anwalt zu werden. Auszug Forderung […] Die Anmeldung und Bewerbung Ihrer privaten Homepage unter dem Suchbegriff „f.“ bei Suchmaschinen ist rechtswidrig. Wir fordern die Beseitigung der Einträge unter dem Suchbegriff „f.“. […]

  • Keine Frage, ich freue mich für Moni, dass die Sache gelaufen ist, aber irgendwie hinterlassen diese fast schon „geheimen“ Beendigungen der Streitigkeiten immer einen kleinen Nachgeschmack.

    Schon bei Pia und der Sache mit dem Bild in der Bild (was für ein Wortspiel ;-)) hörte man nur, „wir haben uns geeinigt“, und bei Moni’s Fall ist das nun nicht anders. Klar, ich kann verstehen, dass es Gründe dafür gibt, die konkreten Einigungs-Abmachungen nicht publik zu machen. Trotzdem kommt es mir immer wieder so vor, als lese man unzählige Beiträge zum Thema, aber über den effektiven Hintergrund (z.B. wer hat nun recht, wer hat [wieviel] Geld bekommen etc.) hört man leider nichts…

  • Personalpolitik von T-D

    Vor einigen Monaten schrieb T-D die Stelle des Geschäftsführers (u.a. in der Zeit) aus. Sollte Frau Schröder nun doch ihren Sessel räumen müssen, da ie die ganze Angelegenheit reichlich verbockt hat? Merkwürdigerweise hat sie den immer noch nicht verlassen. Weiss jemand, ob die Ausschreibung nur ein Ablenkungsmanöver war. Schade für all diejenigen, die ihre Unterlagen zusammengestellt und zur Post getragen haben.