Wenn man den Bildern (Google Translate) der schwedischen Tageszeitung „Sydsvenska Dagbladet“ Glauben schenken darf, sehen die öffentlichen Toiletten in Malmö von außen wie skandinavische Schwitzhütten aus. Das Besondere an den Bürger-Klosetts im Folkets Park (Volkspark) ist aber nicht ihr Aussehen, sondern ihre Funktionsweise: sie geben nämlich nur den Zugang in ihr Inneres frei, wenn man sich zuvor per SMS angemeldet hat. Dafür wird über das Handy ein Code gekauft (Preis: zwei Kronen), der per Kurzmitteilung übermittelt wird. Die Zahlenkombination muss dann vor Ort eingegeben werden, erst danach öffnet sich die Tür. Park-Manager Sverker Haraldsson verteidigt die Einführung dieses Systems, das bislang bei sechs Klokabinen und zwei Pissoirs angewendet wird. Im Park hätte es unter Besuchern Anwandlungen von Vandalismus gegeben: Indem Zeit, Ort und Name des Klobesuchers registriert würden, seien die Beschädigungen am städtischen Eigentum zurückgegangen.
Doch der Zweck heiligt nicht die Mittel, weshalb sich nun das Datenschutzinspektorat von Malmö das Latrinengeschäft näher ansehen möchte: Wer hat wann Zugriff auf welche Daten? Wie lange bleiben sie gespeichert? Insgesamt wurde ein Katalog mit zehn Fragen aufgestellt, die nun auf Antwort warten. Der Aufseher Haraldsson weist derweil alle Schuld von sich: „Ich kann die persönlichen Daten nicht einsehen“, sagte er dem „Sydsvenska Dagbladet“. „Alles, was ich abrufen kann, ist die Zeit der Registrierung, den berechneten Betrag und den Namen des Telefonanbieters. Telefonnummern selbst werden nicht angezeigt – das kann nur die Polizei.“
Neben den datenschutzrechtlichen Bedenken gibt es übrigens einen weiteren Vorwurf, der den SMS-Klos gemacht wird: Laut Berichten der schwedischen Regionalpresse sei es bereits häufiger vorgekommen, dass Touristen mit Entleerungsabsichten vor verschlossenen Türen verzweifeln mussten. Die Abrechnungsweisen ausländischer Telekommunikationsanbieter sei nicht immer mit dem schwedischen Gebührenssystem kompatibel.
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