Schaut euch das Chaos an: Google News mit den Stichwörtern „tablet“ und „apple“. Es kommt – es kommt nicht. Es wird zwei geben, im September schon! Nein, erst 2010. Es wird „Tablet Mac“ heißen. Nein – anders: „MacBook Touch“. Man kann Apple vieles übel nehmen, aber eines beherrschen sie perfekt: Das Feuer in der Gerüchteküchen konsequent lodern zu lassen.
Es geht also um einen stylischen, flachen Apple-Computer, der wie ein überdimensionierter iPod touch ohne physikalische Tasten auskommen soll. Das Gerücht hält sich zurecht hartnäckig: bereits 2005 hatte sich Apple das Patent auf einen solchen Flachmann sichern lassen. Nun soll es also soweit sein. Die jüngsten Gerüchte haben jetzt noch einmal neuen Nachdruck verliehen bekommen. Schuld daran ist ein Artikel im Wall Street Journal (WSJ), der sich mit einigen Aussagen beschäftigt, die – mal wieder – „Leute, die mit der Situation vertraut sind“ zum Besten gegeben haben.
Demnach ist die Entwicklung des Tablet-Mac bereits mit Steve Jobs Rückkehr im Juni zur Chefsache erklärt worden: Der Apple-CEO widme seit diesem Zeitpunkt „beinahe seine ganze Energie“ dem Touchscreen-Gadget. Wie in Cupertino üblich, stehen sämtliche Mitarbeiter, die an dem neuen Projekt arbeiten, unter strenger persönlicher Überwachung von Jobs. Er selbst soll während seiner Auszeit wieder halbwegs gesundet sein. Nicht alle Appleaner schätzen die Kontrolle: „Die Leute müssen sich wieder neu anpassen“, sagte die Quelle dem WSJ. Der Tablet-Mac stehe schon länger auf der Agenda, doch immer wieder habe Jobs die Ambitionen gebremst. „Beim ersten Mal war die Akkulaufzeit zu kurz und beim zweiten Mal fiel der Speicher zu mickrig aus“, so die Quelle.
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Dass ein Touchscreen mit Rechenleistung kommt, zweifelt mittlerweile kein Branchenbeobachter mehr ernsthaft an. Seit dem Start des iPhone im Jahr 2007 hat Apple keine neue Produktkategorie eingeführt. Viele Hersteller, unter anderem Microsoft, Toshiba und HP, haben sich bereits an dem Genre „Tablet“ versucht, allerdings mit mäßigem Erfolg. Die Apple-Variante soll multimediale Fähigkeiten mitbringen und in der Lage sein, sowohl Filme abzuspielen als auch als E-Book zu fungieren. Ob ein komplettes Mac OS auf der Plattform zum Zuge kommt oder nur die abgespeckte Variante der iPhone-Software ist noch nicht klar.
Dafür wird aber bereits mächtig über den Preis des Geräts spekuliert. Der Erfolg der Netbooks würde Apple zu Kompromissen zwingen: Mehr als 1.000 Dollar halten nur wenige für realistisch. Auch, wenn Steve Jobs bei einer Investorenbesprechung im vergangenen Jahr fast schon beleidigt meinte: „Wir haben keine Ahnung, wie man einen Rechner für 500 Dollar machen kann, der nicht ein Haufen Müll ist.“
Naja, wir werden sehen. Zum September-Event wahrscheinlich noch nicht, da turnusmäßig nun erst einmal neue iPods dran sind. Rechnet mit der Auflösung des Rätsels erst gegen Ende des Jahres – oder eben Anfang 2010.
(André Vatter)