Die leise Revolution auf dem Buchmarkt setzt ein: Pünktlich zum Start der Büchermesse in Frankfurt (14.-18. Oktober) gibt Holtzbrinck bekannt, dass seine Verlage Droemer Knaur, Fischer, Kiepenheuer & Witsch sowie Rowohlt ab sofort etwa 800 Titel als E-Books anbieten – und zwar im offenen EPUB-Format. Und das ist erst der Anfang, denn bis zum Jahresende soll das Sortiment auf 1.500 Titel ansteigen.
Um dem zu erwartenden Ansturm auf die E-Books gerecht werden zu können, hat man im Vorfeld bereits Kooperation geschlossen. So zum Beispiel mit dem Lesegeräte-Hersteller txtr und dem Online-Buchhändler buecher.de. Weitere Kooperationspartner, unter anderem Libri und Umbreit, sollen in Kürze folgen. Faktisch soll es jedem Verlag möglich sein, von dem E-Book-Kuchen zu naschen. Entweder auf Umwegen über Zwischenhändler wie zum Beispiel Libri, oder direkt durch Verlinkung mit dem konzerneigenen Verlagsdienstleister HGV.
Im Sortiment enthalten sein werden sowohl Belletristik- und Sachbuchschmöcker als auch Backlist-Titel und edierte Werkausgaben. Der Kunde kann sich diese Titel nicht nur auf seinen Reader, sondern zusätzlich auf fünf weitere Lesegräte laden. Was den Preis anbelangt, der ja kein zu unterschätzendes Kaufargument ist: Angeblich soll er sich am Ladenpreis der günstigsten gedruckten Ausgabe orientieren. Zudem soll der Preis nach unten korrigiert werden, sobald eine günstigere Version des Hardcovers in Form eines Taschenbuchs erscheint. Ich bin ja mal gespannt.
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Jedenfalls gibt es bald keine Ausreden mehr, mit denen man sich um das Lesen eines Buches drücken könnte…
Via: Turi2 / Buchreport
(Marek Hoffmann / Bild: Pixelio / Fotograf: Dickimatz)
„Jedenfalls gibt es bald keine Ausreden mehr, mit denen man sich um das Lesen eines Buches drücken könnte…“
26 Euro für ein eBook (=Hardcover-Niveau, etwas beim neuen Dan Brown) sind für mich Ausrede genug, mich ums Lesen zu drücken. Hier muss definitiv noch an der Preisschraube gedreht werden, bevor digitale Literatur zum Massenprodukt wird. Die Buchpreisbindung wird für eBooks nicht durchsetzbar sein, warum auch.
Ciao
Johannes
Guter Artikel. Hab gestern auch einen TV-Bericht über das neue E-Book von Amazon, das sog. „Amazon-Kindle“ gesehen. Sehr interessant und in den USA auch schon ein Verkaufsknüller.
@Johannes ich finde die „Buchpreisbindung“ völlig in Ordnung. Nicht nur weil mir „echte Bücher“ lieber sind, sondern auch weil es schlicht und einfach den Autoren, und nicht zuletzt auch den ganzen Arbeitnehmern in der Druckbranche, gegenüber GERECHT ist. Schließlich soll da ja nicht das gleich passieren wie bei der Musik.
@MF „Schließlich soll da ja nicht das gleich passieren wie bei der Musik.“
Eben. Wenn die Verlagsbranche keine attraktive Angebote für digitale Literatur schafft, holen sich die Verbraucher ihren Kram eben schwarz. Genau diese Erfahrung hat auch die Musikindustrie machen müssen, und die Buchverlage wären gut beraten, die Fehler der MI nicht zu wiederholen und auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen (statt eBooks zB mit restriktivem DRM zu beschneiden und nahezu unnutzbar zu machen).
Im Bezug aufs Pricing von eBooks ist es den Kunden schlicht nicht vermittelbar, warum sie nicht vorhandene Druck- und Vertriebskosten mitzubezahlen haben.
Ciao
Johannes
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Spotlight Verlag und TransAlchemy erwähnt. TransAlchemy sagte: Holtzbrinck auf dem Vormarsch: 1.500 Titel auf dem E-Book bis zum Jahresende: Die leise Revolution auf dem Buch.. http://bit.ly/tPSxf […]
Also kurz: Ich hoffe, dass Schriftsteller bald verstehen, dass sie für den Onlinevertrieb keine Verlage brauchen. Ich spiele schon lange mit dem Gedanken mir einen ebook Reader zu kaufen. Proprietäre Spielereien wie den Kindle will ich nicht (auch wenn ich durchaus das Konzept als positiv anerkenne)… Der txtr wirds jetzt werden. Ich gebe im Monat mind. 30 Euro (oft bis zu 100) für Bücher aus – im Zug, der Straßenbahn und einfach so am Wochenende lese ich viel.
Ich bin allerdings nicht bereit diese irren Verlage auch digital weiter zu unterstützen! (Wenn vom Buchpreis 5%-10% beim Autor landen – unversteuert – ist das noch GUT heutzutage, und meines erachtens nach pure Verarsche den Autoren gegenüber. Im Prinzip gleich wie bei der Musikindustrie und der Filmindustrie.
Für ein digitales Buch ist es ok ca. die Hälfte des gedruckten Buches zu verlangen. Dann 10% des Nettopreisesan den Onlinehändler und der Rest dem Autor. Solche Preise (siehe amazon USA) würde ich bezahlen. Unter der Voraussetzung ich finde kein DRM vor oder der Händler kann mir das Buch vom ebook löschen…
Also vorerst: Ich weiß ich werde die meisten Bücher „runterladen ohne zu bezahlen“ – aus genau diesen Gründen. Es geht nicht um Geiz oder „kostenlos Mentalität“. Es geht darum, dass das Angebot nicht in Ordnung ist (und daran mehr als nur der Preis – Gewinnverteilung und DRM sind mir sehr wichtig).
[…] USA. Ich finde die Euphorie noch ein wenig verfrüht, zumal sich auch in Deutschland langsam die Konkurrenz regen wird. Doch der Reader-Markt ist zu diesem Zeitpunkt ein noch nahezu unbeschriebenes Blatt – der […]