Wer die Seiten der Wikipedia häufiger ansurft, hat sie vielleicht auch schon mal schmerzlich dort vermisst: Videos. Zwar existieren sie vereinzelt auf der Online-Enzyklopädie (siehe Screenshot, Suchbegriff: Hauskatze), als Ergänzung des Textes sind aber doch Bilder die Regel. Dass diese jedoch trotz ihrer sprichwörtlichen Überlegenheit gegenüber dem geschriebenen Wort dem Vergleich mit einem Video nicht standhalten können, dem dürfte jeder zustimmen.
Deshalb soll sich das nach dem Willen der Wikipedia-Verantwortlichen mittelfristig ändern. Man habe den Usern bisher nur eine verhältnismäßig kleine Anzahl an Videos zur Verfügung gestellt, „diese werden aber in den nächsten Monaten und Jahren an Bedeutung gewinnen“, so der Sprecher der Wikimedia Foundation, Jay Walsh. Die Enzyklopädie sollte daher dafür gerüstet werden, künftig mit einer größere Zahl an Video-Beiträgen fertig zu werden, wenngleich diese den Text als Hauptinformationsquelle nicht ersetzen sollen.
Der Grund für das spärliche Auftauchen von Bewegtbildern auf Wikipedia dürfte zum einen finazieller Natur sein. Jährlich stehen der Wikimedia Foundation in den USA weniger als 10 Millionen Dollar zur Verfügung, um die Online-Enzyklopädie zu unterhalten. Da es sich bei ihr um eine Non-Profit-Organisation handelt, muss dieses Geld mühsam über Spenden eingesammelt werden. Mit diesem Geld ist es aber kaum möglich, Server zu unterhalten, die einem Daten-Upload in der Größenordnung standhalten würde, wie sie ein erhöhtes Video-Aufkommen auf der Plattform zur Folge hätte.
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Ein weiterer Grund ist die mittlerweile berühmt-berüchtigt gewordene „Bürokratiserung“ der Wikipedia, die schon viele Autoren zum Verlassen der Plattform bewogen hat. Wer ein Video hochladen möchte, muss sich heute nicht nur einen eigen Wiki-Account zulegen und nachweisen, dass das von ihm eingebettete Video gegen keine Urheberrechte verstößt, sondern noch eine ganze Menge anderer Formalien erledigen. Die Folge ist klar: Die User scheuen die Mühe. Aber auch dies soll sich künftig ändern: „Momentan gestaltet sich der gesamte Upload-Prozess von Medien etwas mühsam“, so Walsh. Aber man sei „auf der Suche nach besseren Features, um den medialen Content nachzuverfolgen, kategorisieren und zu markieren.“
Bleibt nur zu hoffen, dass diese guten Vorsätze tatsächlich bald in die Tat umgesetzt werden. Denn qualitativ gute und hochwertige Video-Beiträge wären für die Artikel der Online-Enzyklopädie sicherlich eine Bereicherung – und sind längst überfällig.
(Marek Hoffmann)