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Zwischen Freak-Show und 'I, Robot': Telenoid R1 soll Telefonpartner präsenter machen

Marek Hoffmann
Aktualisiert: 02. August 2010
von Marek Hoffmann
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Was ihr auf dem Teaser-Bild sehen könnt ist nicht etwas ein naher Verwandter von Fantomas oder irgend ein „Freak„, sondern der Telenoid R1. Konkret handelt es sich dabei um einen knapp 700.000 Yen (etwa 8.000 Euro) teuren und in Zusammenarbeit von der Universität Osaka und dem Advanced Telecommunications Research Institute entwickelten Roboter. Sein Einsatzgebiet sehen die Forscher im Bereich Videotelefonie beziehungsweise -konferenz, wo er den Gesprächsteilnehmern eine Art Telepräsenz vermitteln, also den räumlich entfernten Kommunikationspartner quasi physisch in den Raum holen soll.

Hierzu wiederholt der etwa 80 Zentimeter hohe und knapp fünf Kilogramm schwere Roboter nicht nur das von einer Person Gesagte. Er ahmt zusätzlich auch noch deren Arm- und Kopfbewegungen sowie Mimik nach. Das funktioniert, indem die von einem Video-Telefon aufgenommenen akustischen und optischen Informationen von einem speziell entwickelten Programm verarbeitet und als Befehle an den R1 weitergegeben werden. Wenn ich es recht verstehe, dann bleibt die Stimme der Person dabei aber unverändert. 

Es darf nun zu Recht gefragt werden, warum jemand dieses hässliche Teil einer normalen Video-Telefon-Anlage vorziehen sollte, die zudem in ihrer Luxusausführung noch um einiges günstiger als der R1 sein dürfte? Die Antwort liegt offenbar im hohen Altersdurchschnitt der japanischen Bevölkerung und sicherlich zu einem großen Teil auch in deren Mentalität begründet. Professor Hiroshi Ishiguro, der geistige Vater des Telenoid R1, will mit diesem nämlich vor allem älteren, vereinsamten Menschen wieder zu etwas mehr „Gesellschaft“ verhelfen.

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So soll der Tele-Replikant Großeltern beispielsweise die Gegenwart ihres Enkelkindes „simulieren“ oder älteren Patienten die Gegenwart ihres Arztes. Diese gewollte universelle Wandelbarkeit des R1 ist dann wohl offenbar auch der Grund, warum ihm die Wissenschaftler dieses haarlose und damit geschlechtsneutral wirkende Aussehen verpasst haben. Mir schießt das blanke Entsetzen in die Glieder bei der Vorstellung, dass Ishiguro das tatsächlich ernst meint und sich in seiner Zukunftsvision die Menschen irgendwann an der Anwesenheit solcher Roboter „erfreuen“. Ganz so, wie bei I, Robot. 

(Marek Hoffmann / Fotograf: Nieben)

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