Der erste Eindruck zum Lenovo Ideapad Yoga 11S fiel schon einmal positiv aus. Nun geht es bei meinem Dauertest erstmals um’s Eingemachte: Software, Verarbeitung, Leistung, den Tablet-Modus und das Durchhaltevermögen.
Überflüssige Hersteller-Apps
Nach dem Hochfahren empfangen mich bunte Kacheln – typisch Windows 8 eben. Doch neben den Standard-Apps hat Lenovo auch noch ein paar eigene Programme auf dem Desktop abgelegt. Die Auswahl geht von ganz nützlichen (zum Beispiel „Kindle“ und „Evernote“) über ganz nette („Zinio“ oder das Spiel „Birzzle“) bis hin zu – aus meiner Sicht – unnützen Apps („Lenovo Cloud Storage“ und der Musikdienst „rara“). Mir wäre es lieber gewesen, Lenovo hätte anstatt dieser Deinstallations-Kandidaten lieber eine „Office“-Vollversion beigelegt.
Schließlich soll mein Lenovo vorwiegend zum Arbeiten dienen, genauer gesagt zum Tippen von Texten. Und dafür eignet es sich sehr gut. Aufgrund der Größe der Schreibfläche sind die Tasten nach kurzer Eingewöhnung schnell und sicher zu treffen. Selbst bei hoher Schreibgeschwindigkeit mit einem kräftigen Anschlag ist nur ein sanftes Klappern zu hören. Störend fällt allerdings die fehlende Hintergrundbeleuchtung auf – doch das wusste man ja vorher.
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Kleine Schwächen
Anders verhält es sich bei folgenden Punkten – Beispiel Touchpad. Denn dieses überzeugt mich ebenfalls nicht ganz. Besser gesagt die hier integrierten Tasten, welche ein deutlich klapperndes Klickgeräusch von sich geben. Das klingt billig. Noch störender finde ich den SD-Slot. Nur wenn man die Karte tief in den Schacht schiebt, rastet sie richtig ein. Wer wie ich keine langen Fingernägel besitzt, muss im Zweifelsfall auf einen externen Kartenleser setzen – unschön!
Doch bevor ein falscher Eindruck entsteht: Ansonsten wirkt das Yoga 11S durchweg hochwertig verarbeitet: Keine störenden Spalten und keine scharfen Kanten. Für meinen Geschmack bietet es auch genügend Anschlüsse: HDMI, Kopfhörer, SD-Slot und 2x USB – das reicht für den alltäglichen Einsatz. Gut finde ich, dass die beiden USB-Anschlüsse nicht nebeneinander liegen, sondern jeweils links und rechts angeordnet sind. So kommen sich mein UMTS-Stick und meine USB-Festplatte nicht in die Quere.
Aus dem Notebook wird ein Tablet
Den ersten Einsatz hat das Yoga 11S also mit einem insgesamt guten Eindruck gemeistert. Auch optisch: Obwohl das kompakte Ultrabook nicht beim aktuellen HD-Wahn mithalten kann, so bietet es mit 1366 x 768 Pixel die übliche Auflösung seiner Klasse. Das reicht meiner Meinung nach vollkommen aus, denn das Bild wirkt sauber und gestochen scharf.
Klappt man die Tasten komplett nach hinten, bedient sich Lenovos flexibles Ideapad wie ein typisches Tablet. Das heißt, die Tastatur und das Touchpad werden deaktiviert. Hält man das Gerät in der Hand, fühlt es sich allerdings ungewohnt an. Grund: Auf der Rückseite sind statt glatter Oberfläche die Erhebungen der Tasten zu spüren. In den kommenden Yoga-Modellen soll dieses vermeintliche Manko beseitigt werden, indem die Tasten dann in der Versenkung verschwinden.
Flotter Leisetreter
Auch wenn mein Yoga hauptsächlich zum Arbeiten dienen soll, so muss es mich natürlich auch gelegentlich unterhalten können. Dass einfache Spiele wie „Angry Birds Star Wars“ oder „Wo ist mein Micky“ ohne Ruckler laufen, das versteht sich von selbst. Aber wie sieht es mit flotteren und aufwändigeren Games aus? Die meistert es ebenfalls mit Bravour. Von „Riptide GP“ über „Hydro Thunder“ bis hin zu „Asphalt Heat 7“: In allen Titeln konnte ich flüssig durch die Kurven zirkeln. Die Windows-8-Spiele-Apps erkannten automatisch, ob sich mein Lenovo im Notebook- oder Tablet-Modus befand und passten dementsprechend die Steuerung an – klasse!
Ob auch High-End-Games wie „Crysis 2“ oder „Battlefield 4“ laufen, habe ich nicht getestet. Sorry, liebe Gamer, aber für derartige Titel habe ich mir das Notebook nicht gekauft, dafür besitze ich eine PS3 und Xbox 360.
Angenehm unauffällig ist übrigens die kühlungsbedingte Geräuschkulisse. Egal, ob einfache App oder rasantes Game, das Yoga 11S wird dabei nie laut. Der Lüfter schnurrt fast unhörbar vor sich hin. Auch die Hitzeentwicklung hält sich in Grenzen. Trotz höchster Beanspruchung strahlt das Gerät eine vertretbare Wärme aus. Einer länger andauernden Benutzung auf dem Schoß steht also nichts im Wege.
Vier bis fünf Stunden Akkulaufzeit
Word, Excel, im Internet surfen, hin und wieder ein Game – das zehrt natürlich am (leider fest verbauten) Akku. Der hinterließ bei mir einen guten Ersteindruck. Von bis zu sechs Stunden Dauerbetrieb redet Lenovo auf seiner Produktseite, vier bis fünf Stunden waren es bei mir. Ob hier noch mehr drin ist oder bald das Schwächeln beginnt, werden die weiteren Testläufe zeigen.
Welche Aspekte sind euch beim Yoga 11S wichtig? Welche Fragen brennen euch auf der Brust, was sollte ich auf jeden Fall noch testen? Schreibt mir euer Feedback in die Kommentare.
Bilder: Jürgen Kroder / BASIC thinking
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Hallo Jürgen,
ich bin schon länger am Überlegen, ob ich mir als nächstes ein Ultrabook zulegen soll, da ich viel reise und wenig tragen will und eigentlich sowohl einen vollwertigen PC wie ein IPad haben will. Jetzt ist mein 4 jahre alter Samsung 560 15,4 Zoll im Eimer und nun interessiert mich Dein Test brennend. Darf ich Dir gerade ein paar Fragen nachreichen, von jemandem, der da noch grün ist?
Ich möchte eine Vollversion von Office drauf haben, die hat es also nicht? Was bietet die Lightversion?
Wie ist das mit Internet? Kann ich ihn zu Hause im Netzwerk anmelden, per Wlan bzw. ans Lankabel anschließen sowie unterwegs mit meinem Internetstick ins Web bringen?
Es hat vermutlich kein CD-Fach, man müsste also ein externes Laufwerk anschließen, richtig?
Danke Dir
Grüße
Marie
Hi Marie!
Gerne darfst du fragen, hier sind meine Antworten:
– die Lightversion habe ich nicht getestet, da ich eine Vollversion von Office besitze. Meines Wissens ist die installierte Version von Office eine 30-Tage-Testversion.
– WLAN: Ja, läuft problemlos und einfach wie bei einem iPad. Also aktivieren, Netzwerk auswählen, Passwort angeben – das war’s.
– Ein LAN-Kabel kannst du nicht anschließen, dafür fehlt der Anschluss.
– Internetstick: Kein Problem, einfach in einen der beiden USB-Anschlüsse einstecken, Software installiert sich von selbst – los geht’s.
– Kein internes CD/DVD-Laufwerk, richtig. Da musst du ein externes Gerät nehmen.
Noch Fragen?
Gruss,
Jürgen
[…] Eindrücke des Verwandlungskünstlers“ nachlesen. In den zwei folgenden Texten schilderte ich, wie gut sich das Gerät im Alltag schlägt und folgerte daraus ein positives Fazit. Jetzt, ein knappes Jahr später, möchte ich ein weiteres […]