Wirtschaft

Nvidia Shield: Das Gaming-Tablet im Test (Teil 3) – Offene Baustellen und Fazit

geschrieben von Jürgen Kroder

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Mit diesem Artikel endet meine Test-Trilogie zum Nvidia Shield. Ich sage euch, was das Gaming-Tablet noch alles kann, an welchen Dingen Nvidia arbeiten muss und wie mein Gesamteindruck ausfällt.

Streichbares Feature

Im letzten Teil meines Tests habe ich viele Worte über das größtenteils gelungene Gamepad verloren. Darüber hinaus hat das Shield noch eine Eingabemethoden zu bieten, die ich bereits mal angedeutet habe: Nvidia liefert sein Tablet mit einem Eingabestift aus. Der ist im Gehäuse verstaut und geht so nicht verloren.

Zieht man den Touchpen aus seinem Schacht, so startet automatisch die passende App: „Nvidia Dabbler“. Mit ihr kann man sich als Zeichenkünstler betätigen oder einfach Notizen handschriftlich festhalten. Das funktioniert ganz gut, auch wenn ich die Bedienung der Software gewöhnungsbedürftig finde. Unterm Strich meine ich: Ganz nett, aber nichts, was Gamer bräuchten. Meiner Meinung könnte sich Nvidia in Zukunft dieses Feature sparen.


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Was gibt es sonst noch über das Shield zu erwähnen? Zum Beispiel, dass es über zwei 5 Megapixel-Kameras verfügt. Nach ein paar Schnappschüssen kann ich sagen, dass sie ihren Zweck erfüllen, aber mich nicht vom Hocker gehauen haben. Für Selfies oder Twitch-Streams, die über die vorinstallierte App schnell verfügbar sind, reichen die Kameras sicherlich aus.

Alleinstellungsmerkmale, die noch nicht rocken

Viel Power in ein Tablet zu stecken, um sich von der Konkurrenz abzuheben, das ist ein guter Ansatz. Einer, der schnell kopiert werden kann. Das wusste Nvidia und packte zwei weitere interessante Features dazu: „Gamestream“ und „Grid“.

Mit „Gamestream“ lassen sich PC-Spiele über das heimische WLAN-Netz auf das Shield streamen, wobei das Gamepad als Controller und das Tablet als Bildschirm (bzw. der angeschlossene Fernseher) fungieren. Hierfür benötigt man allerdings spezielle Hardware-Voraussetzungen (z.B. eine GeForce GTX 650), die meine alter Rechner leider nicht erfüllt. Somit konnte ich „Gamestream“ nicht testen.

Egal, denn mehr habe ich mich auf „Grid“ gefreut. Hierbei handelt es sich um einen Cloudgaming-Dienst wie beispielsweise OnLive oder Playstation Now (ehemals Gaikai). Also ging ich freudig in den entsprechenden Menüpunkt in der Hub-App – und wurde vertröstet. Der Dienst ist aktuell nur in Teilen der USA und Irland verfügbar, in Deutschland soll er laut Nvidia 2015 starten. Schade, denn seit Jahren verfolge ich das Cloudgaming-Treiben mit großem Interesse und bin sehr gespannt, ob und wie Nvidia das heikle Thema (Stichwort: Latenz) lösen kann.

nvidia-grid

Wie lange hält es durch?

Nachdem ich das Shield mehrere Tage im Einsatz hatte, stellt sich natürlich die berechtige Frage nach der Ausdauer des Gerätes. Im normalen Einsatz (das heißt: etwas spielen, Updates laden und Features testen) hielt der Akku bis zu sieben Stunden lang durch. Hatte ich das Tablet im Dauereinsatz, gerade mit rechenhungrigen 3D-Games, dann machte es nach rund drei Stunden schlapp. Diese Werte gehen für mich in Ordnung. Wobei abzuwarten ist, wie sich der Akku über einen längeren Zeitraum verhält.

Was mich allerdings nach ein paar Tagen nervte, war der geringe interne Speicher. Die 16 GB meines Testmusters waren aufgrund der mittlerweile mehrere Gigabyte großen Games und Updates schnell voll. Somit ist es ratsam, sich noch eine SD-Karte zuzulegen.

Fazit

Wie jedes Gerät hat auch das Nvidia Shield Licht- und Schattenseiten. Einerseits fand ich es extrem schade, dass der Clouddienst „Grid“ noch nicht nutzbar ist und dass manche Apps wie beispielsweise „Half Life 2“ ihren Dienst verweigerten – das sind Kinderkrankheiten, die hoffentlich bald ausgebügelt werden. Aber zum jetzigen Zeitpunkt trüben sie den Gesamteindruck. Andererseits hatte ich viel Spaß mit dem Power-Tablet, da die Steuerung über das Gamepad in Verbindung mit der High-End-Hardware Konsolenfeeling aufkommem ließen.

Unterm Strich stellt für mich das Shield eine gute Gaming-Plattform mit viel Potential dar. Wenn Nvidia bald nachbessert, ist das Shield genau mein Ding. Android als Unterbau zu nehmen und ordentlich Power in ein Tablet zu packen, das ich jederzeit herum tragen kann, um zu spielen – das ist meiner Meinung nach ein guter Weg.

Ja, ja, ich weiß schon, was die Konsoleros mir entgegen werden: Die Grafik von mobilen Games hängt den aktuellen Spielkonsolen um Jahre hinterher. Stimmt. Aber das ist mir völlig egal. Wer beispielsweise mal eine Runden „Asphalt 8“ mit dem Gamepad gezockt hat, der vergisst, dass er „nur“ mit einem Tablet spielt. Eine schicke Grafik ist zwar nett, aber unterm Strich zählt der Spielspaß. Zehntausende von Apps – und die Anzahl wächst jede Sekunde unaufhaltsam an – bieten genau das.

Somit stellt das Shield zwar aktuell noch keine echte Konkurrenz für Playstation, Xbox & Co. dar – aber ein erster Schritt ist getan. Ich kann mir gut vorstellen, wenn Nvidia weiter in diese Richtung Gas gibt, dass es noch zu einem interessanten Schlagabtausch kommen könnte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mich hat das Nvidia Shield begeistert und werde es ungern wieder zurückgeben!

Was denkt ihr über das Shield? Besitzt es Potential oder ist es ein müder Versuch, gegen die „großen“ Konsolen anzustinken?

Offenlegung: Der Hersteller hat uns das Gerät zum Test angeboten und leihweise zur Verfügung gestellt.

Bilder: Nvidia, Jürgen Kroder

Über den Autor

Jürgen Kroder

Jürgen bezeichnet sich als Blogger, Gamer, Tech-Nerd, Autor, Hobby-Fotograf, Medien-Junkie, Kreativer und Mensch. Er hat seine unzähligen Hobbies zum Beruf gemacht. Und seinen Beruf zum Hobby. Obwohl er in Mainz wohnt, isst er weiterhin gerne die Maultaschen aus seiner Heimat.

6 Kommentare

  • ähm naja aktuelle Konsole/PC kaufen. Alien Isolation installieren und dann nochmal refelktieren ob eine gute grafik nicht doch zu einem sehr großen teil für die atmosphere verantwortlich ist. und doch relevant.

  • @mini Das mit der „guten Grafik“ ist ziemlich relativ. Ich denke, eine Grafik muss stimmungsvoll und für das Spiel ausreichend sein.
    Schau dir WoW, Starcraft, CS, Goodgame Empire, Candy Crush, Minecraft und andere Spiele an, die von zig Millionen gespielt werden. Das sind alles optisch keine Brüller. Und dafür braucht es auch keine HighEnd-Rechenleistung.

  • Es kommt drauf an. Alien Isolation (horror survival) lebt vom Lichtspiel, von der Architektur (also die tiefe der Texturen)…ohne diese wäre das spiel halt nur halb so gut.

    Starcraft und wow hatten für ihre Zeit (beim Release) jeweils die damals beste grafik, die man nutzen konnte. Auch CS.

    die anderen spiele arbeiten sehr stark durch den Preis goodgame empire und candy crush.

    und minecraft hast du an sich recht, obwohl die mods die am häufigsten geladen wurden dafür, hauptsächlich grafik mods waren (für bäume und himmel, …)

    was ich sagen wollte. Grafik alleine reicht nicht. Aber Sie ist ein genauso wichtiger teil, wie die Story und gameplay.

    bspw. von Alien Isolation auf Half-life 1 umsteigen. obwohl das zweite gut ist wird einem echt sehr viel fehlen. was heute state of the art ist.

  • Sicher, manche Spiele leben von den Möglichkeiten der aktuellsten Technik – zb GTA5. Andererseits gilt die Formel Toptechnik = 1a-Spielspass nicht. Das sieht man beispielsweise an den Crytek-Games.

  • Was ist das denn hier für eine Werbeveranstsltung? Anzeigen sind kennzeichnungspflichtig. Von welchen 10.000 spaßigen Apps sprichst du denn? Duty of Advanced: Halo Conquest? Super Muria Bros.? The Legend of Zeldur? Ach du meinst nicht die tausenden Fake-Kopien, sondern Pay2Win-games?

  • @john Dieser Bericht hat nichts mit Werbung zu tun. Hier steht meine persönliche, freie Meinung.

    Und wie du mittlerweile aus diversen Diskussionen wissen solltest, bin ich ein Fan von Apps.