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TECH

Nach Aufruf zur „Vergasung“ der GDL-Mitarbeiter: Lass uns über Moral reden, Julien

Jonas Jansen
Aktualisiert: 21. Mai 2015
von Jonas Jansen
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Der bekannte YouTuber JuliensBlog hat in einem Video zur „Vergasung“ der GDL-Lokführer aufgerufen. Das Video erreichte in kurzer Zeit über 450.000 Aufrufe und bekommt über 40.000 Likes. Jonas Jansen mit einem Gast-Kommentar über Moral und Verantwortung eines sogenannten YouTube-Stars. // von Jonas Jansen

Julien, deine Fans machen gerade bei Facebook und Twitter alle den gleichen Witz: “Schwarzer Humor ist wie Essen, hat halt nicht jeder.” Hammergag, wird mit jedem Mal lesen witziger, gerade in der Variante mit Trinkwasser. Ehrlich. Aber man kann sich sein Publikum nicht aussuchen, nicht wahr, Julien?

Leider kann man es doch: Wenn man seit bald fünf Jahren rassistische, sexistische, behindertenfeindliche, homophobe, zusammengefasst: menschenverachtende Videos produziert und sich dabei hinter dem großen Wort Satire versteckt, dann darf man sich nicht wundern, wenn sein Publikum genau so drauf ist wie man selbst. Dafür reicht ein Blick in deine Facebook-Timeline oder unter deine Videos oder in die Twitter-Verteidigungen: Provozierende Witze oder “hat er nicht so gemeint”-Verharmlosungen, zu hohl zum Verlinken.

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Das Ding ist: Natürlich meinst du das so. Du hast genug Übung darin und Ahnung, was geklickt wird. Scheint ja gut zu laufen, wenn du in deinen Videos damit prahlst, dass du alleine mit einer Video-Reihe 500 000 Euro verdient hast. Nur hat man mit mehr als einer Million Youtube-Abonnenten auch so etwas wie eine Verantwortung, denn auch wenn ihr Youtuber einem Großteil der Gesellschaft immer noch vollkommen unbekannt seid, erreicht und beeinflusst ihr Millionen Jugendliche — in einer Phase des Erwachsenwerdens seid ihr Idole für sie, ob ihr wollt oder nicht. Und bei vielen ist die Medienkompetenz im Bezug auf Bedienung der (sozialen) Medien und Geräte deutlich höher als auf Verständnis des Inhalts. Ein Youtube-Kanal ist kein Schulfach, klar, aber er sendet in einen öffentlichen Raum, in dem es Regeln gibt — und selbst wenn du die gerade noch einhältst (das wird der Ausgang der Anzeige zeigen), bist du auf der moralischen Ebene komplett durchgefallen. Und das nicht erst seit dem GDL-Video, aber besonders dadurch.

Keine schiefe Metapher

Schon 2011 hast du in Videos vorgeschlagen, Bahn-Mitarbeiter anzuspucken und schwarze Koffer an Bahnhöfen stehen zu lassen, Euthanasie-Empfehlungen für Behinderte werden von dir serviert, du sagst regelmäßig, dass sich “die ganzen Lappen” aufhängen sollen, was keine Waschempfehlung ist, sondern eine angeblich nicht ernst gemeinte Botschaft an all “die Schwuchteln, Behinderten und sonstigen Spastis”, sich umzubringen.

Doch du findest das alles wahnsinnig lustig. So wie du dich in der Stellungnahme gegenüber der “Morgenpost” und im Interview mit “Das Ding” verhalten hast, siehst du nichtmal ein, dass dein Vorschlag “die Lokführer zu vergasen” keine schiefe Metapher, sondern nur dumm ist. Stattdessen hast du die Aufmerksamkeit noch genutzt, dein Merchandise zu bewerben, ein T-Shirt mit der Aufschrift “Bring dich um” und einer Figur, die vor einen Zug springt. Das muss dieser Schwarze Humor sein, von dem deine Fans reden.

juliens blog

Viele wundern sich gerade auch, warum _ausgerechnet jetzt_ der Aufschrei so groß ist, machst du schließlich schon seit Jahren nichts anderes, als mit monotoner Stimme Beleidigungen zu verfassen. Mit RTL hattest du schon Stress, angeblich kommt nach jedem deiner Videos eine Anzeige auf dich zu. Das Bad-Boy-Image pflegst du mit jeder neuen Beleidigung. Aber klar, du bist nicht der einzige im Internet, der auf Provokationen setzt. Es gibt Spiele, in denen man im Flappybird-Stil Flugzeuge an Twin Towers vorbeisteuern (oder eher: hineinsteuern) kann, das Subreddit /r/imgoingtohellforthis hat fast eine halbe Million Abonnenten und wenn man ein bisschen sucht, findet man auch Subreddits, die unter dem Motto “unexpectedjihad” Toy-Story-Szenen mit Videos von islamistischen Anschlägen zusammenschneiden, unterlegt von Kampf-Nasheeds, den Gesängen der Dschihadisten. Von 4chan fange ich gar nicht an.

Klassisches Beef-Gehabe, klar

Doch bis gestern hat diesen Julien Sewering, der mal als Cutter bei einer norddeutschen Produktionsfirma gearbeitet hat, außerhalb der Rapszene niemand gekannt. In der Szene bist du schon lange verhasst: Haftbefehl nannte dich mehrfach einen “Hurensohn”, er wüsste wo du wohnst, wo deine Mutter und deine Schwester wohne. Klassisches Beef-Gehabe, klar. Aber dafür, dass du als Rapper selbst eher ausgelacht wirst, schon eine ganz schöne Leistung.

Im Netz gibt es dutzende Diss-, also Beleidigungsvideos gegen dich (von denen du einen Großteil sogar selbst eingefordert hast mit „Juliensblogbattle“). Der nicht als Gangster bekannte Rapper Weekend fragte in einem Lied: “Ist dieser Julien noch am Leben oder haben sie ihn schon gefunden?” Die Beleidigungen in deine Richtung kommen daher, dass du die Rapper genauso beleidigst. Deshalb könnte man dich mit fast jedem Schimpfwort herabsetzen, Gerichte würden das mit “Konkludenter Einwilligung” kontern.

Es ist genau diese Szene, aus der du dein Vokabular entlehnst. Im Rap werden Mütter gefickt, Schwänze gelutscht und andere Rapper vergewaltigt.Bei “Rap am Mittwoch” in Berlin, einem populären Youtube-Format, das inzwischen bei Mediakraft untergekommen ist, gibt es auch häufiger KZ-Vergleiche oder Hitler-Witze, die weggelächelt werden, weil der Moderator Ben Salomo jüdischen Glaubens ist und das mit den Worten “Is doch nur Rap” sportlich beiseite wischt. Natürlich: Rap ist immer wieder homophob, frauenfeindlich und beleidigend.

Ist das also ein Problem der Musik?

Falk Schacht, Rap-Journalist und so etwas wie die gemäßigte Stimme der Szene kommentiert auf seiner Facebook-Seite: “Der Unterschied besteht im Rahmen. Rap Musik ist erkennbar in Kunst eingebettet = Musik + Gereimte Sprache = Kunst. Juliens Video könnte auch eine normale TV Reportage sein. Die Decodierung ist extrem erschwert.” Du würdest das bestimmt anders sehen und ich könnte mir vorstellen, dass der Kunst-Aspekt bei der Behandlung der Anzeige mehr herausgestellt wird, als es vielen Lokführern lieb ist.

Grenze zu Schulhof-Beleidigungen überschritten

Wenn du bis hierhin gelesen hast und dich jetzt fragst: Warum schenkt der diesem Julien überhaupt so viel Aufmerksamkeit?

Dann liegt das daran, dass man solchen Botschaften etwas entgegnen muss. Das hat nichts mit Humorlosigkeit zu tun oder Spießigkeit. Es gibt eine qualitative Grenze zwischen einer Schulhof- oder Twitterbeleidigung, einem verärgerten “Hurensohn” eines Haftbefehl in deine Richtung und deiner Aussage, dass man eine Berufsgruppe “vergasen” sollte. Der Holocaust ist einfach kein Witzobjekt, sondern etwas Unvergleichbares. Nach dem Krieg haben Lyriker und Schriftsteller ratlos diskutiert, ob sie die von den Nazis pervertierte deutsche Sprache überhaupt noch verwenden können. 70 Jahre später sprechen Menschen ernsthaft darüber, “die Vergangenheit hinter sich zu lassen”, als wäre das irgendwie möglich. Und du machst auf Kosten von Millionen getöteten Menschen einen billigen Witz für Klicks, weil in beiden Bildern Schienen und Züge vorkommen?

Übertreib nicht deine Rolle, Julien.

Bondora

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