Technologie

Wie sich Copa90 mit Snapchat, WhatsApp & Co. zur innovativen sportmedialen Marke etabliert

Euro 2016 EM UEFA
geschrieben von Philipp Ostsieker

Auch bekannt als “The Vice Media of Soccer” will Copa90 im Rahmen der EM 2016 den Fans und Marken zeigen, wozu es fähig ist.

Egal zu welcher Tageszeit, an welchem Wochentag oder zu welcher Jahreszeit, irgendjemand auf der Welt unterhält sich immer über Fußball. Es bleibt natürlich nicht beim reden. Diskussionen, Schlachtrufe, Gesänge, Texte und viele weitere Ausdrucksformen drehen sich um den Sport, auch wenn das Spiel noch nicht begonnen oder schon längst vorbei ist.

Das haben sich auch die Macher der Plattform Copa90 bzw. des Mutterunternehmens Big Balls Media gedacht, als sie 2012 ihren YouTube-Kanal starteten. Die Idee: Inhalte, die sich komplett auf die Gespräche und Geschichten rund um den Sport drehen, dabei aber abseits der offiziellen TV-Berichterstattung stattfinden. Da mit der Copa America in den USA und der EM in Frankreich aktuell zwei bedeutende internationale Turniere stattfinden, möchte Copa90 die Gelegenheit nutzen, das Potenzial seines Fan-zentrierten Multiplattformansatzes weit weg von den eigentlichen 90 Minuten auf dem Platz zu demonstrieren.


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Vom YouTube-Kanal zum “Vice Media for Soccer”

Noch vor drei Jahren war Copa90 ein reiner YouTube-Kanal. James Kirkham, Head of Copa90, erklärt: “Die Entwicklung seitdem ist ziemlich stark. Wir suchen und bieten nach wie vor die spannenden Geschichten rund um alles außerhalb der 90 Minuten eines Fußballspiels. Aber mittlerweile ist dieser Ansatz multimedial und wir müssen aufpassen, dass wir unsere Zielgruppe an den richtigen Stellen erreichen.”

Während sich ein Großteil der Zielgruppe auf YouTube bewegt, will Copa90 seine Inhalte sehr offensiv auf weiteren sozialen Plattformen distribuieren: ob nun Snapchat-Reports von Fan-Reaktion aus ganz Europa, Animationen aller Tore auf Instagram, Content Sharing über Messaging Apps wie WhatsApp oder auch Events auf Facebook Live. Als Vorbild dient u.a. die intensive Nutzung dieser Kanäle durch die Leicerster-City-Fans rund um die sensationelle Meisterschaft ihres Klubs.

“The Vice Media of soccer” wird die Marke nun schon von einigen genannt. Wenngleich diese mit VICE Sports selbst schon erfolgreich Inhalte rund um den Sport anbieten, liegt der Vergleich in einigen Bereichen nahe. Fußballbegeisterte Hipster bieten unterhaltsame, ansprechende, aber vor allem unkonventionelle Inhalte. Wie auch schon Vice News profitierte Copa90 von einer Werbekampagne in UK und spricht mittlerweile auch größere Investoren an. Das Mutterunternehmen Bigballs Media wurde mit 77 Millionen Dollar bewerten und konnte in diesem Rahmen 14 Prozent seiner Anteile an Investoren verkaufen. Mittlerweile hat Bigballs Media in Form von KickTV wiederum selbst in ein Startup investiert. Neben Investoren sind auf der anderen Seite nun große Marken wie Adidas, Nissan oder Turkish Airlines daran interessiert, mit Hilft von Copa90 junge, Fußball-affine Nutzer zu erreichen.

Die EM 2016 als Wegweiser für Copa90

Ein weiterer Baustein der EM-Offensive ist die Partnerschaft mit dem großen britischen Sender ITV. Ähnlich der Kooperation von Vice mit CNN und HBO versucht hier also ein großes Medienunternehmen die Expertise von Copa90 zu nutzen, um junge Mobile-First-Nutzer anzusprechen. Die Partner haben mit “The Fan Daily” bereits ein tägliches Format ins Leben gerufen, das verschiedene Fan-Perspektiven aus dem Copa90-Netzwerk higlightet.

“Die Sender schätzen unsere kontinuierliche Konversation mit den Fans”, sagt Kirkham. “Ich glaube nicht, dass die klassischen Medien alleine die Bedürfnisse des modernen Fußballfans befriedigen können. Es gehört natürlich zum Mix. Ich gehe nach Hause, schalte den Fernseher an und schaue das Spiel. Aber dann werde ich noch eine ganze Weile darüber reden, was passiert ist, und diese Lücke möchte Copa90 füllen.”

James Kirkham betrachtet die EM 2016 nun einerseits als perfekten Showcase, für alles was Copa90 bisher gelernt und aufgebaut hat, andererseits aber auch als Wegweiser für die Zukunft.

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.