Die britische Zeitung The Telegraph hat ein neues Tool zur Visualisierung von Daten gelauncht. Das Tool ermöglicht es der Zeitung bzw. seiner Digital-Plattform jedes Mal eine Grafik zu posten, sobald ein Tor in einem Spiel der Premier League erzielt wurde.
Das Tool kreiert automatisch interaktive Grafiken und löst laut Malcom Coles, Director of Digital Media bei der Telegraph Media Group, zwei Probleme: Wie man Sport-Visualisierungen in Echtzeit produziert und wie man diese Produktionen auch noch zeiteffizient automatisiert. Teilfinanziert wurde die Entwicklung durch 300.000 Euro Zuschuss aus der Google News Initiative.
Das Tool startet erfolgreich
Bislang mussten Journalisten warten, bis eine Partie beendet war, um spezifische Daten zu bekommen und daraus Grafiken zu generieren. Nun werden die Grafiken innerhalb einer Minute nach einem Tor-Erfolg veröffentlicht. Am Wochenende vom 20. bis 21. August wurden auf dem Telegraph Football-Twitter-Account 22 Tore automatisiert veröffentlicht. Einige wichtige Partien erzielt hiermit teilweise 100.000 Page Views bzw. bis zu 790 Retweets.
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Die Daten für die interaktiven Grafiken stammen vom Sportdaten-Anbieter Opta. Zukünftig fokussieren sich die interaktiven Grafiken nicht mehr nur auf Tore, sondern auf sechs weitere Themen. Ein Thema könnte z.B. sein, dass ein Team pro Spiel 75 Prozent Ballbesitz hatte – auch die Packing-Rate, das große Buzzword der EM 2016, könnte hier relevant werden.
Der Telegraph konzentriert sich aufs Wesentliche
Das Ziel des Telegraph ist dabei vor allem, eine Vielzahl von vermeintlich „kleineren“ Spielen abzudecken. Automatisierte Grafiken sollen also auch Ressourcen einsparen. Die „großen“ Spiele werden weiterhin im vollen Umfang von Redakteuren umgesetzt, um hier mehr in die Tiefe gehen zu können. Zudem können Aspekte wie Atmosphäre oder Emotionen natürlich nicht rein statistisch dargestellt werden.
Das Tool zur Visualisierung von Daten ist nun ein zusätzlicher Weg, um ein höheres User und Fan Engagement rund um die Spiele der Premier League zu ermöglichen. Die Fans bekommen eine neue Perspektive auf die Entstehung eines Tors und können sehr zügig diskutieren, wie das Tor erzielt oder vorbereitet wurde. Man darf gespannt sein, wann das erste deutsche Medium (ohne TV-Rechte) nachziehen wird, um automatische Daten-Visualisierungen zur Bundesliga liefern zu können.