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Jobs bei der Bahn: Was macht eigentlich ein Lokführer?

Tim Grams im Stellwerk (Bild: privat)
Tim Grams im Stellwerk (Bild: privat)
geschrieben von Redaktion

Im Netz ist er als „Der bloggende Bahner“ bekannt. Nach seiner Ausbildung zum Fahrdienstleiter arbeitet Tim Grams mittlerweile im Social-Media-Team des Personenverkehrs der Deutschen Bahn. Im Interview erzählt er Mobility Mag alle 14 Tage Spannendes aus der Bahn-Welt. Heute: Was macht eigentlich ein Lokführer?

Mobility Mag: Wo muss man sich hinwenden, wenn man Lokführer werden möchte, Tim?

Tim Grams: Neben Privatbahnen kann man natürlich auch bei der Deutschen Bahn seine Ausbildung machen. Der Konzern unterteilt sich diesbezüglich in die DB Regio, die Regionalzüge und S-Bahnen betreibt, und die DB Fernverkehr, wo es um ICEs, ICs und ECs geht. Möchte man Lokführer werden, muss man sich zunächst für einen der beiden Bereiche entscheiden.


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Wo liegen die Unterschiede?

Man wird hinsichtlich unterschiedlicher Baureihen geschult. Einen ICE zu bedienen funktioniert natürlich anders, als eine S-Bahn zu fahren.

Was muss man als Lokführer noch können außer Gas geben und bremsen?

Man muss die Technik der Fahrzeuge kennen. Bei ICEs geht es nicht nur um die Triebfahrzeuge, also die Loks am Anfang und Ende des Zuges, sondern auch um die dazwischen liegenden Wagen. Jeder Lokführer muss während seiner Ausbildung also auch eine Fahrzeug- und eine Wagenprüfung absolvieren.

Ganz schnell erklärt: Wie „prüft“ man denn einen ICE?

Man muss zum Beispiel eine Bremsprobe machen, bei der die Bremswirkung getestet wird. Auch untersucht der Lokführer, ob alle Lautsprecher und Lichter oder auch die sogenannte Sicherheitsfahrschaltung ordnungsgemäß funktionieren. Überhaupt gibt es eine ganze Reihe von Sicherheitssystemen, die er regelmäßig kontrolliert.

Wo ist der Unterschied zwischen dem Lokführer und dem Zugführer?

Im Fernverkehr ist der Zugführer der Zugchef und somit die Schnittstelle zwischen Zugbegleiter und Lokführer. Im Nahverkehr hingegen ist der Lokführer meist gleichzeitig auch der Zugführer. Er muss sich deshalb auch um die Ansagen im Zug kümmern. Zugleich ist er dann auch die Schnittstelle zum sogenannten Kundenbetreuer, der im Nahverkehr die Fahrkarten kontrolliert.

Wie kann man sich den Alltag eines Lokführers vorstellen?

Man arbeitet im Drei-Schicht-System, bestehend aus Frühschicht, Spätschicht und Nachtschicht. Je nachdem, ob man im Fernverkehr oder im Regio-Bereich arbeitet, gibt es unterschiedliche Schichten. Übernimmt der Lokführer die Frühschicht, kann es vorkommen, dass er den Zug früh bereitstellt, wie wir Bahner das nennen. Er übernimmt den Zug also vom Zugbereitsteller und prüft zum Beispiel, ob alle Systeme reibungslos laufen.

Wird man Lokführer, oder kommt man als Lokführer zur Welt? 😉

Manche Menschen kommen natürlich als Lokführer zur Welt, das weiß ich von einigen Kollegen. 🙂 Andere wiederum bemerken ihre Leidenschaft für den Job erst, während sie die Ausbildung machen. In etwa so, wie es bei mir gewesen ist, als Fahrdienstleiter geworden bin.

Sucht die Deutsche Bahn im Moment Lokführer?

Ja, sowohl DB Regio als auch DB Fernverkehr.

Muss man besondere Voraussetzungen erfüllen, um Lokführer zu werden?

Man braucht einen Schulabschluss. Dann macht man einen Online-Test, in dem auch Fragen über den Bahn-Alltag vorkommen oder Kenntnisse im Bereich Mathematik abgefragt werden können. Hat man den Test bestanden, wird man zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Hat auch das geklappt, folgt noch ein Gesundheits- sowie ein Konzentrations- und Belastungstest.

Wieviel verdient man als Lokführer?

Das hängt unter anderem davon ab, für wie viele Baureihen man ausgebildet ist und ob man die Nebentätigkeit Zugbereitsteller mit übernimmt.

Auch interessant: Jobs bei der Bahn: Was macht eigentlich ein Zugbereitsteller?

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Redaktion

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Kommentare

    • Ist doch prima. Dann können die Zugführer endlich in Ruhe privat telefonieren und auf dem Smartphone rumtippen. Wird immer schlimmer… Vom der „Kleidung“ will ich gar nicht anfangen. Spreche hier vom Nahverkehr. ICE passt.

    • Das ist Unsinn. Vollautomatische Züge kann es aus vielen Gründen nicht geben. Die vielen unterschiedlichen, schnell wechselnden Bedingungen können nicht vorher in ein Programm eingegeben werden. Bei normalen Zügen auf freien Strecken (keine U- oder S-Bahn) wird immer ein Mensch an der Spitze sein müssen. Der von der Technik überwacht wird und die Technik überwacht. Die Gründe genau zu schreiben, würde den Rahmen sprengen.

      • Trotzdem scheint die DB ja genau das umzusetzen – s. Erfahrung eines anderen Lesers in einem voll-autonomen Zug! Die KI wird nicht über Nacht alles perfekt hinbekommen und sicher werden anfangs auch noch Sicherheitsfahrer oder später menschliche Kontrolleure am Bildschirm Fernkontrolle machen. All das heißt aber nicht, dass es NIE vollautonome (Achtung, nicht automatisch!) Züge geben kann, nur dass es länger dauern wird als bei U- oder S-Bahn.

  • In dem Artikel ist sehr vieles falsch! Die Bezahlung richtet sich NICHT nach der Tätigkeit, und es ist kein 3 Schichten Dienst! Sondern ein unregelmäßiger Wechseldienst bei dem JEDER Tag einen anderen Dienstbeginn und Ende hat!

    • Hallo Lothar,
      danke, dass du dir die Zeit genommen hast, den Artikel so gründlich zu lesen 🙂 Ich habe nochmals mit Tim Grams – der ihn ja verfasst hat – Rücksprache gehalten und so sehr viel Falsches konnten wir nicht erkennen. Er hat die Formulierung Drei-Schichten-Dienst bewusst gewählt, da man sich darunter als Leser einfacher etwas vorstellen kann als unter einem unregelmäßigen Wechseldienst. Das ist an der Stelle aber klar vereinfacht ausgedrückt, da hast du Recht. Darüber kann man sich streiten, wie es besser verständlich sein mag. Beim Thema Bezahlung heißt es aber wortwörtlich „Das hängt UNTER ANDEREM davon ab…“, heißt, es richtet sich AUCH nach der Tätigkeit, aber nicht nur 😉

      Schöne Grüße!