Wie kann man ein Auto so bauen, dass es gleichzeitig praktisch und platzsparend ist? Ganz klar: indem man ein aufblasbares Auto entwickelt. Unter dem Namen „Dandelion“ entsteht an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin das wahrscheinlich weltweit erste Auto zum Aufblasen.
Nicht alle von uns haben die gleichen Kindheitsträume. Ich habe zum Beispiel davon geträumt, wie Bibi Blocksberg Menschen zu verhexen. Ullrich Hoppe dagegen träumte von einem aufblasbaren Auto.
Während ich noch immer erfolglos Ene-Mene-Sprüche murmele, hat Ullrich Hoppe seinen Traum verwirklicht.
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Als Professor für Fahrdynamik und Simulation an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) entwickelt Hoppe unter dem Projektnamen „Dandelion“ das wohl erste aufblasbare Auto dieser Welt.
Das Auto mit ins Haus nehmen
Die zündende Idee kam Hoppe im Campingurlaub. Als er sah wie sein Nachbar einen kleinen Smart aus dem Wohnwagen fuhr, nahm sein Kindheitstraum des Autos zum Aufblasen endlich Gestalt an. Er startete an der HTW Berlin das Projekt „Dandelion“, das passenderweise nach dem englischen Wort für „Pusteblume“ benannt ist.
Das kompakte Gummiauto bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Erstens lässt es sich auf Koffergröße zusammenklappen und findet so Platz im eigenen Haus, Keller oder eben im Wohnwagen.
Vor allem für den gelegentlichen Großeinkauf oder als kleines Fahrzeug beim Campingurlaub, biete sein Dandelion mehr Flexibilität, sagt Hoppe: „Wenn ich einen Roller mitnehmen kann, warum kann ich nicht ein faltbares Auto mit ins Wohnmobil nehmen und bin damit unabhängig vom Wetter und kann sogar noch Einkäufe mitnehmen?“
Der zweite große Vorteil ist: Man spart sich die Parkplatzsuche. Im Schnitt verbringt der deutsche Großstädter 41 Stunden pro Jahr damit, einen Parkplatz zu finden. Wenn man dagegen sein Auto einfach zusammenfalten und an einem Fahrradständer oder Baum befestigen kann, spart man viel Zeit und kostbaren Platz in den engen Innenstädten.
Luft ist unfallsicherer als man denkt
Clevere Idee, doch wie soll das Ganze funktionieren? Denn ein aufblasbares Auto klingt erstmal weder stabil noch unfallsicher. Tatsächlich ist das Dandelion beides, behauptet Hoppe.
Dazu hat er eine Unterbodenkonstruktion entwickelt, an der Räder, Achsen und der Motor befestigt werden. Dieser Unterboden wird beim Zusammenfalten des Autos zur festen Außenhülle.
Die Karosserie soll aus einem aufblasbaren Material sein. Hier gibt es laut Hoppe verschiedene Materialien, die den Fahrern genug Schutz bieten und sogar crash-sicher sind.
Das Dandelion soll mit einem Elektromotor fahren, der allerdings nicht mehr als 60 Kilometer pro Stunde erreicht. Damit ist auch klar: Das Dandelion eignet sich für Stadtfahrten oder Überland-Fahrten, nicht jedoch für die Autobahn. Dafür ist es laut Hoppe aber auch nicht gedacht.
Gesucht: Investoren
Ullrich Hoppe hofft, das Dandelion in zwei Jahren zur Serienreife zu bringen. Damit wäre es zwar nicht das erste aufblasbare Gefährt der Welt, schließlich gibt es aufblasbare Motorboote und sogar Flugzeuge, aber auf dem Automarkt wäre es eine absolute Neuheit.
Bis dahin braucht das Projekt aber vor allem eins, Investoren. Zwar wird es aktuell von der HTW finanziell getragen, Hoppe sucht dennoch weitere Geldgeber. Bisher hat das noch nicht so gut geklappt. Bei einer Crowdfunding-Kampagne auf Startnext konnte Dandelion nur 431 Euro von geplanten 25.000 Euro einfahren.
Wenn ihr also auch schon immer von einem aufblasbaren Auto geträumt hat, ist das eure Chance!