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Deutsche Bahn: 7 innovative Mobilitätsangebote, die ihr kennen solltet

Familienbereich Stonner IP GmbH, Augsburg, Mockup "Ideenzug" DB AG
Bild: Stonner IP / DB
geschrieben von Marinela Potor

Züge waren gestern. Heute kommen autonome Busse, Pedelec-Sharing, On-Demand-Shuttles und vieles. Die Rede ist natürlich von der Deutschen Bahn, die mittlerweile so viele Mobilitätsangebote hat, dass man schnell den Überblick verliert. Dabei lohnt es sich durchaus, diese zu kennen. Wir haben daher die wichtigsten Innovationen der DB für euch in einer Übersicht zusammengefasst.

Einige davon sind noch Zukunftsszenarien (wenn auch spannende), andere wiederum können euch jetzt schon dabei helfen, sehr viel einfacher von A nach B zu kommen. Deshalb haben wir im Folgenden die sieben spannendsten aktuellen und kommenden Mobilitätsangebote der Deutschen Bahn für euch zusammengefasst.

1. Digitale Anzeige: Endlich wissen, wo freie Sitzplätze sind

Eine digitale Anzeigentafel klingt zunächst nicht nach einem sonderlich interessanten Angebot. In der Praxis könnt ihr damit aber nicht nur Ankunftszeiten und Verspätungen, sondern auch die Gründe dafür erkennen und das sowohl am Bahnsteig als auch im Zug.

Um dies zu ermöglichen, bemüht sich die DB darum, ihre Streckennetzpläne sowie den Regionalverkehr einiger S-Bahnen in die Anzeigen zu integrieren.

DB digitale Anzeige S-Bahn Berlin

digitale Anzeige einer S-Bahn in Berlin (Foto: Deutsche Bahn AG)

Das bedeutet: Fahrgäste können darauf nicht nur die Ankunftszeit ihrer Bahnen erkennen, sondern auch Störungen, wie Baustellen oder Tunnelsperrungen. Die Informationen können darüber hinaus auch auf der Webseite der DB sowie über die DB-Apps abgerufen werden.

Dies ist aber nur der Anfang. Aktuell testet die Deutsche Bahn ein neues Feature der digitalen Anzeige: Bei ICE-Zügen können Fahrgäste darüber erkennen, wo genau im Zug sich noch freie Sitzplätze befinden. Wer zu denjenigen gehört, die schon einmal zur Weihnachtszeit mit zwei großen Koffern einen gesamten ICE nach einem freien Sitzplatz ablaufen mussten, weiß, wie hilfreich dieser Service ist.

2. Neue Apps, mehr Service

Eng damit verbunden sind die Apps, die die Deutsche Bahn für Fahrgäste entwickelt hat. Neben dem klassischen DB-Navigator, bietet die DB seit 2017 ebenfalls die Streckenagenten-App* an.

DB Streckenagent App

Die Streckenagenten sind (noch) echte Personen, die Bahn-Kunden per App von Zug zu Zug lotsen (Foto: Deutsche Bahn AG)

Über diese App können Fahrgäste Echtzeit-Informationen zu Störungen auf ihrer Strecke erhalten und sich bei Bedarf alternative Verbindungen anzeigen lassen.

Ab Dezember sollen hier weitere Features hinzukommen, wie zum Beispiel die Nutzung des Digitalabos über die App sowie eine automatische Verbindung an die WLAN-Portale der Bahn (wenn der Nutzer dem zustimmt). Ebenfalls möglich ist damit künftig auch eine Echtzeit-Reisebegleitung per GPS.

Darüber hinaus hat die Bahn ebenfalls eine barrierefreie App eingeführt, die es Menschen mit Behinderungen über Audio, Video oder einfache Sprache erleichtern soll, das Angebot der DB zu nutzen.

3. Der Ideenzug: Züge den Bedürfnissen der Fahrgäste anpassen

Das Konzept zum „Ideenzug“ der Deutschen Bahn kursiert bereits seit Ende 2017. Dahinter steckt die Idee, Zugabteile modular zu bauen und so die Angebote im Zug jeweils an die Wünsche der Fahrgäste anzupassen.

Ideenzug komplett Module

22 Module, 22 Ideen für einen Pendlerzug der Zukunft (Bild: DB)

So gäbe es in einem Pendlerzug neben den typischen Zugabteilen zum Sitzen, beispielsweise ein Abteil mit einem Entertainment-Raum, ein Fitness-Abteil oder ein Schlafabteil. In einem Reisezug könnten Fahrgäste wiederum zum Beispiel ein Spielabteil für Kinder vorfinden.

Die DB plant, das Konzept in den folgenden Jahren in ihren neuen Zügen umzusetzen.

4. On-Demand-Mobility

Neben der Digitalisierung des eigenen Bahn-Angebots hat die DB in viele neue Mobilitätsangebote investiert. Eins davon sind die On-Demand-Shuttle von Ioki, einer eigenständigen Marke der DB. Ioki bietet Shuttles für die letzte Meile an, die Fahrgäste on-demand und natürlich per App bestellen können.

Ioki Hamburg On-Demand-Mobility

Foto: Deutsche Bahn AG / Wolfgang Köhler

Damit sollen Fahrgäste einfach und bequem zu öffentlichen Transportmitteln gelangen können. Ioki funktioniert damit in etwa wie die Ridehailing-Apps Uber oder Lyft, nur dass sie an den ÖPNV angebunden sind.

Derzeit fahren die Ioki-Vans in Hamburg, weitere Städte sollen bald hinzukommen.

5. Autonomes Fahren

autonomer Bus Deutsche Bahn

Bild: Deutsche Bahn

Ebenfalls unter der Federführung von Ioki testet die DB im bayrischen Kurort Bad Birnbach den ersten vollautonomen Bus auf einer öffentlichen Straße in Deutschland.

Der Kleinbus stammt vom französischen Start-up Easy Mile und fährt rund zwei Kilometer von der Stadtmitte zum Bahnhof des Ortes.

6. Shared Mobility

Die DB betreibt mit Flinkster eins der größten Carsharing-Netzwerke in Deutschland. Unter der Marke DB Connect ist Flinkster in 400 Städten, an 2.500 Stationen mit 4.000 Fahrzeugen präsent.

Die DB arbeitet dabei mit über 30 Partnern zusammen. Eine der neuesten Kooperationen: das Mazda-Lidl-Carsharing. Die Deutsche Bahn hat damit 850 Mazda-Fahrzeuge in sein Flinkster-Angebot integriert, 150 davon sind auf Lidl-Parkplätzen in NRW zu finden.

Ebenfalls nicht zu vergessen: das Bikesharing der DB, Call a Bike. Dieses wurde jüngst um einen neuen Service erweitert. Seit dem 1. Oktober sind 270 Pedelecs zur Bikesharing-Flotte hinzugekommen.

DB Pedelec RegioRad Stuttgart

Seit gut einem Monat verleiht die DB auch Pedelecs (Foto: Deutsche Bahn AG)

7. Elektromobilität

Nicht nur bei Zügen und Pedelecs setzt die Bahn auf Elektromobilität. Ab 2019 soll ein weiteres Angebot hinzukommen, das eCargobike. Das elektrische Lastenrad wird dann als Verleihrad in das Bikesharing-System der Stadt Hamburg, StadtRAD, integriert.

DB eCargobike

Das eCargobike soll ab 2019 in Hamburg starten. (Foto: Deutsche Bahn AG)

Diese Übersicht zeigt, dass die DB langsam aber sicher den Wandel vom Bahnunternehmen zum Mobilitätsanbieter vollzieht. Wir dürfen daher gespannt sein, welche weiteren Angebote in Zukunft hinzukommen werden.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.