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Mehr Reichweite, keine seltenen Erden: Neuer Antrieb für E-Autos

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Zerstören Elektroautos Arbeitsplätze? Neue Studie sagt: nein. (Foto: Pixabay / Free-Photos)
geschrieben von Marinela Potor

Reichweitenangst! Dieses Wort wird fast immer als Argument gegen die Elektromobilität genannt. Die Volabo GmbH aus Ottobrunn setzt dort an, wo die Reichweite in Elektroautos entscheidend mitbestimmt wird: beim Antrieb.

Warum sind Elektroautos immer noch ein Nischenprodukt? Dafür gibt es natürlich mehrere Gründe, aber eine bedeutende Rolle spielt dabei der Antrieb. Kurze Reichweiten, seltene Erden im Akku, schweres Gewicht und hohe Spannungen machen es schwer, die Elektroautos in den Massenmarkt zu bewegen.

Doch – muss das alles sein? Nö! Findet – salopp formuliert – die Volabo GmbH. Deswegen hat das Unternehmen eine neuartige Antriebstechnologie entwickelt, mit der es die Elektromobilität revolutionieren möchte.

Die Idee

Volabo ist eine Ausgründung der Universität der Bundeswehr München. Dort, am Lehrstuhl für Elektrische Antriebstechnik und Aktorik, kam Adrian Patzak und Florian Bachheibl vor etwa drei Jahren die zündende Idee.

Das Herzstück der neuen Antriebstechnologie, die Volabo entwickelt hat, ist der Intelligent Stator Cage Drive, Iscad und könnte viele der genannten Probleme der Elektromobilität lösen.

Die Technologie

Anders als bei herkömmlichen Elektroantrieben gibt es bei Iscad keine Kupferwindungen. Stattdessen werden Aluminiumstäbe zu einem großen Statorkäfig zusammengesetzt. Jeder Stab wird dabei separat mit Strom versorgt.

Das hat mehrere Vorteile. Das System ist dadurch robuster, günstiger im Bau, der Motor wird leichter und die Zahl der magnetischen Pole kann verändert und damit der Motor optimiert werden. Im Vergleich zu gängigen Antrieben von Elektroautos kann es dadurch Energieeinsparungen von bis zu 25 Prozent erreichen.

Auch die Spannung liegt bei lediglich 48 Volt (im Vergleich zu gängigen Batteriespannungen von 400 Volt). Das würde Elektrofahrzeuge viel sicherer machen. Gleichzeitig mindert die niedrige Spannung nicht die Performance, die laut Volabo bei beachtlichen 300 kW liegt.

Ebenfalls spannend: Das System erfordert keine seltenen Erden, sondern besteht hauptsächlich aus Aluminium, Eisen und Silizium.

Bei so vielen Verbesserungen, überrascht es nicht, dass Volabo schon mehrere Preise gewonnen hat. Aktuell ist das Unternehmen in Gesprächen mit Herstellern und Zulieferern, um die Technologie so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

1 Kommentar

  • Viele E-Autos fahren schon heute ohne seltene Erden. Spontan fällt mir Tesla oder die Renault und Nissan Modelle ein. Die fahren mit konventiollen Asynchron- oder fremderregten Synchronmotoren. Und deren Wirkungsgrad liegt auch über 90%.