Wer fliegt, zerstört unseren Planeten. Könnte man zumindest meinen, wenn man sich aktuell in den Medien und sozialen Netzwerken zum Thema „Klimawandel“ umschaut. Es ist schon auffällig, wie sehr das Flugzeug in der aktuellen Diskussion um den Klimawandel (neben dem Diesel-Auto) zum Sündenbock gemacht wird. Ist das fair?
Der Klimawandel ist keine Diskussion, er ist ein Fakt. Gletscher schmelzen, Pflanzen und Tiere sterben aus und auch die menschliche Existenz ist zunehmend durch die globale Erwärmung bedroht. Hauptursache für all das, sind wir mit unserem Lebensstil größtenteils selbst.
Das betrifft viele große und kleine Aspekte in unserem Alltag, vom Reisen bis hin zur Ernährung. In der aktuellen Debatte um den Klimawandel wird aber vor allem eins thematisiert: das Fliegen.
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Warum wird ausgerechnet (und fast ausschließlich) das Flugzeug zum Sündenbock gemacht? Das ist viel zu kurz gedacht, findet André Lüthi, CEO und Präsident der Globetrotter Group. In einem Meinungsstück zum Thema hat er erklärt, warum er das weder fair noch hilfreich findet.
Hype statt Veränderung
Auch wenn Lüthi mit der Globetrotter Group irgendwo ein persönliches Interesse daran hat, dass Menschen (auch mit dem Flugzeug) verreisen, ist ihm natürlich klar, dass es dem Klima nicht hilft.
So spricht er sich ziemlich klar dafür aus, dass Fliegen teurer werden muss und wir uns auch genauer überlegen sollten, wann es wirklich sinnvoll ist zu fliegen. Allerdings findet er auch, dass die Anti-Flugzeug-Hetze nicht besonders hilfreich sei.
Seine Argumente haben durchaus Diskussionswert.
Man stürzt sich auf die Flugzeuge und vergisst alles andere
Zum einen findet Lüthi, dass man sich mit dem Flugzeug auf einen einzigen (willkürlichen) Aspekt eingeschossen habe. Warum kritisieren wir zum Beispiel nicht genauso laut und aufgeregt die Industrieabgase? Oder die Kreuzfahrtschiffe? Oder den Fleischkonsum?
Anstatt, dass es also eine umfassende und unaufgeregte Debatte über den Zusammenhang zwischen Lebenswandel, Konsum und den Auswirkungen auf das Klima gebe, habe man sich ausgerechnet das Flugzeug als Sündenbock herausgesucht.
Das ist etwas seltsam, weil das private Fliegen nicht der einzige Grund für die globale Erwärmung ist. So baut man gerade einen riesigen Hype um eine Anti-Flug-Bewegung auf (Stichwort #Flugzeugfasten) und ignoriert alles andere.
Die Sorge von Lüthi ist dabei, dass dadurch mit dem Klimawandel das passiert, was auch schon mit anderen Hypes zum Thema „Umweltschutz“ passiert ist. Er ist kurz in aller Munde und wird dann komplett vergessen, wie etwa die Diskussion um das Waldsterben von 1981 (Wisst ihr noch? Nö? Na eben!).
Flugzeugfasten: schlechtes Gewissen führt nicht zum Wandel
Zum anderen erreicht man mit so einer angriffslustigen Diskussion vor allem zwei Dinge bei Verbrauchern: Sie fühlen sich bevormundet oder sie bekommen ein schlechtes Gewissen.
Keins dieser Gefühle ist ein besonders guter Motivator, um sein Verhalten zu ändern. Wer sich bevormundet fühlt, reagiert meist mit trotz und fliegt „jetzt erst recht“.
Wer ein schlechtes Gewissen hat, mag vielleicht auf den ein oder anderen Flug verzichten oder fliegt einfach heimlich – also ohne es im Bekanntenkreis oder per Social Media öffentlich zu machen.
Ein solches Schuldgefühl hält aber nur kurz an – bis die Debatte sich auf etwas anderes stürzt und dann ist alles wieder beim Alten.
Genau deshalb findet Lüthi, dass Fliegen im Zusammenhang mit dem Klimawandel natürlich durchaus diskutiert werden sollte, aber dann eingebunden in eine ganzheitliche Debatte und nicht als einziger Sündenbock.
Wie seht ihr das? Führt der Streit um das Fliegen am Thema vorbei oder ist die Diskussion um das Flugzeugfasten trotzdem sinnvoll?
Zum Weiterlesen
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Das Flugzeug ist der klimakiller nr 1 weil die Abgase in über 11km Höhe ausgeblasen werden und sie da oben bleiben.wer ist sich schon bewusst dass jeder Flieger zwischen Europa und Nordamerika die schlappe Menge von ca 130 Tonnen cerosin verbrennt?