Grün

Diesel im Blut: Endlich redet die deutsche Autoindustrie wieder Tacheles

Katja Diehl, Mobilität, Glosse, Greta Thunberg
In unserer Mobility Mag Glosse "Ganz schön verfahren" teilt Katja Diehl gewohnt scharfzüngig aus.
geschrieben von Gastautor

Vom fahrerlosen Auto bis Carsharing, vom E-Scooter bis zum E-Bike: Die Art, wie wir von A nach B kommen, verändert sich gerade massiv. Eine, die mittendrin im Geschehen steckt ist Mobilitätsexpertin Katja Diehl. Über das, was sie dort so alles erlebt – von tragisch bis komisch – berichtet sie ab sofort in regelmäßigen Abständen in der Mobility Mag Glosse. Diesmal nimmt sie sich die Ehrlichkeit der deutschen Autoindustrie vor.   

Ich bin erleichtert. So unendlich erleichtert. Team Tacheles is back again. Keine Rede mehr von agilen Führungsmethoden, Offenheit für Diversität und Öffnung für neue Ansätze. Autobranche – I love you.

Ihr gebt Orientierung. Auch in Zeiten des Schwankens, die alle als sogenannten „Wandel“ verkaufen wollen. So. Ein. Quatsch. Und daher: Chapeau für eure Ehrlichkeit!


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War doch klar, dass das scheitern musste

Sowohl das Manager Magazin als auch BMW geben Balsam auf meine Seele. Denn mal ehrlich: Es läuft doch super für die deutsche Autoindustrie! So: Never change a winning team.

Okay, wir haben es jetzt mit Harald Krüger bei BMW aufrichtig versucht. Mit einem Typen, der es laut Manager Magazin so anging: „Integrativ und moderierend, strategisch smart und hochanalytisch. Der Mann will überzeugen, nicht dominieren. Er führt im Team und nicht als klarer Anführer eines Rudels von Alphatieren.“

Aber mal: Ernsthaft. War doch klar, dass der scheitern musste. SO einen brauchen wir nicht. Was sollen diese neumodischen Ansätze? Wir sind die Schlüsselindustrie! Wir wollen den Wandel, na klar, aber doch bitte nicht im eigenen Büro. Das führt wirklich zu weit.

Nicht ohne unseren Dienstwagen

Klar, auch wir sehen mittlerweile ein, dass wir ein paar Elektrosachen machen müssen. Aber viel mehr begeistern uns die Absatzzahlen unserer SUVs und die Tatsache, dass wir endlich mehr als einen PKW je Haushalt haben. Rekord seit Beginn der entsprechenden Messungen.

Na guuuuut. Manche Dinge waren nicht ganz sooo ok. Aber der Dieselskandal, der seit mehreren Jahren erfolgreich umgesetzt wird, ist letztlich nicht teurer als eine Anzeige in einem Printmagazin, inklusive Leasingangebot versteht sich.

Dinge wie Dienstwagen gehören schlicht gepflegt. Wer große Autos fährt, überzeugt auch jenseits von Fachkompetenz. Qua Schlüssel. Also: Autoschlüssel. Bloß nicht mit Quote verwechseln! Daher auch – wir wiederholen uns – Schlüsselindustrie. Sie verstehen?

Diesel im Blut ist doch nix Schlimmes. Wir brauchen kein Auto in der Stadt, aber wir können es uns leisten. Darum geht es. Und nein: Wir gehen nicht.

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Gastautor

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