Auto-Abo… was ist das denn? So reagiert die große Mehrheit der deutschen Autofahrer. Die Deutschen sind also noch weit entfernt von modernen Mobilitätskonzepten. Das zeigt eine aktuelle Trendstudie. Aber es gibt auch Hoffnung.
„Stark wachsendes Interesse an Auto-Abo in Deutschland.“ So interpretiert die Auto-Abo-Plattform Vive La Car die Ergebnisse einer Onlineumfrage des Marktforschungsinstitutes Puls zu diesem Thema.
Offenbar hat sich Vive La Car dazu entschlossen das Glas als halbvoll zu sehen. Denn die Trendstudie unter rund 1.000 Autokäufern zeigt auch: Die wenigsten Befragten haben jemals was von Auto-Abos gehört.
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Jeden Monat ein neues Auto
Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich. Denn während die Deutschen mittlerweile viele Angebote, von Musik bis Filmen, per Flatrate und Monatsabo konsumieren, ist das beim Auto für die meisten noch Neuland.
Die Idee, ein Auto einfach nur einige Monate lang zu mieten anstatt selbst eins zu besitzen, mag für viele deutsche Autofahrer noch befremdlich klingen. Interessanterweise ist hier das Angebot weiter als die Verbraucher.
Denn neben Vive La Car gibt es noch weitere Unternehmen in Deutschland, die ein ähnliches Angebot haben. Dazu gehören Cluno aus München oder auch Faaren aus Würzburg.
Das Auto-Abo funktioniert dabei im Prinzip genauso wie das Netflix- oder Spotify-Abo. Für einen bestimmten Betrag, kannst du ein Auto für einen begrenzten Zeitraum abonnieren. Das kann ein Monat oder auch ein Jahr sein.
Das Abo beinhaltet in den meisten Fällen nicht nur das Auto, sondern auch Versicherungen und TÜV – und ist damit sorgenfreier als der Autokauf.
Läuft das Abo aus, kannst du ein neues Abo für ein neues Modell abschließen. Theoretisch kannst du damit jeden Monat ein neues Auto fahren. Oder es auch einfach nur dann mieten, wann du es wirklich brauchst. Eine Option wäre zum Beispiel im Sommer mit dem Lastenrad zu fahren und das Auto wirklich ausschließlich in den Wintermonaten per Abo zu nutzen.
Damit wäre das Auto-Abo also auch eine Möglichkeit, den PKW-Verkehr zu reduzieren. Das würde im Idealfall den Verkehr in den Städten entlasten, mehr Platz für andere Verkehrsmittel schaffen und auch die Emissionswerte verbessern.
Das Problem: Sehr wenige Deutsche wissen überhaupt, dass es Auto-Abos gibt, wie die Puls-Trenstudie zeigt. Doch die Umfrage macht auch Hoffnung.
Junge Autofahrer zeigen großes Interesse
So kann sich zum Beispiel immerhin jeder dritte Befragte ein solches Abo grundsätzlich vorstellen. Vor etwa acht Monaten war es lediglich jeder Fünfte. Das Interesse an dem Konzept steigt also durchaus, da hat Vive La Car Recht. Insbesondere Autokäufer unter 30 Jahren können sich das Auto-Abo vorstellen. Aber nicht nur.
Vor allem Autofahrer, die ein Auto leasen, finden die Abo-Variante sehr interessant. Das ergibt Sinn. Diese Autokäufer sind ohnehin eher an einem kurzfristigen Autobesitz interessiert. Ein monatliches oder jährliches Abonnement würde ihnen mehr Flexibilität bieten.
Auch spannend: Laut Puls-Befragung sind es vor allem Kia-, Ford- und Renault-Fahrer, die sich besonders für Auto-Abos interessieren.
Es ist also durchaus möglich, dass ein Auto auf Zeit bald völlig normal wird. Das zeigt auch die Einstellung der Autohändler. Über 40 Prozent der Befragten sagten hier, dass das Auto-Abo ein interessantes und neues Mobilitätskonzept sei.
Auch wenn also bislang noch sehr wenige Deutsche das Konzept „Auto-Abo“ kennen: Was nicht ist, kann ja noch werden.
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