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Die neue Generation der Raumanzüge: In diesem Outfit fliegen die USA zum Mars

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In diesem neuen Look werden US-Astronauten zum Mond und zum Mars fliegen. (Foto: NASA / Joel Kowsky)
geschrieben von Vivien Stellmach

2024 wollen die USA wieder auf dem Mond landen, und dafür hat die NASA einen neuen Artemis-Raumanzug mit viel mehr Bewegungsfreiheit entwickelt. Die Exploration Extravehicular Mobility Unit soll später sogar auf dem Mars zum Einsatz kommen. Wir zeigen dir, wie er aussieht.

Die alten Raumanzüge von 1969, mit denen Neil Armstrong und „Buzz“ Aldrin noch wie Hasen über den Mond gehoppelt sind, können die Vereinigten Staaten für kommende Weltraum-Missionen natürlich vergessen.

Zu veraltet und aus der Mode gekommen sind die Modelle der Apollo-Missionen. Vor allem aber konnten die Astronauten sich in ihnen überhaupt nicht gut auf dem Mond bewegen.


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Mittlerweile ist die Forschung beim Thema Raumanzüge natürlich viel weiter. So weit, dass die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA im Oktober 2019 den neuen Artemis-Raumanzug – mit viel mehr Beweglichkeit – präsentieren konnte.

Das ist deshalb so besonders, weil die NASA ernsthaft seit den 60er Jahren keine neuen Raumanzüge mehr designt hat.

Artemis-Raumanzug: Endlich mehr Bewegungsfreiheit

In Washington D.C. zeigte die NASA einen Prototyp des Exploration Extravehicular Mobility Unit (xEMU). Er strahlt in den Farben weiß, blau und rot – was natürlich an die Flagge der USA erinnern soll.

Der Artemis-Raumanzug ist sowohl für Männer als auch für Frauen entwickelt, die in fünf Jahren zum Mond fliegen sollen.

Er ist in Einheitsgrößte designt und soll so fast jedem Astronauten passen. Oder, um es mit den Worten von NASA-Leiter Jim Bridenstine zu sagen: Er passt auf alle Körper, „vom ersten Perzentil aller Frauen bis zum 99. Perzentil aller Männer.“

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Der neue Artemis-Raumanzug verschafft den Astronauten mehr Bewegungsfreiheit. (Foto: NASA / Joel Kowsky)

Das war bislang nämlich nicht möglich, weil die Raumanzüge früher einfach in verschiedenen Größen hergestellt wurden, und zwar basierend auf Männerkörpern. Passgenauigkeit gab es selten. Genau das hat zum Beispiel in der Vergangenheit einmal verhindert, dass es einen rein weiblichen Weltraum-Spaziergang gab.

Jetzt sollen die neuen Modelle den Astronauten nicht nur besser passen, sondern vor allem auch viel mehr Bewegungsfreiheit geben, damit sie statt zu hüpfen auch ganz normal über die Mondoberfläche laufen können.

Möglich machen das Kugellager in den Ärmelansätzen. Ein breites Scharnier sorgt auch noch dafür, dass die Raumfahrer die Hüfte drehen und die Knie besser beugen können.

Auf einer anderen Welt leben und arbeiten

Neben dem xEMU für die Mondoberfläche, hat die NASA auch einen orangefarbenen Orion-Überlebensanzug vorgestellt. Dieser dient den Astronauten für unterwegs und während des Aufenthalts in der Raumstation, die für fünf Jahre um den Mond kreisen soll.

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Der neue Orion-Raumanzug ist für die Reise und den Aufenthalt in der Raumstation gedacht. (Foto: NASA / Joel Kowsky)

NASA-Chef Jim Bridenstine erklärte bei der Präsentation in Washington: „Wir müssen lernen, wie wir auf einer anderen Welt für lange Zeiträume leben und arbeiten können. Dafür, liebe Freunde, brauchen wir Raumanzüge.“

Die neuen Anzüge werden wahrscheinlich ein Jahr vor der geplanten Mondmission 2024 einsatzbereit sein.

Temperaturen von minus 157 bis plus 121 Grad

NASA-Ingenieurin Amy Ross ist für das Design der neuen Raumanzüge verantwortlich. Laut ihr können Menschen im Vakuum darin Umgebungstemperaturen von minus 157 Grad bis zu plus 121 Grad aushalten.

Laut Ross sind die Astronauten auch endlich in der Lage, über den Artemis-Anzug oder über den Kopf zu greifen. „Das konnten wir bis heute noch nicht und auch nicht während des Apollo-Programms“, sagt sie.

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Ein „High Five“ von NASA-Chef Jim Bridenstine für die Raumanzug-Ingenieurin Kristine Davis. (Foto: NASA / Joel Kowsky)

NASA-Ingenieurin Kristine Davis führte in Washington auch gleich vor, wie sie Gegenstände aufgeben kann, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren.

Die erste US-Amerikanerin auf dem Mond

Astronautin Kate Rubens, die schon in mehreren Außeneinsätzen an der Internationalen Raumstation war, erklärte dazu auch, dass die Beweglichkeit wichtig für geologische Versuche sei.

„Wenn man einen Stein aufhebt, etwas untersucht, ein wissenschaftliches Instrument einpflanzt. Dafür braucht man die Beweglichkeit im Oberkörper.“ Die Crew für 2024 ist noch nicht ausgewählt. Rubens soll aber als erste US-Amerikanerin mit auf den Mond fliegen.

Vom Mond zum Mars

Der US-amerikanische Vizepräsident Mike Pence hatte schon im Sommer 2019 angekündigt, dass die Astronauten bei der nächsten Mondmission „Wochen und Monate“ auf der Mondoberfläche verbringen werden.

Zudem wollen die US-Amerikaner vom Mond aus auch zum Mars reisen. Mit den neuen Artemis-Raumanzügen haben sie jedenfalls schon mal die passenden Outfits dafür.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.