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Helia: Dieses Elektroauto braucht so wenig Energie wie ein Wasserkocher

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Helia ist eins der effizientesten Elektroautos der Welt. (Foto: CUER)
geschrieben von Marinela Potor

Studenten der Cambridge University haben mit „Helia“ das bislang effizienteste britische Solarauto entwickelt. 

Zugegeben, auf den ersten Blick sieht „Helia“ etwas seltsam aus. Mit der langgezogenen Nase und dem abstehenden Schweif wird sie sicherlich keinen Auto-Schönheitswettbewerb gewinnen. Aber dafür ist sie auch nicht gebaut. Vielmehr hat sie gerade einen anderen Rekord aufgestellt: Helia gilt als das effizienteste Elektroauto im Vereinigten Königreich.

Zweimal so viel Reichweite wie ein Tesla

Entwickelt haben es Studenten der Cambridge University gemeinsam mit Formel-1-Ingenieuren und Experten des Reifenbauers „Bridgestone“.

Helia ist ein Elektroauto mit traditionellem Akku-Pack. Die Energie dafür kommt über Solarzellen auf der Rückseite des Autos.

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Solarzellen sorgen für den nötigten Strom. (Foto: CUER)

Der ganze Prozess ist so effizient, dass das Solarauto über 800 Kilometer weit kommt bei einem Tempo von 80 Kilometern pro Stunde – und dabei genauso wenig Energie braucht wie ein Kessel benötigt, um Wasser zum Kochen zu bringen.

Damit weist Helia etwa zweimal so viel Reichweite wie ein Tesla Model 3 auf und das bei einem Akku, der viermal kleiner ist.

Um das hinzukriegen, haben die Studenten auf ein sehr aerodynamisches Design gesetzt. Mit anderen Worten: Darum sieht Helia so seltsam aus. Doch tatsächlich ist die Ingenieurskunst dahinter beachtlich.

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Helia wiegt lediglich 550 Kilogramm. (Foto: CUER)

Das Unternehmen Formaplex baute die Karosserie nämlich aus ultraleichten Kohlewasserstoffmaterialien, sodass das Auto am Ende nur 550 Kilogramm wog – und auch noch Platz für eine vierköpfige Familie bot.

Als Leichtgewicht mit leichtem Akku braucht Helia damit natürlich sehr viel weniger Energie als gängige Elektroautos, um fahren zu können. Auch die Reifen von Bridgestone tragen zur Effizienz bei.

Helia gewinnt dritten Platz

Dass die Technologie auch wirklich funktioniert, konnten die Cambridge-Studenten unter dem Teamnamen „CUER“ (Cambridge University Eco Racing) jetzt bei der Bridgestone World Solar Challenge 2019 in Australien beweisen. Nun ja, mehr oder weniger.

Denn aufgrund von Elektro-Problemen, musste Helia ihre Fahrt nach der ersten Etappe beenden. Dennoch belegten die Studenten mit ihrem Solarauto am Ende den dritten Platz in der Kategorie „Anwendbarkeit“.

Die Entwickler bleiben denn auch optimistisch. Ihr Ziel – die Technologie hinter Elektroautos zeigen – haben sie ihrer Meinung nach mit Helia erreicht. Im kommenden Sommer wollen sie nun mit dem Fahrzeug durch mehrere Schulen touren und, so die Hoffnung, künftige Ingenieure inspirieren.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.