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Sky Drive: Flugtaxi von Toyota hebt erstmals mit Pilot an Bord ab

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Das E-Flugtaxi von Sky Drive absolviert erfolgreich bemannten Testflug. (Foto: Screenshot / YouTube)
geschrieben von Marinela Potor

Als erstes Unternehmen in Japan hat das Start-up Sky Drive erfolgreich einen bemannten Testflug absolviert. Das kleine Start-up könnte zur großen Konkurrenz für andere Flugtaxi-Anbieter werden. 

Flugtaxis mögen aus der öffentlichen Debatte in den Hintergrund gerückt sein. Doch das bedeutet nicht, dass die Entwicklung der fliegenden Taxis stagniert.

Das tschechische Lufttaxi-Start-up Zuri hat erfolgreich Sicherheitstests absolviert. Ehang konnte Anfang des Jahres Fluggenehmigungen für Spanien und Norwegen ergattern.


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Und nun ist auch Sky Drive, das „fliegende Auto“ von Toyota erstmals abgehoben.

Sky Drive verspricht kleinstes Flugtaxi der Welt

Genau genommen ist Sky Drive ein eigenständiges Start-up, wird aber von Toyota finanziell unterstützt. Das erklärt vielleicht auch, warum Sky Drive unter allen Flugtaxi-Projekten am ehesten wie ein fliegendes Auto aussieht.

Sky Drive hat sich vorgenommen, erste Flugtaxis ab 2023 nutzbar zu machen.

Der Testflug fand am 25. August in der japanischen Stadt Toyota statt. Sky Drive veröffentlichte vor wenigen Tagen das dazugehörige Video.

Darin sieht man ein elektrisch angetriebenes VTOL-Flugzeug (Vertical Take-off and Landing, also Senkrechtstarter) mit vier separaten Propeller-Sätzen. Das nach eigenen Angaben kleinste Flugtaxi der Welt bietet hier lediglich einen Sitz für den Piloten.

Das Endmodell soll aber ein Zweisitzer werden, wobei die Maße im Kleinformat bleiben. Sky Drive soll zwei Meter hoch, vier Meter breit und vier Meter lang sein und am Boden nicht mehr Platz einnehmen als zwei parkende Autos.

Das Video zeigt, wie das Flugzeug von Sky Drive etwa fünf Minuten durch die Luft fliegt und damit erfolgreich den ersten bemannten Testflug eines Flugtaxis in Japan absolviert.

Sky Drive könnte Konkurrenz davonfliegen

Zugegeben, da haben wir von Flugtaxi-Start-ups wie Lilium, Volocopter oder auch Ehang sowie Kitty Hawk natürlich schon Beeindruckenderes gesehen.

Erst im Februar gab etwa Kitty Hawk bekannt, in Neuseeland erstmals sein autonomes Flugaxi Cora zu testen. Und auch Volocopter hat bereits 2017 in Dubai schon ein autonomes Flugtaxi getestet.

Allerdings scheint man sich bei Sky Drive generell lieber kleinere, dafür schnell erreichbare Ziele zu setzen. So könnte Sky Drive tatsächlich einer der ersten operierenden Flugtaxi-Anbieter weltweit werden.

Denn Kitty Hawk hat beispielsweise sein Kleinflugzeug-Projekt aufgegeben und konzentriert sich nun auf größere Modelle. Wann diese tatsächlich die ersten zahlenden Passagiere kutschieren werden, ist unklar.

In Europa wiederum könnte es zwischen Entwicklungsphasen, dem Bau von Infrastrukturen und Genehmigungsverfahren auch länger dauern, bis wir als Fluggäste in die ersten fliegenden Taxis steigen können.

Und in den USA hinkt das Uber-Air-Projekt dem Zeitplan hinterher. Denn eigentlich sollten noch in diesem Jahr erste Testflüge in Los Angeles, Dallas und Melbourne starten. Ob das angesichts der Corona-Pandemie noch 2020 passiert, ist unklar.

So bleibt auch abzuwarten, ob das angedachte Startdatum für Uber Elevate im Jahr 2023 wirklich noch so umgesetzt werden kann.

Ähnliches könnte auch den deutschen Flugtaxi-Start-ups Lilium und Volocopter passieren. Immerhin: Volocopter hat nun angekündigt, auf dem Greentech Festival in Berlin die ersten 1.000 Flugtaxi-Tickets (Kosten: 300 Euro, Reservierungsgebühr: 30 Euro) zu verlosen. Grober Zeitplan für die ersten City-Flüge ist aber auch hier: zwei bis drei Jahre.

Auch Lilium hat zwar erst vor Kurzem eine Kooperation mit den Flughäfen Düsseldorf und Köln / Bonn angekündigt. Hier sollen erste Maschinen aber erst 2025 abheben.

So könnte Sky Drive der Konkurrenz tatsächlich davonfliegen.

Japan plant Infrastruktur bis 2023

Denn in einem Schritt sind die Japaner weiter als die Wettbewerber. Hier gibt es nämlich von der japanischen Regierung sehr konkrete Pläne für Flugtaxis in Städten.

Diese möchte die Regierung nämlich bis 2023 abheben lassen, um so einen schnellen Transport zwischen dicht-bevölkerten Städten wie etwa Tokio und Osaka zu ermöglichen.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.