Der Flughafen Zürich testet im Rahmen einer Testphase derzeit den Einsatz von Solarzäunen. Sie sollen nicht nur bis zu 30 Prozent mehr Leistung liefern als klassische Module, sondern auch für Piloten von Vorteil sein.
Der Flughafen Zürich erprobt derzeit den Einsatz von Solarzäunen. Statt Solarpanels auf Dächer zu montieren, stellen die Betreiber die Module senkrecht auf und nutzen sie gleichzeitig als Sicherheitszaun. Das System verbindet Infrastruktur mit einer platzsparenden und effizienten Energiegewinnung.
Die Solarzäune am Flughafen Zürich basieren auf der sogenannten bifazialen Solartechnologie. Das bedeutet, dass sie Sonnenlicht von beiden Seiten einfangen. Morgens strahlt das Licht auf die eine, abends auf die andere Seite. Die Technik soll den Energieertrag im Vergleich zu klassischen und einseitigen Modulen um bis zu 30 Prozent steigern können. Da die Module vorhandene Begrenzungen ersetzen, entsteht kein zusätzlicher Flächenbedarf.
Solarzäune am Flughafen Zürich im Langzeittest
Die Pilotanlage steht in der Nähe der Heizzentrale des Flughafens. In einem einjährigen Testlauf sollen verschiedene Aspekte geprüft werden. Darunter fallen die Energieausbeute in verschiedenen Jahreszeiten und das Potenzial für andere Standorte wie Parkplätze. Guido Hüni, Leiter für Energie und Dekarbonisierung der Flughafen Zürich AG, dazu: „Wir evaluieren, wie vielseitig diese Technik auf dem Flughafengelände einsetzbar ist.“
Bereits jetzt bezieht der Flughafen Zürich seinen Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Doch die Ziele gehen weiter. Bis 2040 wollen die Betreiber die eigene Solarstromproduktion verzwanzigfachen. Aktuell befinden sich Solaranlagen auf zwölf Gebäuden, darunter: Dock E und das neue Zentrum „The Circle“. Weitere 40 Dachflächen identifizierten Experten bereits als potenzielle Standorte.
Energie für 5.000 Haushalte – ohne Blendgefahr
Den Planungen zufolge könnten die Anlagen des Flughafens bis 2040 jährlich genug Strom für 5.000 Schweizer Haushalte liefern. Ein Vorteil der Solarzäune am Flughafen Zürich ist ihre vertikale Ausrichtung.
Dadurch soll es nicht zu störenden Lichtreflexionen kommen, die Piloten beeinträchtigen könnten. Für Flughäfen ist das ein entscheidender Vorteil gegenüber Dachmodulen.
Die Solarzäune am Flughafen Zürich zeigen, wie sich Funktion und Nachhaltigkeit intelligent kombinieren lassen. Sie könnten künftig auch in anderen Städten zum Einsatz kommen.
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