Das deutsche Start-up Stoff2 will eine flexible und sichere Energieversorgung ermöglichen. Die Idee: Ein kombiniertes System aus Batterie und Elektrolyse, das sowohl überschüssige erneuerbare Energie sicher speichern als auch bedarfsgerecht grünen Wasserstoff produzieren kann.
Was im ersten Moment wie ein technisches Paradoxon klingt, könnte eine bahnbrechende Innovation aus Deutschland sein. Denn der Zink-Zwischenschritt-Elektrolyseur (ZZE) von Stoff2 soll die Vorteile von Batterie und Elektrolyse in einem System kombinieren.
Unternehmensangaben zufolge speichert er überschüssige erneuerbare Energien in Form von Zink und produziert daraus bedarfsgerecht grünen Wasserstoff. Diese neuartige Technologie könnte gleichzeitig eine flexible und auch eine sichere Energieversorgung ermöglichen.
„Schlechteste Batterie der Welt“ produziert grünen Wasserstoff
Das Unternehmen Stoff2 wurde im Jahr 2020 gegründet und hat sich auf die Fahne geschrieben, „die Welt nachhaltiger zu gestalten, die Zukunft von Unternehmen zu sichern, genauso wie die der nächsten Generationen“.
Umgesetzt wird das mit einem Verfahren, das auf der Elektrolyse basiert. So kann in nur einer Anlage sowohl Strom aus erneuerbaren Energien sicher gespeichert werden. Auch die Abgabe von grünem Wasserstoff als klimafreundliche Energiequelle wird so überall verfügbar.
André Schmitt, Electrical Engineer bei Stoff2, bezeichnet die Entwicklung gegenüber dem RBB als „schlechteste Batterie der Welt“. Denn egal wie schwankend die Einspeisung von Wind- und Solarstrom ist – die Batterie gibt ihre Energie gleichmäßig und langsam ab. Dabei entsteht laut den Gründern hocheffizient grüner Wasserstoff.
Ziel sei es, „die Uckermark zu dekarbonisieren“, wie Vetriebschefin Dajana Zirzlaff erklärt. Das Unternehmen will seine Entwicklung aus dem Labor in die Praxis und so auch in die industriellen Umgebung überführen. Stoff2 wolle den produzierten grünen Wasserstoff dafür direkt ins Wasserstoffkernnetz einspeisen.
So funktioniert das Elektrolyseur-System
Das Elektrolyseur-System von Stoff2 speichert beim Laden elektrische Energie mit hoher Leistung. Dieser kann beispielsweise von Solar- oder Windkraftanlagen stammen. Da Laden, Speichern und Entladen zeitlich unabhängig voneinander ablaufen, lässt sich das System flexibel an unterschiedliche Anforderungen anpassen.
Im System selbst wird die Energie sicher in Form von festem Zink gespeichert. Dabei handelt es sich um den namensgebenden Zink-Zwischenschritt. Die Energie wird im System also nicht in Gasform gespeichert, was laut dem Unternehmen „zusätzliche Sicherheit bedeutet“.
Beim Entladen wiederum wird die in der Zinkschicht gespeicherte Energie in Form von Wasserstoff wieder abgegeben. Dabei löst sich das Zink in den Elektrolyten, woraufhin an der Gaselektrode Wasserstoff produziert wird. Als Nebenprodukte entstehen außerdem Strom und Wärme.
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