In Koblenz versorgt ein Solar-Parkplatz mit 896 Modulen das städtische Schwimmbad mit grünem Strom. Damit erfüllt die Stadt in Rheinland-Pfalz die gesetzliche Solarpflicht des Bundeslandes.
In Koblenz wird aktuell eines der größten Photovoltaik-Projekte der Region gebaut: Ein Solar-Parkplatz, der das städtische Schwimmbad mit grünem Strom versorgt. Anfang Oktober 2025 stellten die Koblenzer Bäder GmbH und Oberbürgermeister David Langner gemeinsam mit der Wi SOLAR Bau GmbH den aktuellen Baustand vor.
So versorgt der Solar-Parkplatz das Schwimmbad mit Strom
Vor dem Koblenzer Moselbad gibt es insgesamt 137 Parkplätze. 104 von ihnen werden mit einer Stahlkonstruktion überdacht, auf der sich 896 Solarmodule befinden werden. Die Überdachung bietet nicht nur Witterungsschutz für Besucher und Fahrzeuge. Der durch die Solar-Panels gewonnene Strom soll gleichzeitig den gesamten Eigenbedarf des Hallenbads decken.
Mitte August 2025 hatten die Erd- und Gründungsarbeiten auf dem Parkplatz begonnen, Anfang Oktober 2025 ist nun die Baukonstruktion fertiggestellt. Bis zum Jahresende werden die PV-Module installiert. Der Parkplatz erhält außerdem eine Ladesäule für E-Autos.
Rheinland-Pfalz schreibt Solarpflicht vor
Der Solar-Parkplatz wird im Rahmen des „Kommunalen Investitionsprogramms Klimaschutz und Innovation“ KIPKI des Landes Rheinland-Pfalz mit einer Million Euro gefördert. Mit dem Projekt reagiert die Stadt Koblenz auf die Anforderungen des Landessolargesetzes Rheinland-Pfalz. Es schreibt vor, dass es an Parkplätzen von Neubauten ab 50 Stellplätzen eine Solarüberdachung geben muss.
„Die Solaranlage auf den Parkflächen wird dazu beitragen, den Anteil erneuerbarer Energien am städtischen Energieverbrauch zu erhöhen und die Betriebskosten durch den selbst erzeugten Strom maßgeblich zu senken“, erklärt Professor Dr. Christian Kuhn, Geschäftsführer der Koblenzer Bäder GmbH, in einer Pressemitteilung.
So wird im Energiemix aus Erd- und Luftwärme, der derzeit in Errichtung befindlichen Solaranlage sowie der bestehenden PV-Anlage auf dem Dach und dem effizienten Blockheizkraftwerk das Moselbad zum Wohl modernsten Bad Deutschlands. Die verschiedenen Saunen, Schwimmbecken und vor allem Pumpen zur klimaneutralen Wärmegewinnung im Moselbad, können nun auch mit klimafreundlicher Energie versorgt werden.
Solar-Parkplatz soll rund 370.000 Kilowattstunden Strom liefern
Die Photovoltaikanlage umfasst eine Fläche von etwa 1.792 Quadratmetern und schafft eine Gesamtleistung von rund 399 Kilowattpeak. Dadurch sollen jährlich bis zu 173.200 Kilogramm CO2 eingespart werden. Der erwartete jährliche Solarstromertrag liegt bei etwa 368.569 Kilowattstunden.
Während der Solar-Parkplatz grünen Strom liefere, würden sich die Parkreihen des Moselbads außerdem architektonisch in die Umgebung einfügen und für eine hohe Aufenthaltsqualität sorgen, heißt es in der Pressemeldung.
Neben dem Solar-Parkplatz des Moselbads stattete die Stadt Koblenz noch weitere kommunale Gebäude mit PV-Anlagen aus. Sie versorgen vorrangig die jeweiligen Einrichtungen. Nur überschüssiger Strom wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Ziel der Stadt ist es, die Stromkosten der öffentlichen Gebäude zu senken und gleichzeitig einen aktiven Beitragen zum Klimaschutz zu leisten. „Das bedeutet eine deutliche Entlastung bei den Stromkosten für die Stadt Koblenz und das dauerhaft und nachhaltig“, betont Oberbürgermeister David Langner.
In diesen Bundesländern herrscht Solar-Pflicht
Nicht nur in Rheinland-Pfalz gibt es eine Solarpflicht. In rund der Hälfte aller deutschen Bundesländer besteht bereits eine gesetzliche Vorgabe, nach der Solaranlagen auf Dächern installiert werden müssen. Neben Photovoltaik-Anlagen können das auch Solarthermieanlagen sein.
Die Bundesländer Bayern, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein weiteten die gesetzliche Solarpflicht Anfang 2025 außerdem aus. Seit dem sind Eigentümer verpflichtet, PV-Anlagen auf den Dächern von neuen Wohngebäuden zu installieren und zu betreiben.
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