Wir benutzen Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit der Website zu verbessern. Durch deinen Besuch stimmst du der Datenschutzerklärung zu.
Alles klar!
BASIC thinking Logo Dark Mode BASIC thinking Logo Dark Mode
  • TECH
    • Apple
    • Android
    • ChatGPT
    • Künstliche Intelligenz
    • Meta
    • Microsoft
    • Quantencomputer
    • Smart Home
    • Software
  • GREEN
    • Elektromobilität
    • Energiewende
    • Erneuerbare Energie
    • Forschung
    • Klima
    • Solarenergie
    • Wasserstoff
    • Windkraft
  • SOCIAL
    • Facebook
    • Instagram
    • TikTok
    • WhatsApp
    • X (Twitter)
  • MONEY
    • Aktien
    • Arbeit
    • Die Höhle der Löwen
    • Finanzen
    • Start-ups
    • Unternehmen
    • Marketing
    • Verbraucherschutz
Newsletter
Font ResizerAa
BASIC thinkingBASIC thinking
Suche
  • TECH
  • GREEN
  • SOCIAL
  • MONEY
  • ENTERTAIN
  • NEWSLETTER
Folge uns:
© 2003 - 2025 BASIC thinking GmbH
Tram Straßenbahn Berlin
GREEN

Kostenloser ÖPNV ist völliger Schwachsinn – fürs Erste! [Kommentar]

Marinela Potor
Aktualisiert: 21. Februar 2018
von Marinela Potor
Teilen

Die Bundesregierung will und muss auf Druck der EU die Emissionen in deutschen Städten senken. So verfassten Umweltministerin Barbara Hendricks, Landwirtschaftsminister Christian Schmidt und Kanzleramtschef Peter Altmaier einen gemeinsamen Brief an EU-Umweltkommissar Karmenu Vella. Insgesamt sieben Lösungen für weniger Autos in Städten schlugen sie darin vor. Eine davon: Kostenloser ÖPNV. Was erstmal gut klingt, ist bei genauer Betrachtung völliger Schwachsinn. Ein Kommentar.

Der Vorschlag zum kostenlosen ÖPNV gegen die Luftverschmutzung in Innenstädten ist natürlich erstmal nur eine Idee. Ohne Machbarkeitsstudien. Ohne Vergleichsanalysen. Ohne Finanzierungsplan. Deswegen lässt sich ja auch so trefflich darüber diskutieren. Doch bevor wir alle schon jetzt über die Umsetzung und die (Un-)Bezahlbarkeit sprechen, sollten wir erstmal eine wichtige Frage klären:

Führt kostenloser ÖPNV wirklich dazu, dass weniger Menschen Auto fahren?

BASIC thinking UPDATE

Jeden Tag bekommen 10.000+ Abonnenten die wichtigsten Tech-News direkt in die Inbox. Abonniere jetzt dein kostenloses Tech-Briefing:

Mit deiner Anmeldung bestätigst du unsere Datenschutzerklärung

  • 5 Minuten pro Tag
  • 100% kostenlos
  • Exklusive PDF-Guides

Meine klare Antwort darauf ist: Nein, überhaupt nicht. Wir wollen bessere Luft in Innenstädten? Weniger Staus? Effizienteren Transport? Dann ist kostenloser öffentlicher Transport genau der falsche Weg.

Kostenloser ÖPNV, weniger Luftverschmutzung? Falsch!

Schauen wir dazu zunächst auf die Theorie hinter dem Vorschlag. Öffentliche Transportmittel sind zunächst einmal nachweislich umweltfreundlicher als Privatautos. Im Vergleich zu PKWs verbrauchen die Öffis 5,3 Milliarden Liter weniger Sprit und blasen 1,4 Millionen Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre. Hinzu kommt, dass viele Autos auch zu vielen Verstopfungen auf unseren Straßen führen. Je langsamer der Verkehr fließt, desto mehr Emissionen entstehen – vom ineffizienten Transport mal ganz abgesehen.

So klingt es also ganz logisch, wenn die Befürworter der Idee vorrechnen: ÖPNV zum Nulltarif sorgt für mehr Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln und damit für weniger Autos auf den Straßen und das ergibt: weniger Staus und weniger Luftverschmutzung.

Nur, diese Rechnung, so schön sie auch klingt, geht nicht ganz auf.

Um das zu verstehen, hilft ein Blick in die estnische Hauptstadt Tallinn. Hier sind die öffentlichen Verkehrsmittel seit 2013 gratis. Tallinn war damit die erste europäische Hauptstadt, die das Modell Gratis-Öffis für Bewohner einführte. Am Beispiel von Tallinn können wir also direkt erkennen, ob all die schönen Prognosen zum freien öffentlichen Transport wirklich stimmen.

Fallbeispiel Tallinn

Oded Cats, Professor an der Delft University of Technology in den Niederlanden hat den Fall untersucht. Nach seinen Berechnungen ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel um 14% gestiegen. Nur: Es waren nicht Autofahrer, die auf einmal Bus fuhren. Es waren vielmehr Fußgänger, die nun Strecken, die sie bis dato gelaufen waren, aus Bequemlichkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegten. Und es waren Menschen, die vorher ebenfalls schon den ÖPNV genutzt hatten und nun aufgrund des Gratis-Angebots einfach öfter mit Bus und Bahn unterwegs waren. Also eigentlich genau das Gegenteil von dem was man erreichen wollte.

Auch Autofahrer ließen ihre PKWs nicht in der Garage stehen, ganz im Gegenteil. Die durchschnittliche Anzahl der Autofahrten stieg sogar um 31% seit der Einführung des Gratis-Transportes.

Weniger Autos, weniger Emissionen, weniger Staus? Fehlanzeige!

Warum?

Preis nur ein Faktor von vielen

Weil der Preis nur ein Faktor von vielen ist, warum Menschen öffentliche Transportmittel nutzen. Das kann jeder mal für sich selbst nachvollziehen. Wenn der Bus nur alle 30 Minuten vorbeikommt, ihr auch noch 20 Minuten zur Haltestelle laufen müsst, und dann eine halbe Stunde länger bis zum Ziel braucht als mit dem eigenen Auto – wie oft fahrt ihr dann wirklich Bus? Spätestens wenn es dazu noch kalt und nass ist, werden viele trotz Gratis-Angebot dennoch lieber im eigenen PKW fahren.

Deswegen sage ich: ÖPNV muss nicht gratis sein, er muss erstmal BESSER werden.

Wir brauchen mehr Busse, mehr Haltestellen, höhere Taktzeiten, damit Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel wirklich nutzen und ihr Auto stehen lassen. Wir müssen auch über den klassischen ÖPNV hinausdenken. Radwege gehören für mich zu einem besseren Transportsystem, genauso wie Ridesharing-Angebote oder Carsharing.

Gleichzeitig muss es SCHWIERIGER werden, mit dem Auto zu fahren. Das kann zum Beispiel über erhöhte Parkgebühren, Staugebühren (wer zu Stoßzeiten fährt, muss zahlen) oder über höhere Spritpreise geregelt werden, wie es etwa Oded Cats vorschlägt. Wenn es zum Beispiel so kompliziert und teuer ist in der Innenstadt zu parken wie in den Niederlanden, überlege ich mir dreimal, ob ich nicht doch lieber mit der S-Bahn ins Zentrum fahre. Du willst dennoch lieber allein im Auto fahren? Kein Problem, dann solltest du diese Wahl aber auch schmerzlich spüren.

Ich glaube nämlich auch, dass Menschen wirklich nur dann vom eigenen Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, wenn Autofahren unbequemer und öffentlicher Transport gleichzeitig qualitativ besser wird.

Deswegen: All das Geld, das für den kostenlosen ÖPNV angedacht ist, ist meiner Meinung nach besser in den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur, in Elektromobilität, in Ridesharing-Angebote und in Radwege investiert.

Warum aber nicht beides, guter ÖPNV und kostenloser ÖPNV?

Weil das höchstens in kleinen Gemeinden funktionieren kann. In einer größeren Stadt sehe ich dafür schwarz. So musste die belgische Stadt Hasselt zum Beispiel ihren Versuch eines Gratis-ÖPNVs abbrechen, weil es finanziell nicht mehr tragbar war. Und auch in Tallinn wird das Gratis-Projekt eigentlich über Steuergelder finanziert.

Doch das ist für mich erst die zweite Frage. Nur wenn wir es tatsächlich hinbekommen, die Qualität im öffentlichen Transport deutlich zu verbessern, könnte man ANFANGEN, sich über kostenlosen ÖPNV zu unterhalten – und das ist bisher leider noch ein großes Wenn.

Jetzt bin ich aber gespannt: Wie seht ihr das?

Auch spannend:

  • Bahn fahren in Deutschland? Sehr gerne!
  • Bahn fahren in Deutschland? Nein, danke!
  • Nürnberg startet erste Ticketsharing-App in Deutschland
  • Berlin: BVG-Passagiere können Turnschuhe als Fahrkarte nutzen
Bondora

Anzeige

STELLENANZEIGEN
BASIC thinking Freiberuflicher Redakteur (m/w/d)
BASIC thinking GmbH in Home Office
Media Consultant/Planer (m/w/d) – Digit...
JOM Jäschke Operational Media GmbH in Hamburg, Münch...
Softwareentwickler – NestJS / PostgreSQ...
BeSocial GmbH in Bochum, Bremen
Senior Digital Marketing Manager (m/w/d)
Wörner Medizinprodukte und Logistik GmbH in Reutlingen
Praktikant Marktforschung Consumer Insights &...
Ferrero MSC GmbH & Co. KG in Frankfurt/M.
Praktikum (m/w/d) Social Media & Influenc...
ARTDECO cosmetic GmbH in Karlsfeld

Du willst solche Themen nicht verpassen? Mit dem BASIC thinking UPDATE, deinem täglichen Tech-Briefing, starten über 10.000 Leser jeden Morgen bestens informiert in den Tag. Jetzt kostenlos anmelden:

Mit deiner Anmeldung bestätigst du unsere Datenschutzerklärung

THEMEN:mobilitymag
Teile diesen Artikel
Facebook Flipboard Whatsapp Whatsapp LinkedIn Threads Bluesky Email
vonMarinela Potor
Folgen:
Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

Anzeige

EMPFEHLUNG
Bitpanda x pepe
1 Million PEPE Coins geschenkt: So sicherst du dir den Krypto-Bonus bei Bitpanda
Anzeige MONEY
UPDATE – DEIN TECH-BRIEFING

Jeden Tag bekommen 10.000+ Abonnenten von uns die wichtigsten Tech-News direkt in die Inbox. Abonniere jetzt dein kostenloses Tech-Briefing:

Mit deiner Anmeldung bestätigst du unsere Datenschutzerklärung

LESEEMPFEHLUNGEN

Solar Mythen Vorteile Solarenergie Solaranlagen
GREEN

Die hartnäckigsten Solar-Mythen – und was an ihnen dran ist

Pomeloschalen als Stromquelle
GREENTECH

Als Stromquelle: Forscher entwickeln Nanogenerator aus Pomeloschalen

sparsamsten Plug-in-Hybride, PHEV, Elektromobilität, Mobilität, Autos, Fahrzeuge, Verbrauch, Kraftstoff, Batterie, Kilowattstunden
GREENMONEY

Das sind die sparsamsten Plug-in-Hybride 2025

neues Batteriematerial Silizium-Batterie, Energie, Akku
GREENTECH

Deutsches Unternehmen entwickelt neues Batteriematerial – für mehr Leistung

Treibhausgas-Emittenten CO2 EU Europa
GREEN

Nach Sektoren: Die größten Treibhausgas-Emittenten in der EU

effizient Wärmepumpen Effizienz Erneuerbare Energien
GREENTECH

Studie deckt auf: Wie effizient sind Wärmepumpen wirklich?

Mehr anzeigen
Folge uns:
© 2003 - 2025 BASIC thinking GmbH
  • Über uns
  • Mediadaten
  • Impressum
  • Datenschutz
Welcome Back!

Sign in to your account

Username or Email Address
Password

Lost your password?