Sonstiges

Transparency Deutschland als Arbeitgeber in Verruf?

Eine Organisation namens Transparency Deutschland „klagt“ (noch drohen sie „nur“, um es korrekt zu sagen) -natürlich, was sonst- gegen eine Bloggerin. Die eigentlich nur eines getan hat: moni.wasweissich auf ihrem Blog Gedankenträger [man weiß ja nie] bloggte über eine alleinerziehende Mutter und Freundin, die ihren Job bei „Transparency Deutschland“ verloren hat. Der Inhalt ihres Blogpostings folgt am Textende. Ich nehms hier komplett rein, falls das dort wegen Einsatz von Rechtsfolterinstrumenten weg sein sollte.

Die Non-Profit Organisation Transparency Deutschland bevorzugt es, statt mit der Bloggerin direkt zu reden und die Dinge klarzustellen, mit der Anwaltskeule herumzufuchteln und fordert die Bloggerin per Schreiben ultimativ auf, das „Verleumdungsposting“ bis Sonntag dem 26.03., Punkt 2400 militärischer Ortszeit vom Blog herunterzunehmen. Sonst würde eine förmliche Abmahnung folgen, das finanzielle Risiken nach sich ziehen würde, so der Anwalt (Ethikbeauftragter (!!!) von Transpareny, Prof. Dr. Marten, RA) per Mail: Sollte das nicht erfolgen, kündige ich Ihnen schon jetzt eine strafbewehrte Unterlassungserklärung und ggf. eine einstweilige Verfügung an. Ich gehe davon aus, dass Sie sich über die rechtlichen, aber auch finanziellen Konsequenzen, die sich daraus für Sie ergeben werden, klar sind.

Also, wir halten fest:
– eine Mitarbeiterin hat in Probezeit ihren Job verloren, ein völlig normaler Vorgang, dieses Schicksal trifft viele, zu Unrecht und zu Recht
– eine Bloggerin steht natürlich auf der Seite ihrer Freundin und einer alleinerziehenden Mutter
– sie bloggt über diesen Vorgang
– Transparency Deutschland setzt eine gnadenlose Frist, hat keine Lust, mit der Bloggerin von Mensch zu Mensch zu reden


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Global Digital and Social Media Manager (f/m/d)
Freudenberg Home and Cleaning Solutions GmbH in Weinheim
Global Digital and Social Media Manager (w/m/d)
Freudenberg Home and Cleaning Solutions GmbH in Weinheim

Alle Stellenanzeigen


Gut, Blogger stehen ebenfalls für Transparenz. Reden wir darüber, um gemeinsam die Werte der Demokratie zu leben. Ganz im Sinne von Transparency International – Deutschland e.V. .

Ich weiss nicht, ob die Mitarbeiterin links herum oder rechts herum gekündigt worden ist. Ich weiss auch nicht, ob die Bloggerin eine geschönte Fakestory geschrieben hat, um wegen ihrer Freundin der Firma eins auszuwischen. Ich weiss nur, daß die Fristsetzung und prinzipiell die Art der Vorgehensweise seitens Transparency Deutschland ungebührlich und unangemessen erscheint und ganz im Widerspruch zum äußeren Sendebild. Insofern stelle ich meine schmalen Schultern ebenfalls gerne zur Verfügung, um der betroffenen Bloggerin mit ungeschönter Transparenz beizustehen. Wenn Organisationen der Meinung sind, daß man Kritiken in Blogs nur anwaltlich beikommen muss, nehme ich als Blogger eben auch meine Stellungen ein.

Andere, breitere Schultern haben sich auch gefunden: Nico, ix, Schweinestall, c0t0d0s0.org, Johnny, Werbeblogger, Don Alphonso
Was die anderen Blogger dazu >> sagen

Und der Inhalt des Blogpostings aus dem o.g. Gedankenträger-Blog:
Gerade ist eine Freundin von mir, die einen dreieinhalbjährigen Sohn zu versorgen hat, unter gänzlich unakzeptablen Umständen nach der Probezeit entlassen worden. Sie hatte bei Transparency Deutschland gearbeitet, dem deutschen Chapter der Nichtregierungsorganisation Transparency International, die sich gegen Korruption in Unternehmen engagieren. Sie arbeitete dort 20 Stunden die Woche für 1000 Euro brutto, mit abgeschlossenem Studium, mehrjähriger Berufserfahrung etc. Überleben konnte sie nur, weil sie nebenher auch noch als freie Journalistin arbeitete. Nachdem die Geschäftsführerin ihr sagte, dass sie hervorragende Arbeit leistet, fragte sie meine Freundin, ob sie nach der Probezeit von 20 auf 30 Stunden aufstocken könne. Das hätte natürlich bedeutet, dass meine Freundin ihre freie Arbeit aufgeben müsste und komplett vom dortigen Gehalt leben, also machte sie eine Gehaltsforderung, für 30 Stunden 1400 Euro netto zu bekommen. Wenn das nicht ginge, bot meine Freundin an, könne sie weiter bei den 20 Stunden mit 1000 Euro brutto bleiben. Als nächstes tagte der Geschäftsvorstand und daraufhin teilte die Geschäftsführerin meiner Freundin kurzum mit, dass sie zum Ende der Probezeit entlassen würde. Ohne ein Angebot, ohne eine Verhandlung, ja ohne auch nur ein weiteres Gespräch. Über ihre Nachfolgerin sprach die Geschäftsführerin dann auch gleich noch: es handelt sich um eine Frau, die sich auf eine andere Stelle dort beworben hatte und offenbar im Vorstellungsgespräch gesagt hatte, auf das Geld sei sie nicht angewiesen. So schnell und einfach geht das. Da werden keine für alle lebbaren Lösungen angestrebt, da wird einfach ausgewechselt. In einer Arbeitsmarktsituation, in der so viele wirklich auf die Arbeit und das Geld angewiesen sind, heuert man sich gut qualifizierte Menschen für einen Hungerlohn an und tauscht sie dann auch noch aus, sobald man jemanden findet, der das Geld gar nicht gebraucht, auch wenn man mit der Arbei sehr zufrieden war. Meine Freundin sitzt nun da mit ihrem Kind und der freien Arbeit, die ihr alleine kein Überleben sichert. Das kommt einem heutzutage alles schon „normal“ vor? Aber eben doch nicht bei einer NGO, die sich Moral und Ethik auf die Fahnen geschrieben hat und zu deren Grundprinzipien Integrität gehört. Das ist die wirkliche Enttäuschung.
Den Text kann man auch bei c0t0d0s0.org einsehen >>
Am 26.03. wurde der o.g. dann wie folgt geändert: wasweissich.txt

Auch sehr schön die Mailaktion von Anmut und Demut: P.S.: Ich habe eine Email mit gleichem Inhalt auch an office@transparency.de und die deutsche Geschäftsführerin dschroeder@transparency.de geschickt und bitte den einen oder anderen Leser, dass auch zu tun, wenn er über den Fall ähnlich denkt und fühlt, um zu zeigen, dass Partizipation in der Zivilgesellschaft auch ohne Anwälte und Androhungen

Update
Sonntag, den 25.03.06, die betroffene Bloggerin Moni hat nunmehr den Artikel im Wesentlichen entschärft (den alten gelöcht und einen neuen Beitrag dazu verfasst), damit Transpareny zunächst einmal ihren Willen bekommen.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

65 Kommentare

  • E-Mail von Transparency International an die Klowände des Internets

    Nachdem die Euroweb Internet GmbH vorgemacht hat, wie schnell man sich bei Bloggern beliebt machen kann, wollte die deutsche Sektion von Transparency International, der Transparency International Deutschland e.V. aus Berlin,da nicht zurückbleiben. T…

  • Wir kennen natürlich nur die eine Seite der Medaille. Wie das ganze abgelaufen ist wissen wir nicht, schlagen uns aber eher auf die Seite des Schwächeren.

    Aber das vorgehen des Anwalts ist doch soweit korrekt und auch wünschenswert:
    Ein wenig drohen damit der Text verschwindet. Der Schreiberin entstehen erstmal keine Kosten.

    Sie kann nun in Ruhe entscheiden wie Sie weiter vorgeht.
    * Einfach online lassen, weil Sie sich im Recht fühlt
    * Text entfernen, Anwalt befragen
    * Text ändern, alleine oder mit Anwalt

    Mir wäre so eine E-Mail (auch wenn sie unberechtigt sein mag) wesentlich lieber, als eine Abmahnung samt Rechnung.

  • Hm zumindest war das ja wohl ein kostenloser Warnschuss. Das wird doch immer gefordert. Die Frist zugegebenermaßen sehr eng. Zumindest hat die Bloggerin so erst einmal die Möglichkeit zu reagieren.

  • […] Ich habe leider nicht die Zeit, genaueres zu eruieren (bin auf’m Sprung, sagt man wohl), drum kurz und knapp: die NGO “Transparency International” möchte unbedingt auch mal in die Topliste von Technorati kommen und besser bei Google vertreten sein. Für das “Warum” kann ich heute auf die Schnelle nur auf Ix und Don oder Robert verweisen, dort finden auch schon angeregte Diskussionen statt. […]

  • Diese E-Mail kann man natürlich als positives Zeichen nehmen. Andererseits ist sie mit dieser Frist einfach eine Frechheit. Muss man neuerdings täglich seine EMails lesen? – selbst per Brief (dabei kann man ja eher davon ausgehen, dass täglich „geleert“ wird) sind solche Fristen unmöglich, was ist, wenn man mal nicht zuhause/online ist? – garnicht so unwahrscheinlich bei Privatpersonen, das mag bei Firma unter der Woche ja anders aussehen.

    Man kann sie ganz anders deuten: man wusste von der Gefahr der man bei Blogger ausgesetzt ist, dass es erst recht ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit gibt, und so „hat man es doch noch auf die nette Tour versucht“.

    Wenn man ihnen also eine gute Absicht unterstellt, machen sie es mit dieser Fristsetzung wieder zunichte. Aber immerhin können sie jetzt auch noch behaupten, dass sie natürlich auch nochmal den Kontakt ohne Abmahnung nächste Woche gesucht hätten. Bei dem Auftrag für das Gemeinwohl bin ich mir da auch ganz sicher 😉

  • […] Ist es neue Mode, dass Anwäte mit gezielt kurzen Fristen versuchen Blogger einzuschüchtern? Moni hat bis Sonntag Abend Zeit den betreffenden Artikel von Ihrer Webseite zunehmen. Falls sie das tut, ist er auch noch bei Robert Basic und anderen nachzulesen. Bei einer Organisation, wie der Transparency Deutschland, ist so eine Vorgehensweise sogar noch verwunderlicher. […]

  • ich hab´s bei udo und ix gepostet und ich mach´s auch hier:

    ich dumpfbackigen arschkrampfigen dummbatze, habt ihr nichts besseres zu tun als nach dem jungvonmaateristscheisse und teuroweb über die pissnelken von transpirancy teutschland zu schwafeln. in weissrussland wird gerade (europa. aussenpolitikerschnösel. augen.zu.und.durch und insbesondere durch steinmeierisches. aussenschwuchtelmässiges.ich. sag.gar.nichts.das. aber.immer.eloquent) hobbyfoltern durch den ziegenfickenden pestsack lukaschenka praktiziert und ihr konzentriert euch auf themen, die man nebenbei abhacken kann. bombt sie dicht und schluss.

    das übliche menschgemorde mag ja weitweitweg sein, aber hinter polen ganzganznah von hier geht es nicht darum das irgendwelche rotznäsigen anwaltshansel die keinen vernünftigen job kriegen und daher abmahndreck zu geld machen müssen. in belaruss wird den leuten gerade die scheisse aus dem leib geprügelt. reisst euch mal am riemen und kriegt euren ärsche hoch.

    ja. ich mag eine traffiknutte sein, genau wie ihr; aber nicht weil ich meinen blog promoten will, sondern weil dies einer der meistgelesensten deutschen blogs ist und sich hier leute einfinden die nicht gerade zu den dümmsten in diesem land zählen. wenn ihr keine eier und natürlich auch stöcke (die mit den eieren) habt, wer hat sie den dann? also kriegt verdammt noch mal eure ärsche hoch. ich will euch auf technorati sehen und die welt auch, ihr luschen!

    — … —

    Eine Frage noch, da ich neu in Bloghausen bin. Kann es sein, dass ein Trackball angemessener wäre?

  • 1. Trackball kannste nutzen, wenn Du unbedingt einen Gedanken auf Deinem Blog weiterspinnen möchtest
    2. Wenn Du lange Band-Punkt-Sätze schreibst, dann kann es im Kommentarbereich zu unschönen Effekten kommen, weil das System nicht umbrechen kann. Schreib einfach kürzere Bandwurm-Punkt-Sätze.
    3. Inhaltich interessiert mich Belorussland – wie auch immer Du Dir das über Blogaktivitäten vorstellst – null, die werden klarkommen oder auch nicht. Blogs von außen … ah.. komm.. die jetzige Regierung wird sich totlachen, selbst wenn alle Blogger dieser Welt nur über die Geschehnisse bloggen würden… und, Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass sich Menschen für andere Menchen in fremden Ländern interessieren? Du bist zu früh geboren worden.

  • Transparency Deutschland – Undurchsichtige Kündigung

    „Wenn Dir jemand Unrecht tut, dann schadet er sich, nicht Dir! Du wirst darum nicht schlechter, aber er!“
    (Johann Karl Wezel, Dichter und Philosoph) […]

  • […] The rest is easily explained. Many popular German blogs like Anmut und Demut, Basic Thinking, c0t0d0s0.org, Die Stimme der freien Welt, Glück auf, Jens Scholz, Lautgeben, Lummaland, Me Only, Mein Parteibuch, MiFoMM, Rebellen ohne Markt, Spreeblick, Werbeblogger and Wirres (via Fellow Passenger) covered the censorship story yesterday, Moni’s blog got some thousand visitors and some Germany bloggers copied the original content of Moni’s blog, because they also like to get a mail from Transparency lawyer Prof. Dr. jur. Jürgen M. […]

  • […] Transparency Deutschland als Arbeitgeber in Verruf?: Die Non-Profit Organisation Transparency Deutschland bevorzugt es, statt mit der Bloggerin direkt zu reden und die Dinge klarzustellen, mit der Anwaltskeule herumzufuchteln und fordert die Bloggerin per Schreiben ultimativ auf, das “Verleumdungsposting” bis Sonntag dem 26.03., Punkt 2400 militärischer Ortszeit vom Blog herunterzunehmen. Sonst würde eine förmliche Abmahnung folgen, das finanzielle Risiken nach sich ziehen würde, so der Anwalt (Ethikbeauftragter (!!!) von Transpareny, Prof. Dr. Marten, RA) per Mail: Sollte das nicht erfolgen, kündige ich Ihnen schon jetzt eine strafbewehrte Unterlassungserklärung und ggf. eine einstweilige Verfügung an. Ich gehe davon aus, dass Sie sich über die rechtlichen, aber auch finanziellen Konsequenzen, die sich daraus für Sie ergeben werden, klar sind. […]

  • – Welch ein herrlicher Unsinn

    Eine Freundin von mir hat bei Transparenz den Durchblick verloren. Sie wurde auf die Straße gesetzt. Jetzt ist sie verletzt…

    Darauf der Transparentor: Ich untersage Ihnen hiermit die Transparenz zu diskreditieren, – sie zu blamieren, – ihr zu schaden. Ziehen Sie die Behauptung zurück, sonst gehen Sie baden…

    Da es so hervorragend beknackt ist, etliche 100 Nasen bereits darauf grasen, muß nun wohl auch ich mich dazu melden.

    Lars Jane Dahn
    schreibnetz.de
    Retter des Universums

  • […] Was soll man dazu sagen? Juristisches Geblubber, wie Udo von lawblog.de. Albern, wie Marcel von mein-partei-buch.de. Evtl. Schweinestall wie Johnny, der einen tollen Blick über die Spree geniesst. Ein Widerspruch zwischen Mail und Zielen, wie Thomas von thayer.de. Transparency ein Fall für Fair Work, wie Claudia von kulturblog.de. Ungebührlich und unangemessen, wie Robert von basicthinking.de. Ist es nur sonderbar, wie Eco von realizeme.de schreibt oder werden wir solche Dinge in Zukunft öfter lesen, wie Carsten von dobschat.de meint. […]

  • https://www.basicthinking.de/

    Ups! Knölleken! sagte der Verkehrssünder

    Kurz (auch wenn mein (vorletztes) Posting gekillt wurde:

    Weiter oben hat ein Autor auf die Situation in Weißrussland aufmerksam gemacht. Vom Blockwart bekam er dann eine unaufmunternde Zustimmung. Zu früh geboren. Kindskopf der du bist.

    Lasst Kindsköpfe wachsen! sage ich.

    Lasse
    Retter des Universums
    http://schreibnetz.de

    Metatagister, Trentor, Medelinking, Exbembelifikation, Verschwörungskoordinator, usw (bei GOOGLE nachschauen)!

  • […] Das ist ja mal eine wirklich transparente Geschichte wie bei Robert zu lesen ist, die sich im jüngsten Abmahnskandal um Moni und den Arbeitgeber ihrer Bekannten “Transparency Deutschland” dreht. Nachdem in den vergangenen Tagen schon Euroweb in der Blogosphäre Schlagzeilen gemacht hatte, legt sich jetzt ein weiteres Unternehmen mit den Blogautoren an. Das ist ja fast schon gefundenes Fressen, wenn man sich die TopTen der Suchbegriffe auf Technorati anschaut: […]

  • eins plus eins ist eins…

    …und wenn man sich so sehr im Kreis dreht, wird einem vielleicht schwindelig. So geschehen bei Transparency International wie unter anderem lautgeben.de zu berichten weiß.
    Folgender Sachverhalt:
    Die Nichtregierungsorganisation Transparency In…

  • Die Blogosphere schlägt zurück

    So, ich will mich doch auch mal kurz zu Wort melden, zum aktuellen Thema #1 in klein Bloggersdorf. Denn das hatten wir jetzt schon ein paar mal: Firma Bigboss verklagt Klein-Blogger. Soll ja sehr lukrativ sein, man brauch nur einen Anwalt und einen Bl…

  • […] 2. Das Blogposting über eine Ex-Mitarbeiterin, Januar 2006 Auf dem Blog Gedankenträger berichtete die Blogbetreiberin über ihre Freundin – ehemals Praktikantin bei Transparency – und die Umstände ihrer Zuführung zum Arbeitsmarkt seitens Transparency. Dieses Blog-Posting wurde Januar 06 veröffentlicht (ehemaliger Link, Posting leider gelöscht mittlerweile, habe hier noch den alten Text) und von einigen Lesern wahrgenommen worden, blieb aber soweit lediglich einem kleinen Personenkreis bekannt. […]

  • […] Ich enthalte mich der Bewertung von Transperency International, denn ich habe mich weder mit deren Arbeit noch mit den Menschen, die diese Arbeit leisten befasst. Ich kenne nur eine unglückseelige Geschichte, die in unverantwortlicher Weise durch die Blogosphäre gezerrt wurde. Besonders fragwürdig hat sich hier das Basicthinking-Blog [-1-,-2-, -3-] hervorgetan. Dass der Focus einen tendeziellen Bericht verfasst, macht die Angelegenheit nicht besser. Die aus der Pressemitteilung von Transparency International Deutschland angesprochenen Punkte waren bereits durch die Bloggerin Moni.wasweissich publik. War in der Pressemeldung noch etwas anderes, das den Datenschutz in Bezug auf die Personalakte der Ex-Mitarbeiterin verletzte? […]

  • H I L F E ! ! !

    Wüste gesucht ! Dringend !

    Fata Morgana
    ___________________________

    Nein, ist nicht von mir. Karl Kraus hat solches vor einem Menschenalter fabriziert. – Kann mich ein Mensch aufklären. Um was geht es? Wo ist die Leiche?

    Was ist ein Blog? Wie kommt es dazu, dass es Abmahnungen hagelt? – Bloggen ist ein trautes Gequatsche mit seinen Liebsten. Tratsch. Unterhaltung. Intime Angelegenheiten. Öffentlicher Kitsch! – Mehr nicht!

    Aber auch nicht weniger! – Welche Rattenhirne erlauben sich die Frechheit und beobachten durch das Schlüsselloch diese Szene? – Muß an die Tür (Eingang zu den Spots) ein Vermerk angebracht werden: Unbefugter Lauscher wird (falls enttarnt) gnadenlos der Öffentlichkeit angezeigt!

    Nein! Die Grausamkeit beginnt mit der Anzeige des Lauschers und Spions. Der Spanner hat intimes Geflüster vernommen. Er meinte sein Name wäre gefallen. Nun zeigt er an!

    Wir leben offenbar in sehr abstrakten Wahnwelten. Nicht der Wahn. Das Wähnen, im Recht zu sein. Ich wähne: Der Spanner trägt die Schuld!

    Lars Jane Dahn
    Heute ganz kleinlaut nur:
    Der Retter Deutschlands
    http://schreibnetz.de

  • Der Nächste bitte – transparency international

    Der nächste Teil der unendlichen Geschichte „Ich mag keine Kritik und reagiere mal etwas unklug“.
    Diesmal ist es transparency international, die durch Klein Bloggersdorf gehetzt werden. Zu Recht vermutlich. Denn liest man den Brief, den Moni von de…

  • Du meintest: Hm zumindest war das ja wohl ein kostenloser Warnschuss. Das wird doch immer gefordert. Die Frist zugegebenermaßen sehr eng. Zumindest hat die Bloggerin so erst einmal die Möglichkeit zu reagieren.?

  • Als Erwiderung zu deinem Artikel war das eine positive Äußerung zum Vorgehen von der besagten NGO. Und das hat sich ja nach dem Bekanntwerden weiterer Details doch ganz anders dargestellt.

    Natürlich ist ein kostenloser Warnschuss immer zu Befürworten, aber nicht wenn er vollkommen ungerechtfertigt erscheint.

  • Hat von Euch eigentlich mal einer die 1400,00€ durch die 30h geteilt? Überzogen, wie ich finde; bekomme ich als vollwertiger Dipl.Ing. nicht.

  • Boa, Mist, ich hab glatt das pro Woche überlesen. Dann isses natürlich wirklich nicht so dicke – aber um trotzdem mal das Thema weiterzuhäkeln: so viel mehr sieht man im Osten Netto auch nicht als Ingenieur. Da gehts unten durchaus mit 13€/h los.

  • nur der Vollständigkeit halber: Da es sich oben um eine Nettoforderung handelt, sind es ca. 2.200 Euro Brutto und damit 2.200/120= ~19 Euro/Std Brutto.. fair mE (das ist jetzt nicht mehr wertneutral), was die Vereinsarbeit angeht, wenn es sich um einen HiWi Posten handelt.

  • Bei 1000 Euro Monatlich ist das ziemlich Brutto für Netto. Die Abzüge sind bei Geringverdienern nicht so heftig. Und der Verdienst ist im gemeinnützigen Bereich gar nicht unüblich.

    Gemeinnützige Vereine sind auf Spenden angewiesen. Um Spenden zu bekommen, hilft ein Spendensigel eines Berliner Vereins, der aber widerum vergibt das Spendensigel nur, wenn der Prozentsatz der Spendengelder für Personal schön niedrig ist. Ein festes Gehalt wirkt sich je nach Spendenaufkommen unterschiedlich auf den prozentualen Anteil aus.

    Es ist demnach kein Wunder, dass man die Anhebung des festen Gehalts der Mitarbeiter gründlich abwägen muss.

    Rein wertneutral.

  • die Kostenstruktur des deutschen Vereins-Chapters liegt offen:
    65.000 Euro für Personal, 50.000 für Verwaltung, 25.000 für Veranstaltungen, gegenüber 180.000 Einnahmen, macht für 2004 einen Überschuss von 36.000. Siehe Finanzbericht >>
    (Was die allg. Finanzanlage angeht, woher die Spenden kommen, verweise ich gerne auf den Finanzbericht von 2004 auf der .org Seite von TI. Dort geht klar hervor, daß institutionelle und staatliche Spender zu über 99% die Spendenkasse mit ca. 6.5 Mio Euro befüllt haben. Privatspender findet man als atomistische Anteilchen wieder. Nur mal so am Rande. Wenn Du schon gerne abhebst auf eine „empfindliche“ Finanzlage.)

    Bei einer Gehaltsforderung von 1.000 Euro Brutto bei 80 Arbeitsstunden/Monat auf 2.200 Euro Brutto bei 120 Arbeitsstunden/Monat hätte ich als GF des Vereins ebenso müde abgewunken und mich nach einer billigeren Arbeitskraft umgesehen. Denn bevor ich ca. mit 20.000 Euro kalkulatorischen Mehrkosten pro Jahr fahre, weil ich mir einen festen MA ans Bein binde, den ich so uU nicht mehr loswerde, schaffe ich mir lieber zwei billigere MAs an, die ich nach Belieben wieder feuern kann (rein pragmatisch gesprochen). So wie es auch beim Verein erfolgt war, die teure Alternative musste gehen, die billigere Alternative wurde reingeholt. Es ist müßig darüber zu lamentieren, ob das nun zu hoch für den einen und zu niedrig für den anderen ist. Oder fair oder unfair. Thats life.

    Lächerlich wird es aber, wenn der Verein das Gemeckere über die Ablehnung aufgrund der Gehaltsforderung unterbinden möchte. Auch das ist nicht mehr wertneutral 🙂

  • Ich habe die aktuellen Vorgaben für das Spendensigel nicht vorliegen und kann Dir nun nicht sagen, ob es in Gefahr wäre. Eventuell ist das für den Verein sogar irrelevant. Ich wollte nur ein wenig die Rahmenbedingungen einer Personalentscheidung eines Vereins der einseitigen Darstellung gegenüberstellen.

    Und eines kannst Du auch als Gewiss annehmen. Es ist absolut nicht lächerlich, wenn Dein Fell erst den Fluß hinunterschwimmt, weil jemand den Blogbericht in den falschen Hals bekommen hatte. Es mag Dir lächerlich erscheinen. Weißt Du, ob nicht Einnahmen wegen dem Artikel dem Verein weggebrochen sind? Der Artikel just nach 3 Monaten in den Google-Radius geriet und der Verein wie die Richterin im Fall Shopblogger ./. Sozialgericht sich bereits für etwas rechtfertigen musste, was nicht sein müsste, gäbe es den Artikel nicht?

    Ich habe es an andere Stelle schon geschrieben. Für die Freundin ist der Fall in dem Moment erledigt, indem sie eine andere Stelle hat. Der Verein darf dann immer noch mit der Publikation kämpfen und jetzt sogar noch mit einem Eintrag in den Pressearchiven. Wo bleibt da die Verhältnismässigkeit?

  • Also in der Diskussion muss man 2 Dinge trennen. Zum einen, die Frage ob TI die Freundin hätte weiterbeschäftigen hätte sollen. Aus meiner Sicht ist es vollkommen vertretbar diese Freundin nicht weiterzubeschäftigen.
    Die andere Frage ist die Reaktion auf den Blogeintrag. Und da hat sich TI im Ton deutlich vergriffen und sich dafür zurecht Kritik eingefangen.

  • @flash
    Wenn diese Geschichte sich darauf beschränkt hätte, aber es gehörte gerade in diesem Beitrag dazu, nicht nur die Erzählung von moni.wasweissich zu wiederholen, sondern auch noch den Namen des Vereins nicht nur auszuschreiben, sondern auch noch mit _strong_ zu markieren.

    Ferner wird in vielen Beiträgen auf die Tatsache hingewiesen, dass es nicht irgendeine Mitarbeiterin traf sondern eine *snüff* alleinerziehende Mutter und *frevel aber auch* über dies hinaus die Ersatzkraft die Chuzpe hatte, die Stelle anzutreten ohne auf diese angewiesen zu sein.

  • Wenn von mir jemand verlangt, dass ich künftig 30 statt 20 Stunden pro Woche arbeiten soll, dann verlange ich, dass auch diese zusätzlichen 10 Stunden (40 im Monat) vergütet werden. Punkt!

    Da ist es egal, wer was als Equivalent irgendwo verdient oder verdienen könnte oder verdient hatte, oder was weiss ich.

  • Immer schön transparent bleiben…

    Kommen wir erst mal dem Gedanken der Dokumentation ganz meinungs- und wertfrei nach und stellen die Blogeinträge aus Moni's Gedankenträger neben den Jpgs von c0t0d0s0.org der Vielfalt halber auch als PDFs zur Verfügung: Zum einen den…

  • In puncto Tatsachenbehauptungen bin ich gerade dabei, herauszufinden, wer da die Wahrheit sagt. TI sagt, 30 Stunden wären schon von Anfang an ausgemacht. Moni beschreibt das anders. Ich bin bislang genigt zu glauben das TI in der PM für Eliten, die dann auch gleich wieder revidiert worden zu sein scheint, glatt gelogen hat. Das ist aber bislang nur eine Vermutung.

    Einstweilen möchte ich aber auf einen neuen Preishinweisen, den TID mit Abstand gewonnen hat. Jaja der ist natürlich nur von mir, aber vielleicht gefällt er ja.

  • Transparency Deutschland – Chronik eines PR-Desasters

    Transparency Deutschland – Chronik eines PR-Desasters

    Inzwischen sind einige Tage vergangen, seitdem Transparency Deutschland
    mehr PR gekriegt hat, als ihnen lieb ist. Zeit, eine kleine
    Zwischenbilanz zu ziehen. Texte in eckigen Klammern sind s …

  • … und wenn die gekündigte Freundin jetzt clever ist, nimmt sie sich noch einen Arbeitsrechtler, der ne schöne Abfindungsforderung in den Raum stellt. Nicht auszudenken, wenn auch diese noch in Blogs thematisiert würde.

  • @Frank Kerkau
    dass die 10 Stunden mehr vergütet werden sollte wurde nirgends in Abrede gestellt. Man konnte sich aber wohl über die Höhe der Vergütung nicht einigen. Man sollte bitte den Unterschied von Brutto zu Netto zur Kenntnis nehmen.

    Was Glaubwürdigkeit anbelangt, weiß ich nicht warum ich die eine Partei über die andere stellen sollte. Dass eine Freundin, die sich auf 13 Jahre Freundschaft beruft, den nicht angeheirateten Lebenspartner unterschlägt, ist dann aber schon ein kleiner Knacks in der Angelegenheit Glaubwürdigkeit.

    Alleinerziehend verstehe ich als getrennt lebend. (Shit! War wirres, der das alleinerziehend aufbrachte. Gehört dann unter das Thema Filter und verzerrte Wahrnehmung in bezug auf angewiesen zum Leben … ) Wenn jemand darauf abhebt,dass man darauf angewiesen ist und das Kind im zarten Alter von 3 Jahren, dann unterstelle ich sogar noch, dass kein Unterhalt vom Vater oder sonst enem Lebenspartner zu erwarten ist. Fällt ein wenig unter da Thema logische Rückschlüsse.

    @fellow passenger
    Dem Verein in Bezug der Vereinbarung auf die Arbeitszeit nicht zu glauben, steht jedem frei. Dies in dieser Form öffentlich zu machen, kommt in meinen Augen der üblen Nachrede gleich.

    @besserwisserblog
    Was für ein dämlicher Rat. Probezeit und keine Kenntnis von Mitarbeiterzahlen und hier zählen nicht die Köpfe im Büro, sondern die vertraglich gebundenen Mitarbeiter, aber was von Abfindungen faseln.

  • Silke, darum geht’s hier nicht. Wenn man Moni glauben darf, dann hatte Transparency Mehrarbeit bei gleicher Vergütung verlangt und das kann’s ja wohl nicht sein. Ich kenne die deutsche Managermentalität. Das wäre in Deutschland kein Einzelfall sondern Tagesordnung. (Wie hiess doch gleich der berühmte Baumarkt, bei dem sich die Angestellten auf Probe die Klinke in die Hand geben?) Andere Unternehmen stellen es geschickter an. Dort sind dann nämlich obligatorische Überstunden im Gehalt mit drin. Beides ist falsch und sehr kurzfristig gedacht. So führt man keine Menschen. Wenn ich als Chef von meinen Mitarbeitern verlange, dass sie für mein Unternehmen volle Leistung bringen, dann hab auch dafür zu sorgen, dass sie das können, nicht nur finanziell. Das ist der Job eines Managers, dafür kriegt er sein Geld. Sorry, aber das Puzzle passt und die Reaktion von Transparency bestätigt jede Vermutung.

  • @Besserwerberblog
    Wenn eine Abfindung vertraglich vereinbart oder in den betriebsinternen Regelungen vorgesehen ist, ja. Ansonsten keine Chance. Um Abfindungen zu vermeiden und Kündigungsfristen kurz zu halten, kickt man ja die Leute noch in der Probezeit. Wobei man für eine vernünftige Abfindung schon ein paar Jährchen gerackert haben muss. Die Frage ist, ob die Differenz zwischen der Ex-Mitarbeiterin und Transparency als Kündigungsgrund ausreichte. Wenn ein Gericht das anders sähe, dann wäre eine Entschädigung drin. Eine Wiedereinstellung macht keinen Sinn, da eine künftige Zusammenarbeit aufgrund der entstandenen Spannungen nicht gegeben ist.