Sonstiges

Ich nehm Dich aus meinem OpenBC Kontakten

Mario: Sag mal Robert, wo du gerade Thomas P. erwähnst, wieso finde ich den eigentlich nach wie vor in *deinen* OpenBC-Kontakten? Würde mich mal interessieren

Me: blabla.. ja… nix gegen ihn als Mensch.. blabla

Mario: Spammer bleibt Spammer. Sehe das 180-Grad anders: Wer die Funktionsweise von Informations- (Suchmaschinen) und Kommunikations-Strukturen (E-Mail/Usenet) gefährdet, um Sprit für seine peinliche Protz-Karre zu ergaunern, hat sich auf ein moralisches Niveau begeben, dass er (wohlwollend ausgedrückt) mit Zeitschriftendrückern und Autoschiebern teilt. Mit solchen Leuten teile ich nichts. Gar nichts. Denen gebe ich noch nicht mal Feuer. Mich wundert deine Toleranz und ich halte sie für deplaziert. Ich untertreibe: Ich finde es zum kotzen. Damit ich möglichst weit von Leuten wie Thomas P. entfert bin, lösche ich dich besser mal eben aus meinen OpenBC-Kontakten. Beides geht halt nicht. (Sing: Du musst dich entscheiden, drei Felder sind frei…)


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1. Ich wundere mich – nix gegen OpenBC – welche Bedeutung die Kontaktliste wirklich spielt. Für mich ist sie lediglich ein Adressliste, in der man notfalls auch nachschlagen kann. Freuen tue ich mich dort zB, wenn mich alte Ex-Kollegen wiederfinden. Wer aber meint, mich aus seiner Kontaktliste entfernen zu müssen, hm.. das ist so, als würde einer meinen, die Sonne zieht von Osten nach Westen. Social Networks á la OpenBC spielen mit ihren Kontaktlisten in meinen Augen nur eine untergeordnete Rolle, solange man nichts über die Qualität und Intensität des Kontaktes erfahren kann.

2. Drücken wir mal auf die Tränendrüse: Ich geisele mein Gewissen jeden Tag, dass ich dem anonymen, an Grippe erkrankten Kind kein Antibiotikum bringen kann, weil es dort weder Krankenkassen, Apotheken noch bezahlbare Ärzte gibt. Das Geld reicht nicht mal, um die Krankenschwester zu bestechen, geschweige denn den Arzt. Stattdessen bin ich dem Luxus und der satten Gemütlichkeit einer reichen Nation verfallen und bekomme meinen Hintern nicht hoch. Eigentlich bin ich ein Schwerverbrecher, weil ich es zulasse, dass andere Kinder sterben, da sie eben keine Pillen für 2.99 Euro nachgeschmissen bekommen. Der Vater dieses Kindes hat alles Recht dieser Welt, mir ins Gesicht zu spucken, weil ich habe sein Kind sterben lassen. Wegen 2.99 Euro. Auf der anderen Seite gibt es die Marios dieser Welt, die Menschen verachten, weil sie mit digitalen Waren handeln, Bits und Bytes durch die Gegend schicken, die Dinge anscheinend aber so angehen, dass sie nicht der akzeptierten Form der Mehrheit entsprechen. Marios haben andere Probleme als Väter ohne Pillen für 2.99, die kleine Leben retten. Marios achten auf Dinge wie Google und OpenBC. Da böse Bits manchmal auch die Marios erreichen, fühlen sich Marios belästigt, während die Cola neben dem PC steht, die Aspirin für die Kopfschmerzen, das Antibiotikum fürs Hüstelchen und das Zäpfchen für den Durchfall. Tja, verachten und verachtet werden verbindet die Welt miteinander 🙂

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

9 Kommentare

  • Im Grunde kann ich irgendwie nachvollziehen, was Mario meint: Mit einem Spammer will ich nichts zu tun haben. Allerdings kann ich meine Sichtweise ja nicht auf die restliche Welt projizieren, will heissen, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss.
    Du bist ja in meiner Kontaktliste, weil ich Dich kenne, Dich schätze oder sowas in der Art. Aber es käme mir nicht in den Sinn Dir quasi vorzuschreiben, mit wem Du sonst noch Kontakt pflegen sollst. Das sei Dir ganz allein überlassen…

  • musste herrlich schmunzeln, als ich das las, da ich vor allen Dingen niemanden damit rumfuchtel, ihn aus der OpenBC Kontaktliste zu nehmen. Wenn ich was nicht mag, sag ichs persönlich, was juckt mich da en Social Network. Crazy diese Welt.

  • Früher wars die Blogroll, heute die OpenBC-Kontaktliste 😉 (oder hängt das vom Bekanntheitsgrad ab?)
    Echt crazy das alles.

  • Auch wenn ich Herrn P.`s Art und Weise Geld zu „verdienen“ alles andere als verteidigen möchte, will ich gern folgendes anmerken:
    1. Wer sagt, dass das Geld was Herr P. verdient nicht noch viel niederträchtigeren Menschen aus der Tasche gezogen wird?
    2. Auch Herr P. hortet sein Geld sicher nicht im Geldspeicher oder baut damit eine Atombombe. Und ob er nun eine schwäbische Luden-Rikscha dafür kauft und deutsche (?) Arbeitsplätze finanziert oder es auf einem Südostasien-Trip unter das (auch arme) Volk bringt – in jedem Fall erreicht das Geld wieder den Wirtschafskreislauf und kommt vielleicht sogar schneller den Bedürftigen zu Gute als wenn es in den Kassen einer großen Investment-Gesellschaft oder Bank landet.
    Abgesehen davon finde ich Spam und insbesondere Content-Klau natürlich verachtenswürdig und niederträchtig. Ich wollte nur mal eine andere Seite der Medaille beleuchten, auch wenn das ganze sicherlich recht grotesk anmutet.

  • Tja, zu Grundschulzeiten war es eben wichtig, wer sich schon alles im eigenen Poesiealbum verewigt hatte, heute ist es die OpenBC-Kontaktliste.

    Im Web 2.0 ist man eben viel offenherziger als man es im realen Leben je wäre. Man stelle sich vor: In einer Kneipe lernt man jemanden kennen, der interessant zu sein scheint. Doch bevor man sich unterhält, wird erst einmal Adressbuch, Lebenslauf und die Liste der Lieblings-CDs ausgetauscht. Man will ja schließlich wissen, wen man da vor sich hat. Und wehe, im Adressbuch des potenziellen Gesprächspartners steht jemand, den man selbst nicht mag. Ohne diese Info hätte man sich vielleicht prächtig mit ihm unterhalten, aber so …

  • […] Bei Herrn Promny oder einem Herrn Dolzer würde ich sofort „iiiiiiiiieh nein pfui“ klicken, was die selbe Schaltfläche ist wie „ach im augenblick schlecht gelaunt, nein, danke“. Das heißt aber nicht, dass ich in meinem Kontakten ausschließen könnte, dass nicht ähnliche Kaliber wie Promny und Dolzer enthalten sind. Ich laufe also Gefahr, dass mir Umsatz entgeht, weil diese Seiteneffekte dabei entstehen. […]

  • […] Das funktioniert aus oben beschriebenen Gründen leider nicht bei mir. Ehrlich:-) Diese Was – sollen – die – Leute – von – Dir – denken ist mir fremd. Ich werde wohl nie kapieren, warum man Menschen danach bewertet, in welchem Umfeld sie sich bewegen oder mit wem sie Kontakt haben. Aber Geschichte wiederholt sich: Mario hat das bereits damals mit dem OpenBC-Netzwerk versucht, was mir am Boppes vorbeigegangen ist. Sorry, dass ich so unangepasst reagiere. Ich bin ich und nicht jemand anders. Ugha, Blogfeder aus Stein hat gesprochen! Wehe, das liest ein Personaler 🙂 […]