Aber es ist eine sehr bedenkliche asymmetrische Publizistik, die von den Apologeten der digitalen Moderne da beklatscht wird. Die klassischen Medien werden so zu Beobachtern von Informationsvorgängen degradiert, für die sie zuvor gestaltend zuständig – und zur Verantwortung zu ziehen – waren. Mit dem Verlust jeder Filter- und Prüfungsautorität kommen dieser Art der Medienkultur auch alle Korrekturfunktionen abhanden: Dergestalt gesetzte Informationen sind zum Beispiel praktisch nicht mehr dementierbar.
Ulrich Clauss zum Internet-Wahlkampf von Obama und der Rolle der Medien
(Im Schleppnetz der Freiheit / Welt Online)