Über Nacht haben sich MySpace-Designer über die Start-Page hergemacht und ein kleines Redesign verbrochen. Keine Sorge – die Seite ist genauso unübersichtlich wie vorher, es hat sich hauptsächlich ein kleines, aber wichtiges Detail verändert. MySpace ist kein proklamierter Ort zum Freundefinden mehr. Das zumindest lässt sich aus dem neuen Logo schließen, bei dem ab heute der kleine Zusatz „A Place for Friends“ (hier ein festgehaltener WebArchive-Moment) fehlt. Auf einzelnen Unterseiten (zum Beispiel im Impressum) ist er noch auffindbar. Laut TechCrunch hat sich die Pressestelle zu der Veränderung noch nicht geäußert – genau genommen rechnet man auch nicht mehr damit, dass dies geschieht. Dafür hat man aber Wind von dem Gerücht bekommen, dass in den kommenden Stunden noch weitere Tweaks am Design vorgenommen werden: beispielsweise sollen die hässlichsten unter den Display Ads verschwinden.
Also, was kann man daraus machen? Dass MySpace um einen Kurswechsel nicht herumkommt, dürfte nach den Job-Kahlschlägen jedem einleuchten: 400 Mitarbeiter wurden in den Staaten gefeuert, 300 in Übersee. Da Facebook in den USA in Windeseile MySpace-Anteile auffrisst und dasselbe auch in Europa durch die sozialen Netzwerke geschieht, würde ich mich nicht wundern, wenn das Angebot für private Nutzer künftig nicht mehr ganz oben auf der Agenda steht.
MySpace ist noch gut positioniert, was die Unterhaltungsindustrie angeht, vor allem Bands und Filmstudios nutzen die Plattform. Zudem fahren Unternehmen verstärkt Markenkampagnen in Community-Umgebung (Beispiel: Vodafone). MySpace hatte diese attraktive Nutzergruppe schon lange im Auge, doch die Menge der bezahlten Profile hielt sich – in Deutschland zumindest – stets in Grenzen. Wer weiß, vielleicht wird die Idee nun wieder aus der Taktikschublade geholt und wir sehen künftig weniger Banner auf den privaten Seiten der „Freunde“ und dafür mehr Paid Accounts.
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Via: TechCrunch
(André Vatter)