Es geht doch! Der erste deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber hat sich dazu durchringen können, Voice-over-IP-Dienste wie Skype offiziell zu erlauben. Wer von euch einen o2-Vertrag nutzt, darf ab sofort zum Beispiel nach Herzenslust skypen. Und zwar weil o2 nach eigenen Angaben „neue Maßstäbe im Bereich mobiles Internet“ setzen will.
Mit diesem Schritt setzt o2 die Konkurrenz von T-Mobile und Vodafone ordentlich unter Druck. Zwar ist man bei den beiden Konkurrenten auch bereit, die Nutzung von Skype zu erlauben, hält seinen Kunden aber ohne mit der Wimper zu Zucken das Sparschwein vor die Nase. Besser gesagt: man entreißt es ihnen. Denn wer in den D-Netzen skypen will, soll gefälligst eine zusätzliche monatliche Grundgebühr zahlen. Die darauf immer wieder gestellte Warum-Frage wird recht oberflächlich mit der durch VoIP-Dienste angeblich stark beanspruchten Netz-Technik begründet. Soviel zum Thema Generation Upload…
Dass es aber auch anders geht, beweist nun o2. Extragebühren werden bei den Münchner Unternehmen nicht fällig. Lediglich die Nutzung einer Flatrate für mobiles Internet wird empfohlen. Wenignutzer können für zehn Euro das Internet-Pack-M mit monatlich 200 Megabyte Inklusivvolumen bestellen, Vielnutzer für 25 Euro das Internet-Pack-L mit fünf Gigabyte. Im Rahmen des monatlichen Datenvolumens ist die Nutzung von HSDPA möglich, anschließend erfolgt eine Drosselung auf GPRS-Niveau.
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Zugegeben: ich würde nie auf die Idee kommen, auf dem Handy zu skypen. Ich telefoniere nämlich viel zu wenig mobil und bin zudem ein großer SMS-Fan. Aber für alle, die Skype und Co. lieben ist das Vorpreschen von o2 ein wichtiger Schritt. Nicht nur, weil die Münchner selbst auf Extragebühren verzichten, sondern auch, weil sie der Konkurrenz zeigen, wie es richtig geht. Statt eine Blockade-Haltung oder fiese Tarif-Falltüren aufzubauen: freie Fahrt für mobile Dienste – egal welcher Art.
Hayo Lücke