Na, endlich! Ich warte ja schon den ganzen Tag darauf. Nachdem die „New York Times“ heute Morgen einen Artikel über den überraschenden Verkauf von Skype an eine private Investorengruppe veröffentlichte, sprang das ganze Netz auf die Nachricht an. Und eBay hat sich bis eben alle Zeit der Welt genommen, um ein eigene Mitteilung zu formulieren und die Übernahme zu bestätigen.
Also, kurz zu den Hintergründen: Im April wurde bekannt, dass eBay die ungeliebte Tochter loswerden wolle – Skype gehöre nicht zum Kerngeschäft und sei für das Business eher hinderlich. Man plante, den VoIP-Dienst Anfang des kommenden Jahres an die Börse zu bringen. Wenig von dieser Idee begeistert waren die beiden ursprünglichen Gründer Niklas Zennström und Janus Friis, die ihr Baby 2005 dem Auktionshaus für 2,6 Milliarden Dollar überlassen hatten. Liebend gerne hätten sie Skype nun wieder zurückgekauft, doch eBay schüttelte stets mit dem Kopf: Nichts zu machen. Der Streit eskalierte, als Zennström in seiner heutigen Aufgabe als JoltID-Chef erklärte, dass seine Firma noch über einige Rechte an den Übertragungsprotokollen von Skype verfüge und einen dicken Rechtsstreit in Aussicht stellte. Das vorerst letzte, was wir daraufhin von eBay vernahmen, war der feste Entschluss, die Technologie auf eigene Faust nachzubasteln.
Und nun der überraschende Verkauf. Der Käufer ist ein Konsortium bestehend aus Silver Lake, das Canada Pension Plan Investment Board (?!) und Marc Andreessen. Der letztgenannte Name dürfte einigen bekannt sein; Andreessen war Mitgründer von Netscape – der legendäre Browser, der es leider nicht über die Jahrhundertwende geschafft hat.
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Halten wir fest, dass eBay-CEO John Donahae noch im Mai hoffte: „Zwei Milliarden US-Dollar wäre eine gutes Geschäft!“ Nun hat er immerhin ebenso satte 1,9 Milliarden Dollar sichern können. Die Investoren haben für den Kaufpreis 65 Prozent von Skype bekommen, den Rest hält sich eBay noch unter Verschluss. Rein rechnerisch wäre der Dienst als Komplettpaket also rund 2,75 Milliarden Dollar wert. Der Deal soll noch vor Ende des Jahres abgeschlossen werden. Donahae unterstrich in der Unternehmensmitteilung noch einmal, dass es besser für Skype sei, von eBay losgelöst zu operieren. Es hätten sich schließlich nie Synergien ergeben.
Was der Verkauf für die Nutzer bedeutet, bleibt erst einmal dahingestellt: Zum einen ist der Konflikt mit Zennström noch nicht aus dem Weg geräumt. Zum anderen haben die Investoren ihre Pläne mit Skype noch nicht konkret offengelegt. Das Wachstum soll weiter zulegen, zudem würde der VoiP-Service künftig vom technischen Know-How der Gruppe profitieren.
(André Vatter)