Es ist kein Geheimnis, dass Facebook und die VZ-Netzwerke in der Vergangenheit nicht gerade die dicksten Freunde waren. Mehr als einmal donnerte Facebook-Chef Mark Zuckerberg sinngemäß über den Atlantik: „Die haben uns nur kopiert!“ Um den Plagiatsvorwurf auch formal auf die Tagesordnung zu setzen, erhoben die Amerikaner Anklage gegen das Holtzbrinck-Projekt – mussten dabei jedoch den Kürzeren ziehen. Das Kölner Landgericht sah es nicht als erwiesen an, dass eine „unlautere Nachahmung“ vorliege. „Wie denn auch?“, fragten sich die Richter: VZ war ja bereits etabliert, bevor Facebook den deutschen Markt in Angriff nahm. Eine zweifelsohne wackelige Argumentation, die aber immerhin VZ vor einem direkten Quellcode-Vergleich schonte und Facebook wieder abziehen ließ. Das letzte, was wir von den Amerikanern in dieser Sache hörten, war die Ankündigung, in Berufung zu gehen.
Doch es geht wohl auch anders. Wie beide Unternehmen nun in einer gemeinsamen Pressemitteilung unisono verkünden, habe man sich wieder lieb. Der Rechtsstreit sei gütlich beigelegt worden:
Beide Unternehmen kommen überein, ihre jeweiligen Forderungen in den USA beziehungsweise in Deutschland zurückzuziehen. Teil der Vereinbarung ist es, dass beide Unternehmen ihre Netzwerke unverändert weiter betreiben dürfen.
Nanu, vorher konnte man sich nicht ausstehen – nun sind die beiden Wettbewerber dicke Kumpel? Ach, da kommt noch mehr:
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Facebook erhält im Zuge der Einigung eine Zahlung. Beide Parteien haben sich darauf verständigt, keine weiteren Einzelheiten offenzulegen.
(André Vatter)
fragt sich nur, wie die VZ-gruppe diese zahlung finanzieren soll 😉
Wäre ja durchaus interessant zu wissen, in welcher Höhe diese Zahlung lag. 🙂
@Dave
Wenn man weiß, wie viel Geld VZ für eine Edelprofil nimmt oder was es kostet dort Werbung zu schalten, dann kann ich mir schon ganz gut vorstellen wie die das finanzieren.
Ich bin ja schon ein Bisschen enttäuscht. Ich hatte gehofft, Facebook würde genug Geld haben, um auf StudiVZs Geld zu pfeifen und die irgendwann in Grund und Boden klagen.
@Kay: Einige Beobachter vermuten ja eher, dass es Facebook mittlerweile egal ist, da der eigene Marktanteil in Deutschland verlässlich steigt.
hm stimmt. der feine unterschied wäre dann, ob StudiVZ an seiner Dreistigkeit scheitert von Facebook kopiert zu haben oder daran, zu lahm zu sein und nix besseres daraus gemacht zu haben.
Sie werden daran scheitern zu lahm zu sein 😉
P.S.: Ich finde es immer wieder lustig wo mein damaligen Vergleichsbild überall auftaucht. Zum Glück kann man mich auf dem Profilbild nicht erkennen *g*
@Sebbi: Vielleicht mit Zoom? 😉 Aber sieht jetzt schon bisserl unscharf aus.
@Allgemein: Ich seh das ähnlich wie André mit dem Marktanteil. Allein in meinem Bekanntenkreis kenne ich mittlerweile viele, die komplett auf Facebook „umgestiegen“ sind. Bei den Neuerungen sind sie momentan einfach schneller. VZ braucht ne zündende Idee, eine fabulöse Neuerung an die niemand gedacht hat und die ungemein praktisch ist, um sich langfristig als Konkurrent zu etablieren. Bis auf SchülerVZ läuft es doch momentan nich so rund dort oder?
Ich persönlich finde Facebook attraktiver weil es nicht nur „Deutsche“ beherbergt, sondern auch Freunde aus den Staaten etc. Außerdem ist die Plattform viel offener und erweiterbarer, aber das ist für mich nur sekundär.
Letzten Endes zählen Features, Funktionen, die Update-Intervalle und nicht der Name oder die URL.
Mit dieser Zahlung haben sie indirekt ihre Schuld eingestanden das Layout kopiert zu haben.
@xephir: Ich würde noch den Inhalt, also Anzahl Nutzer und Aktivität der Nutzer, noch hinzufügen.
[…] gewesen. Eine frohe Botschaft für das Berliner Unternehmen. Damit kamen sie darum herum ihre Quellcodes offen zu legen. Eigentlich waren im Anschluss daran alle Beobachter von einem Berufungsverfahren […]
[…] via Basic Thinking […]
tja. so kanns dann halt auch gehen. mit geld kann man sich anscheind sogar „echte“ freundschaften kaufen. vz, ihr seid meine helden.
Schade das Facebook sich damit zufrieden gegeben hat. Gerade bei der Arroganz von Studivz hätte Facebook darauf beharren sollen 🙁
Ich würde auch „keine weiteren Einzelheiten offenlegen“ wenn ich als SVZ chef beim FB chef unterm schreibtisch gearbeitet hätte…
Facebook hätte Studi einfach kaufen sollen und alles umgehend in FB integriert… die Nutzer hätten die vorteile schon noch mitbekommen… so wie jeder der sich auf FB anmeldet. 😀
Datenschutz seih dabei natürlich dezent in die ecke geschoben 🙂
@johannes: so schön fortgeschritten facebook auch sein mag, es gibt einige ganz entscheidende vorteile für svz, den die meisten gar nicht so realisieren:
svz ist in deutschland und unterliegt dem deutschen datenschutzrecht. Man kann die leute von svz auch anrufen, wenn etwas schief gelaufen ist (nicht technisch, sondern rechtlich / wirtschaftlich) und einen gesprächspartner bekommen.
hat jemand mal versucht, facebook anzurufen? wegen ärger mit dem dienst, ärger mit der rechtsabteilung oder auch wegen sponsoring oder einen gemeinnützigen kampagne? geht nicht … gibt’s nicht.
Mir ist ein zusätzlicher lokaler spieler sehr viel lieber als wenn wir alles facebook in den rachen werfen. zumal mir svz in einigen punkten lieber ist, trotz der ganzen rechtlichen und sonstigen unannehmlichkeiten rund um svz. svz hat wenigstens nicht versucht alle user-inhalte per agb änderung für sich zu beanspruchen…
[…] beigelegt: Sowohl Facebook, als auch studiVZ, hätten ihre gegenseitigen Klagen vollständig fallen lassen. Allerdings lässt Facebook den in Deutschland ansässigen Kopierer nicht einfach so davonziehen. […]