Endlich bietet Amazon No-Name-Produkte in Mindeststandardqualität zum Schleuderpreis an! Ein logische, betriebswirtschaftliche Entscheidung, immerhin folgt der Versandhändler damit dem Trend der Kunden, die ihre Einkäufe immer häufiger im Billig-Discounter erledigen, anstatt sich im Supermarkt die Markenprodukte zu Apothekenpreisen auszusuchen. AmazonBasics heißt der neue Billig-Shop, der zum Start hauptsächlich Kabel, CD- und DVD-Rohlinge im Programm hat. Ein kurzer Preisvergleich zeigt, dass Amazon tatsächlich im Billig-Segment mitmischen kann: Eine 50er-Spindel mit Double Layer-DVDs (8,5 GB) kostet als Basics-Variante etwa 35 Dollar. Philips nimmt für ein vergleichbares Produkt knapp 50 Dollar, Imation rund 58 Dollar. Was die Händler dabei besonders ärgern dürfte: Amazon trennt die neue konkurrierende Ware nicht vom übrigen Katalog ab, sondern nimmt auch bei Suchen alles schön übersichtlich in die Ergebnisseiten auf (Beispiel, s. Nr. 6). Auch sonst stehen Kunden alle Möglichkeiten offen, Preise zu vergleichen, Bewertungen abzugeben oder Rezensionen zu schreiben.
Ach, ja – neben dem Preis gibt es noch ein Alleinstellungsmerkmal: die äußere Hülle. Amazon verspricht „frustrationsfreie Verpackung„, was nichts anderes bedeutet, als das auf Blister-Packungen verzichtet wird. Eine Entscheidung, die hoffentlich bald weitere Nachahmer findet. Zum einen macht es für einen Online-Händler absolut keinen Sinn, seine im Netz beworbenen und dann bereits gekauften Produkte in aufwändigen und teuren Sichtverpackungen auf die Reise zu schicken, die auch noch an der Marge knabbern. Zum anderen haben die Kunden schlichtweg keine Lust mehr auf einen erhöhten Puls, sperrigen Plastikmüll und mögliche Schnittverletzungen. Die Amazon-Verpackung ist Karton pur und soll sich problemlos öffnen lassen.
Da das Angebot noch recht überschaubar ist, hat der Händler angekündigt, das Portfolio nach und nach zu erweitern; noch sei man dabei, „Input der Kunden“ zu sammeln, bevor neue Produkte eingeführt werden. Unstrittig ist, dass AmazonBasics auch bei anderen Ländershops zum Zuge kommen soll, ein genauer Zeitplan wird in der Pressemitteilung aber nicht genannt. Ein baldiger Start in Deutschland ist schon vorstellbar, zumal Amazon auch hier bereits mit einigen Herstellern kooperiert, um günstigere Produkte auf den Markt zu werfen: Obwohl ich meine Ohrhörer regelmäßig alle sechs Monate schrotte, greife ich immer wieder auf die Creative EP 630 zurück. Als ich kürzlich meine halbjährliche Bestellung abschickte, staunte ich nicht schlecht – Amazon hat sich den exklusiven Vertrieb einer Sonderedition gesichert: Creative EP 630 ECO kommt in fetzigen Farben und Umweltverpackung – und ist zwei Euro günstiger.
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