Es gibt nicht wenige Leute, die sagen: „E-Book-Reader? Brauche ich nicht. Ich warte auf ein ordentliches Tablet.“ Und diese Leute haben vielleicht Recht. Was nützt es mir, 200, 300 Euro für einen Top-Reader auszugeben, der „sogar“ MP3s abspielen kann, wenn ich für denselben Preis ein Netbook bekomme – oder für ein wenig mehr Kohle ein voll funktionsfähiges Tablet? Auf der anderen Seite: Im Gegenzug für die paar Graustufen und die Elektrotinte bekomme ich eine Akkulaufzeit, von der konventionelle Rechner nur träumen.
Nun, dieser Streit geht (zumindest in den Staaten) jetzt in die nächste Runde. Barnes & Noble, der größte Buchverkäufer in den USA, hat offiziell den Nook (gesprochen: „Nuck“) vorgestellt, den ersten auf Android basierenden Reader. Er wird zum selben Preis wie der Kindle zu haben sein, jedoch bekommt der Kunde für die 259 Dollar ein Gerät, bei dem sämtliche Kritikpunkte des Amazon-Konkurrenten ausgeräumt wurden. Barnes & Noble selbt hat eine recht aggressive Gegenüberstellung angefertigt, die viele Kindle-Kunden dazu veranlassen könnte, schleunigst das Lager zu wechseln.
Da hätten wir zum Beispiel das Touch-Display im unteren Bereich, das Farben darstellen kann und für die Büchersuche eine schöne Cover-Flow-Ansicht bietet. Der interne Speicher fasst wie beim Kindle gerade einmal zwei Gigabyte – Platz genug für etwa 1.500 E-Books. Doch anders als der Amazon-Reader kann der Nook per SD-Speicherkarte auf 16 Gigabyte aufgerüstet werden, was rund 17.500 Büchern entspricht. Der Akku ist zwar ein wenig schwächer und hält knapp zehn Tage durch (Kindle: 14 Tage), lässt sich dafür aber auch bei Bedarf ganz einfach austauschen. Unterschiede gibt es auch bei den Schnittstellen: Der Kindle versteht kein WLAN und ist stattdessen auf das UMTS-Netz für Bücher-Updates angewiesen. Der Nook wiederum kann sich ganz einfach mit einem geeigneten Router verbinden. Das gilt übrigens auch für die WLAN-Zonen in allen Barnes & Nobel-Filialen, die Kunden kostenlos nutzen können.
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Weitere Vorteile? Kindle hat sich mit dem proprietären, kopiergeschützten Knebelformat „.azw“ keine Freunde gemacht. Nook unterstützt sämtliche EPUB- und PDF-Dateien, zudem verfügt er über eine integrierte Sharing-Funktion, über die sich Bücher 14 Tage lang mit Freunden teilen lassen – über einen anderen Nook, das iPhone, den iPod Touch, Blackberrys oder Motorola-Smartphones.
Und wo wir schon von Büchern sprechen: Amazon bietet seinen Kunden eine Auswahl von 350.000 Titeln. Barnes & Noble verspricht zum Start eine verfügbare Bibliothek mit „über einer Million“ Büchern, Magazinen, Zeitschriften und anderen Publikation. In sämtliche von ihnen lässt sich gratis hineinschnuppern, außerdem gibt es eine breite Auswahl an völlig kostenlosen E-Books. Sich für den Kauf des Nook zu entscheiden, dürfte einigen Kunden zudem dadurch leichter fallen, dass sie es nicht zwangsläufig online bestellen müssen. Sie können es nämlich zunächst in einer Filiale ausgiebig testen und erst bei Gefallen einpacken.
Ihr seht, es tut sich einiges auf dem Markt. Zumindest in Amerika. Ich habe noch nichts von einer Ankündigung gehört, dass der Nook schon in Kürze auch bei uns verfügbar sein wird. Wer allerdings auf einen Zugang per UMTS verzichten kann, könnte schon jetzt in Versuchung geraten. Da jeder handelsübliche WLAN-Router Bücher auf den Reader schießen kann, ist es durchaus eine Überlegung wert.
Deshalb meine Frage an euch:
(André Vatter)
Danke für die Info!
Schaut ja mal viel besser aus als der Kindle, nicht nur optisch, sondern auch technisch und politisch!
Der Kindle geht doch einen Weg, denn man in Deutschland nicht verfolgen möchte, erst Recht nicht ohne Preisvorteil zugunsten der ebooks, der falls er doch vorhanden ist durch die Roaming Gebühr zerstört wird!
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Herr MaschinenMensch, Thomas Wegerer und TransAlchemy, library_pirate erwähnt. library_pirate sagte: RT @basicthinking Neuer E-Book-Reader Nook: Soll ich die Kindle-Bestellung stornieren? – http://bit.ly/JCiXj (ava) […]
Hat jemand schon erwähnt, dass man mit dem iPhone auch ganz gut „readen“ kann? Für micht tut’s das locker ich brauch so einen eBook reader nicht. gleich ma den letzten Punkt voten!
Also Reader mit Netbooks zu vergleichen, ein wirklich unzutreffender Vergleich. Ich denke jemand der einen kompakten Reader zum lesen in der Pause oder Freizeit sucht, spielt nicht mal mit dem Gedanken stattdessen ein genau so teures Netbook zu nehmen das 3x so schwer und 3x so groß ist wie ein Reader.. Meine Ansicht =) Mfg Christian
auf keinen Fall! kindle ist viel weiter und besser entwickelt – also ich würde bei Amazonien bleiben – ausser die neuen würden so billig sein um es unter´m Weihnachtsbaum packen zu können 🙂
ich glaube ja, dass in Deutschland der txtr ganz gute Karten hat. Hatte neulich eine kurze Info zu dem Gerät auf meinem Blog veröffentlicht.
Wenn der hohe Preis nicht wäre, könnte sich meine Frau auf ein schönes Weihnachtsgeschenk freuen.
Als Viel-Leser ist für mich als eBook reader ein tablet o.ä. ohne E-Ink komplett ungeeignet.
Fand bisher aber so ziemlich alles an eBook readern wenig beeindruckend (txtr geht, wenn der Preis nicht wäre).
In den Nook jedoch hatte ich mich schon nach den ersten Leaks verschaut. Vermutlich werde ich ein paar Monate warten (Updates, Erfahrungen aus Deutschland, etc.) und dann zugreifen:)
Hm, bin ich der einzige, der gerne was größeres als 6″ hätte? Für Romane lesen ist das ja ganz nett, aber Sach/Fach/Lachbücher auf so einem Ding wären auch ganz nett.
Ich hab schon seit ner ganzen Weile den Sony PRS 505 und bin damit sehr zufrieden. Die ganzen Reader, die im Moment erscheinen sind für mich allerdings keine Alternative, trotz WLAN, UMTS, Touch Screen und was auch immer, da die alle ein 6″ 800×600 Display haben.
Für Belletristik wunderbar geeignet. Für technisches weniger, wie mein Vorschreiber schon bemerkte. Nachbearbeitung von PDFs, z.B. Rand abschneiden hilft nur bedingt. Ich warte da eher auf etwas leichtes, neues mit 8″+. Irex hat sowas zwar schon, aber preislich ist das noch nicht attraktiv bzw. hiess es damals, als ich mir die Teile ernsthaft angeschaut habe, dass die Firmware noch nicht ausgereift sei.
Plastic Logic wäre so ein Kandidat.
Auch ein Netvertible stand damals in meiner engeren Auswahl. Aber Gewicht und Akku liessen mich dann doch zur E-Ink Fraktion tendieren.
Im übrigen kam der Sony so gut an, dass in meinem Freundeskreis direkt noch 3 mal zugeschlagen wurde (davon 2 weiblich!).
Den Nook finde ich so gut, ich würde ihn mir glatt bei Amazon bestellen.
Diesen Nazi-Freund Amazon unterstütze ich eh nicht mehr – der Laden ist für mich komplett gestorben. Zum Glück gibt es sowohl im Netz als auch im echten Leben immer noch genug Alternativen.
Warten: Dauert zwar noch ein paar Monate, aber dann kommt endlich der Que Reader von Plastic Logic. Gefertigt in good old germany. http://www.quereader.com/
Also für mich ist bei solchen „Gadgets“ die Optik wirklich wichtig. Der Kindle kommt daher für mich überhaupt nicht in Frage. Nook und txtr sprechen mich da schon eher an. Vor allem, weil sie auch offener als das Amazon-Pendant sind.
LG Sina
[…] Portfolio und haben darüber hinaus auch eine geeignete Vertriebsstruktur für Bücher im Rücken (Barnes & Noble mit dem Nook beispielsweise). In Deutschland wurde viel Zeit verloren. Schuld an dem verspäteten Marktstart des […]
sdasdasddwqer23
[…] habe das Angriffsziel klar im Blick: sowohl der Amazon Kindle als auch der Nook von Barnes & Noble sollen vom Markt gedrängt werden. Seit mehreren Wochen würden […]
[…] ich das erste Urteil von Oliver drüben bei Aptgetupdate und behalte auch die technisch oft stärkere Konkurrenz im Auge, juckt es mir ja schon in den Fingern. Aber solange ich – trotz leidlich guten […]
Zum letzten Abschnitt liegen ja inzwischen einige Erfahrungswerte vor: Eine WLAN-Verbindung über den Nook (kostet all-incl. via Mailforwarding-Anbieter rund 280 Euro) ist zwar auch hierzulande möglich, der „Weg zum Buch“ mangels angeschlossenem eBook-Store aber doch ungleich steiniger als etwa beim Kindle (wo es aber nach wie vor kaum deutsche eBooks gibt).
Mit ’nem letzte Woche herausgekommenen Firmware Update ist zwar jetzt auch ohne „Jailbreak“ browsen im Netz möglich, über das kleine Touchscreen-Display soll das aber nur mäßig spaßig sein. Unterm Strich: Schicke Optik, schicke Ansätze, aber als eBook Reader zumindest für (3G-lose) Deutsche nicht zu empfehlen. Imo, klar.
Ciao
Johannes
Den Kindle gibt es mittlerweile für <100 Euro in Deutschland, den Nook leider immer noch nicht. Weiss man ob und wann dieser bei uns zu kaufen sein wird?