Immer wieder Skandale, immer wieder Datenlecks, immer wieder irgendwelche persönlichen Informationen von Mitarbeitern, Kunden und Nutzern, die in dunklen Kreisen die Runde machen. Ich wünsche mir für 2009 nicht nur einen „Och, wie toll das war!“-Jahresrückblick, sondern einmal eine akkurat aufgearbeitete Liste all der „Oopsie!“-Datenklaufälle in Deutschland*.
Denn häufig ist es doch so, dass man sich ein, zwei Wochen noch darüber aufregt, ehe die Kiste in der Versenkung verschwindet. Doch die Daten sind danach noch lange im Umlauf – und sie sind pures Gold wert. Trend Micro hat in einem vorweihnachtlichen Anflug von Aufklärungswut einmal nachgerechnet, wie viel Kohle in dem Geschäft mit gestohlenen Kontendaten steckt. Hier eine Aufstellung:
– Kreditkarteninformationen für russische Bankkonten (einschließlich einem Scan von Passnummern, Kennwörtern und Online-Banking-Informationen des Konteninhabers): 50 Karten zu 133 Euro
– Kreditkarteninformationen (nahe dem Ablaufdatum): 1 Karte zu 0,66 Euro
– Kreditkarteninformationen (von Konteninhabern in den USA, Großbritannien und EU, einschließlich eines dreistelligen Sicherheitscodes): 1 bis 10 Karten zwischen 1 Euro und 3,30 Euro
– GmailLogins: pro Konto 13 Euro bis 20 Euro
– E-Mail-Konten für Spamming: 10 Euro (bis zu 100.000 E-Mails), 23 Euro (500.000 E-Mails), 27 Euro (1.000.000 E-Mails)
– Twitter-Konten: 3,30 Euro (für 100 Follower)
– Ebay/Paypal-Konten: 2,65 Euro bis 3,30 Euro pro Konto
– Spielkasinokonten: Liste mit 600 VIP-Konten für grand-casino.com nur 202 Euro
– iTunes-Konten: 11 Euro abhängig vom Kontostand
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Trend Micro verknüpft die die Liste mit einer Warnung – und zwar nicht für die Opfer, sondern für potentielle Mittäter. Derzeit würde immer mehr „Money Mules“ (also Strohmänner) angeheuert. Dabei handelt es sich um ahnungslose Arbeitssuchende, die mit billigen Annoncen oder Spam-Mails geködert werden: „Gutes Geld in Heimarbeit verdienen!“ Ihre Aufgabe besteht dann darin, die Daten mittels vorsichtiger Akquise an interessierte Abnehmer zu verkaufen. „Trend Micro rät zur Vorsicht, denn der Wunsch, Geld zu sparen oder zu verdienen, kann leicht dazu führen, Opfer oder gar Gehilfe bzw. Mittäter von Cyberkriminellen zu werden“, heißt es dazu. Eigentlich könnte man ja hier einmal investigativ aktiv werden… mhm… wer ein solches, unseriöses Job-Angebot bekommen hat, kann es ja mal an uns weiterleiten.
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* Die gibt es bereits, wie mir soeben mitgeteilt wurde: Projekt Datenschutz
(André Vatter)