Die Aktion an sich war schon irre witzig, aber hier kommt noch das Krönchen! Am Mittwoch hatte Gawker eine Gadgetmania-Schnitzeljagd ausgerufen, in der es einzig und allein um das sagenumwobene (und völlig unbestätigte) Apple-Tablet mit dem ebenso sagenumwobenen (und ebenso völlig unbestätigten) Namen „iSlate“ gehen sollte. Wer es fertig bringt, ein echtes Foto von dem Teil zu besorgen, erhält 10.000 Dollar. 20.000 Dollar zahlt Gawker für ein iSlate-Video, 50.000 für Bilder oder Videos, die das Tablet gemeinsam mit Steve Jobs zeigen und satte 100.000, wenn die Techblogger eine Stunde mit dem iSlate alleine verbringen können.
Die Aktion hatte für einigen Wirbel gesorgt und wie zu erwarten war, bekam die Redaktion danach allerlei (Photoshop-)Feedback. Doch unter den Mails und Briefen befand sich auch einer mit der Absenderadresse einer Anwaltskanzlei. Gawker notiert daraufhin:
Wir haben unseren ersten Gewinner in der Valleywag-Apple-Tablet-Schnitzeljagd! Der konkreteste Beweis für die Existenz der Messias-Maschine ist diese Nacht in unserem Briefkasten gelandet.
Man dankt dem Anwalt Michael Spillner für das Schreiben mit dem Betreff „Brief von Apple“, in dem gefordert wird, dass der Aufruf umgehend gestoppt wird. Besonders für die Zeile: „Apple hält die Dinge und Informationen, die Sie hier bewerben, unter strenger Geheimhaltung.“ Gawker sieht darin den unwiderlegbaren Beweis („Und dann auch noch von Apple!“), dass in Cupertino ein Tablet in der Mache sei. Den anwaltlichen Vorwurf, dass Gawker mit der Aktion eine „Grenze übertreten“ habe und zum „Diebstahl von Betriebsgeheimnissen“ aufgerufen habe, überlesen die Blogger geflissentlich – die Freude über die Bestätigung ist offensichtlich zu groß. Auch, dass es sich bei dem Schreiben eigentlich um eine Abmahnung handelt, in der eine Frist von gerade einmal 24 Stunden eingeräumt wurde.
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Als Zeichen der Dankbarkeit erhält Herr Spillner nun ein Paket, in dem sich eine DVD mit dem Film „Natürlich Blond 2„, ein 25-Dollar-Gutschein für den Zune Market (!) und ein Set Steakmesser befinden.
(André Vatter)