Auf ausdrücklichen Wunsch vereinzelter Leser hin, die uns per Mail kontaktiert haben, fasse ich nachfolgend kurz die von Apple am gestrigen Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen zusammen. Es möge sich aber bitte anschließend niemand darüber beschweren, dass hier das Unternehmen aus Cupertino explizit gelobt wird und das Wort „iPhone“ mehr als einmal Erwähnung findet. – Aber Spaß beiseite: Die Zahlen, die Steve Jobs vorzuweisen hatten, dürften den Puls der Aktionäre nicht unerheblich in die Höhe getrieben haben – vor Freude, versteht sich. Und möglicherweise wurden sie dadurch auch wieder versöhnt und nehmen es dem Apple-Imperator nicht übel, dass er ihnen noch vor zwei Monaten eine Dividenden-Ausschüttung verwehrt hatte.
Bevor ich nun also zu den nackten Zahlen komme, nehme ich das Ergebnis vorweg: Das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2010 (das am 27. März endete) war das erfolgreichste zweite der gesamten Firmengeschichte. Und die began bereits 1976. Seitdem wurden noch nie ein so hoher Umsatz und Gewinn zu einem so frühen Zeitpunkt (also einem Nicht-Weihnachtsquartal) erzielt. Und wem ist das zu verdanken? Jobs auch, ja, – aber in erster Linie den Käufern des iPhone. Im zurückliegenden Quartal haben sich 8.750.000 unserer Mitmenschen dafür entschieden, Besitzer eines Apple-Smartphones zu werden (zumindest wurde es so oft verkauft, denn es kann ja sein, dass der eine oder andere zwei oder mehr besitzt). Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist das ein Anstieg um 131 Prozent. Die iPhone-Verkäufe haben sich somit mehr als verdoppelt.
Damit wurden die Mac-Computer und iPods auf die Plätze verwiesen. Erstgenannte verkauften sich im vergangenen Quartal 2.940.000 Mal (was einem Anstieg zum Vergleichsquartal um 33 Prozent gleichkommt), von Letztgenannten gingen 10.890.000 über die Ladentheken (und somit ein Prozent weniger als im Vorjahr).
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Insgesamt wurde im Q2/2010 ein Umsatz von 13,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Auf den Netto-Gewinn entfielen davon knappe drei Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal lagen die Zahlen bei neun Milliarden Dollar Umsatz und 1,6 Milliarden Netto-Gewinn. Die Bruttogewinnspanne stieg im besagten Zeitraum von 39,9 auf 41,7 Prozent. Bevor euch schwindelig wird, breche ich die Zahlenakrobatik hier ab. Einzig eine Anmerkung finde ich noch erwähnenswert: Der Anteil am Umsatz, den Apple mit seinen Produkten nicht in den USA erwirtschaftet hat, lag im vergangenen Quartal bei 58 Prozent.
Nach der offenbar erfolgreichen Markteinführung des iPad in den USA verwundert es nicht, dass Apples Finanzchef, Peter Oppenheimer, eine nicht minder rosige Prognose für die Zukunft stellt: „Vorrausschauend auf das dritte Geschäftsquartal 2010 erwarten wir einen Umsatz zwischen 13 Milliarden und 13,4 Milliarden US-Dollar“. Könnte gut sein, dass hier etwas erwartungsgemäß tiefgestapelt wird, bedenkt man, dass ja bald die nächste Generation des iPhone auf den Markt kommen soll.
Tja, wohl dem, der Apple-Aktien besitzt. Wer übrigens nicht genug bekommen kann von den Quartalszahlen, dem bietet Apple einen Extra-Service: Die Wiederholung des Webcasts mit der Keynote von „His Jobsness“…
(Marek Hoffmann / Foto: Flickr – Fotograf: AMagill)
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Apple nervt. ^^
Schöne Zusammenfassung. Danke.
Ich frage mich nur, wer so doof ist und sich ausgerechnet jetzt ein iPhone kauft?! Da warte ich doch lieber noch 2 Monate 😉
@MrQT: Vollkommen richtig. Habe es gestern auch meinem Nachbarn ausgeredet. 🙂
und warum genau? 😛 werden die wohl billiger?
@Chris: Das zum einen. Und zum anderen erhälst du ja bald für vermutlich den jetztigen Preis ein neueres Modell. 🙂
Apple ist DIE Lifestyle Marke. Ich hab das Gefühl, dass der eigentliche Nutzen der Apple Geräte immer weiter in den Hintergrund rückt (siehe iPad) und es in erster Linie ums „haben wollen“ und ums sich profilieren geht.
Genial. Seitdem ich Apple die letzten Jahre beobachte und auch selbst genieße, wird von Quartal zu Quartal immer vom „besten aller Zeiten“ gesprochen. Weiter so, Jungs&Mädels aus Cupertino!
>Auf ausdrücklichen Wunsch vereinzelter Leser hin, die uns per Mail kontaktiert haben, fasse ich nachfolgend kurz die von Apple am gestrigen Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen zusammen.<
An welche Adresse müssen Leser Emails versenden, über Beiträge die sie auf gar Fall hier veröffentlicht sehen möchten?
@BonVoyage: An die gleiche Adresse. 😉
Da entwickelt sich die elitäre Marke Apple so langsam zur Proll Massenware.
Ich gestehe, mir tatsächlich ein (neverlocked) iPhone vor einer Woche gegönnt zu haben. Ich hatte auch stark mit dem Desire oder Evo4 geliebäugelt. Doch folgende Gründe waren für mich ausschlaggebend:
– der Preis von ca. 600 Euro fürs 3GS ist gut gefallen und somit kein Grund mehr länger zu warten
– die neue OS 4 Version wird auf dem 3GB installierbar sein. Also einigermassen zukunftsfähig.
– Ein weiteres Warten macht keinen Sinn. Das jetzige iPhone ist ausgereift und bis der 4G tatsächlich hierzulande in den Ladengeschäfte mit annehmbaren Preisen steht, kann es weitere 6-12 Monate dauern.
– Das jetzige 3GS kann auch später immer noch zu einen relativ guten Kurs verkauft werden, sollte ich mich mal für ein anderes Smartphone entscheiden.
– Die Android Alternativen bieten nicht wirklich deutliche Vorteile gegenüber dem 3GS. Schnellerer Prozessor ist nicht alles. Das 3GS schafft die gleichen Aufgaben flüssig(er) mit seinem kleineren Prozessor. Der AppStore ist riesig und alle getesteten Anwendungen sind einwandfrei und optimal angepasst. iTunes stört mich nicht. Ganz im Gegegenteil.
– Und zuletzt noch eine ganz persönliche Entscheidung. Man wird nicht jünger und man will sich nicht mehr nur mit Wartezeiten, Konfiguration oder Tools zur Optimierung unausgereifter Smartphones beschäftigen. Ich will einfach meine kostbare Zeit mit sinnvollen Dingen füllen und geniessen. Und mit dem 3GS habe ich für mich persönlich eine runde Sache, mit der es mir an nichts mangelt. Und es tut genau das, was es soll.
Dies ist lediglich meine subjektive Meinung und erhebt nicht den Anspruch auf Objektivität.
Warum schreibt ihr nicht mal drüber dass Apple dieses Quartal wieder am meisten Hater dazugewonnen hat 😀
gibt’s neben Apple noch ne Firma die so vielen Leuten auf den Keks geht?
Du musst ja schon extra dazu sagen dass sich die Leute etwas zügeln sollen o0
@conic
Das Marketing von Apple ist hervorragend und stellt manchmal das eigentliche Produkt etwas in den Schatten – was an dieser Stelle nicht positiv gemeint ist.
Ein bisschen mehr Objektivität gegenüber Apple wäre manchmal durchaus angebracht!
Und hier noch eine kleine, visuell aufbereitete Version der Zahlen: http://www.businessinsider.com/chart-of-the-day-in-case-you-had-any-doubts-about-where-apples-revenue-comes-from-2010-4
[…] die andere Unternehmen aus der IT-Branche kürzlich vorlegen konnten, etwa Intel oder Apple. Sie hatten den Eindruck erweckt, dass die Krise endgültig überwunden sei und die Kunden […]
[…] denen, die Amazon mit Eletronik- und anderen Merchandise-Artikeln erreichte. Und wie schon bei dem Konkurrenten aus Cupertino, gibt es auch bei Amazon einen Hauptantreiber für die guten Umsätze: den […]
@Binko: In der Tat, ich kenne auch keine Firma mit so einem „guten“ Marketing. Zumindest was die Absatzsteigerung angeht.
Die Kehrseite der Apple-Marketing-Strategie ist allerdings, dass man als nicht Apple-Fan in der westlichen Welt mehr genervt wird als Atheisten von den Zeugen Jehovas. Das 360°-Hardcore-Viral-Marketing geht halt vielen Leuten daher mehr auf den Keks, als die Werbung vieler anderer Firmen zusammen.
@Binko genau das ist es ja, sie gewinnen dadurch ein viel besseres Image was Ihnen langfristig viel mehr bringt als gezieltes Produktmarketing
[…] ging schnell, Mr. Jobs! Aus Cupertino erreichte uns am gestrigen Montag eine Pressemitteilung, die einmal mehr mit eindrucksvollen Zahlen aufwarten kann. Demzufolge hat sich das iPad bereits innerhalb eines […]
[…] niederschlagen wird. Bisher waren die hohen Preise der Apple-Produkte wie z.B. des iPhone kein Problem – auch in Europa verdiente Apple bisher ganz […]
[…] Platz. Aber fehlt da nicht jemand in den Top Five? Gemeint ist natürlich Apple, deren sensationeller Erfolg mit dem iPhone mich erwarten ließ, das Unternehmen ganz weit vorne anzufinden. Immerhin wurden […]
[…] Riesen wie Google, Apple oder Microsoft können, das kann das deutsche Internet-Vorzeige-Unternehmen auch. Gemeint ist, […]