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Fotografiert euer Essen: Meal Snap sagt euch, wie viele Kalorien es hat

Ich ernte gerade viel amüsiertes Kopfschütteln im Büro. Macht mit, wenn ihr mögt, aber ich finde die Idee lustig: Eine App für iPhone und iPad sagt euch, wie viele Kalorien euer Essen hat. Meal Snap heißt das gute Ding. Ihr fotografiert euer Essen oder euer Getränk und die App analysiert das Bild wohl mithilfe höchst ausgeklügelter Algorithmen, könnte man meinen. Oder sie haben ein Büro voller Studenten und Niedriglöhner, die die Bilder gegenchecken, das gefunde Essen in einer Kaloriendatenbank nachschlagen und einen ungefähren Wert zurückliefern. Da die App ein paar Minuten braucht, um jedes Bild zu analysieren, würde mich das zumindest nicht wundern.

Immerhin, und das ist verblüffend: Die App funktioniert, zumindest so gut sie eben kann. Mein Schinken-Brötchen von heute Morgen soll 220 bis 331 Kalorien (kcal) gehabt haben, was ich mir kaum vorstellen kann. Hier wird’s schwer für die App zu erkennen, was da genau auf dem Brötchen war. Ob es nun ein einfaches Schnittbrötchen oder ein Mehrkornbrötchen war, konnte die App eigentlich ebenso wenig erkennen wie die Menge der Butter darauf. Kollege Hayos Käsebrötchen kam mit 166 bis 249 Kalorien da vergleichsweise mager daher. Der Burger, den ich mit der App auf dem Gutscheinblatt einer bekannten Fastfood-Kette abfotografiert habe, soll dafür nur 255 bis 383 Kalorien gehabt haben. Immerhin hat Meal Snap ihn ohne mein Zutun als Burger erkannt.

„Pure Magie“

Wasser (0 Kalorien) erkannte die App problemlos als Wasser, mein Telefon als „kein Essen“ (Idiotentest also bestanden). Vom Lebkuchenhaus, das wir einmal als Weihnachtsgeschenk bekommen haben und das – ja, vergebt uns – immer noch hier steht, erkannte MealSnap überraschend die Aufschrift des Sponsors: 0 Kalorien. Beim zweiten Versuch kam Meal Snap mit „Candy Wafer Cookie“ und 181 bis 271 Kalorien nah ran. Lediglich bei der Diätcola meines Kollegen Jörg war die App überfordert: MealSnap erkannte sie eindeutig als Cola, aber war natürlich nicht in der Lage, sie anhand der Farbe als kalorienfrei zu erkennen: 541 bis 812 Kalorien. Ich wäre aber vor Ehrfurcht erstarrt, wenn Meal Snap die Unterscheidung gelungen wäre.

Wie die App genau funktioniert, verrät Hersteller Daily Burn nicht, nennt es aber „Magie, pure Magie“. Studenten und Praktikanten, bleibt meine Vermutung. Die App kostet im iTunes Store 2,39 Euro – ein stolzer Preis. Ich halte es aber für den größten Partygag seit Blower, der App, die Kerzen ausblasen kann. Sinn des Ganzen? Offenbar, dass man für gesünderes Essen sensibilisiert wird und keine Kalorienbomben mehr isst. Aber wenn man das Essen doch eh schon vor sich stehen hat…

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

31 Kommentare

  • Ich sehe da schon einen Sinn drin.
    Wenn man auf seine Ernährung achten will hilft es schon zu sehen, wie viel man pro Tag isst.

    Allerdings hat die App noch die Nachteil, dass man keine Korrekturen am Ergebnis vornehmen kann (habe ich zumindest nicht gefunden)

  • …also ich verwende seit fast 2 Jahren auf dem iPOD / iPhone die App CaloryGuard und habe damit mein Gewicht um 15KG innerhalb von 1 Jahr reduziert und das Gewicht dann weitgehend gehalten (per Hochsetzen der Tageskalorien). Das „Kalorienzählen“ (was mit der App sehr vereinfacht wird, da die meisten Lebensmittel in einer Datenbank zur Verfügung stehen oder einfach hinzugefügt werden können) ist die aus meiner Sicht bislang beste Methode, um langfristig das Gewicht zu reduzieren und vor allem zu halten, ohne das eigene Essverhalten dramatisch ändern zu müssen. Man kann alles essen, was man will, darf aber halt eine bestimmte Kalorienzahl pro Tag nicht überschreiten. Die hier vorgestellte App ist natürlich absolut sinnlos, da man rein optisch per Ferndiagnose die korrekte Kalorienzahl nicht ermitteln kann, selbst wenn man Studenten für eine manuelle Analyse im Hintergrund einsetzen würde (was sich ja wohl auch kaum rechnen dürfte bei einem App-Preis von 2,39 Euro…).

  • Ich kann mir auch nicht erklären wie das funktionieren soll, es sei tatsächlich so, dass jemand die Bilder anschaut. Über das mit dem Telefon lache ich immer noch, „no food“, lol!

  • Wenn es funktionieren würde wäre es genial. Nur wüsste ich eben nicht wie es gehen sollte und so lange der Hersteller sein Geheimis nicht preisgibt kann ich auch nicht daran glauben dass es funktioniert.

    Kalorienzähler-Apps gibt es ja zu genüge, auch gute, aber im Alltag hat man tatsächlich immer das Problem dass man im Restaurant ja schlecht den Kellner bitten kann die Portion Nudeln zu wiegen und in der Küche nachzufragen mit wieviel Gramm Öl das Spiegelei denn gebraten wurde.

  • @Bloggeresk: Es funktioniert ja, wie auch immer sie das machen. Der Toleranzbereich ist eben sehr hoch. Wenn dein Essen nicht so leicht zu erkennen ist, kannst du es mit Schlagworten noch etwas genauer beschreiben. Zumindest hilft die App dabei, ein wenig ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viele Kalorien etwas hat. Für einen Ernährungsplan ist sie natürlich viel zu ungenau.

  • 2,39 für ein Heer Praktikanten das dauerhaft beschäftigt werden muss? Ich denke nicht. Hier kommt wohl eher Bildanalyse und maschinelles Lernen zum Einsatz. Vermutlich wird man bessere Erfahrungsberichte aus den USA (oder aus welchem Land die App auch immer sonst kommt) bekommen, weil der Algorithmus auf die dort bekannten Speisen besser trainiert ist.

    Das alles unter der Voraussetzung, dass ich die App selbst nicht getestet habe. Ich denke dass die Ergebnisse mit der Zeit besser werden und/oder der Hersteller die Möglichkeit zur manuellen Korrektur zulassen wird, um bessere Ergebnisse zu erhalten. Kein Hexenwerk eher sowas wie Google für Essen.

  • Irgendwie gibts wirklich jeden Sch**ss als App. Immer wieder erstaunlich was entwickelt und wofür manche Leute ihr Geld ausgeben. Im App Markt ist echt viel Geld zu verdienen. Mal sehen wohin sich das entwickelt, die nächsten Jahre sehen zumindest rosig aus zumal es genug Leute gibt denen Geld nicht wichtig zu sein scheint und es liebend gern für Apps oder DLC und co ausgeben.

  • So eine App wird überflüssig wenn man sich ein wenig mit Ernährung auskennt! Außerdem ist meistens nicht das Hauptgericht sondern die Beilagen und die Zubereitung ausschlaggebend in puncto Kalorien

  • also im app store geld zu machen ist nicht leichter oder schwerer als wo anders auch. das programm habe ich gerade gesehen und da ich selbst etwas programmiere kann ich nur sagen … keine ahnung wie so was machbar ist. entweder es ist totaler müll oder genial.

  • Ich seh das ganze mehr als Spaß-App. Wenn wirklich keine Praktikanten dahinter stecken, dann ist der Algorithmus ziemlich genial. Hat zum Beispiel herausgefunden, dass heute Abend auf dem Teller noch genau sechs grüne Oliven lagen. Und es stimmte.

  • Schon die Beschreibung ist gut… Die Kalorien werden „auto-magically detected“. 🙂 Aber wenn die Kalorienermittlung nach dem Schicken des Fotos tatsächlich noch ein paar Minuten dauert, ist das wohl praktisch höchstens als Zähler im Nachhinein verwendbar. Cool wäre, wenn es schneller ginge. Dann könnte man sich am Buffet besser entscheiden.

  • Ja wie funktioniert es denn nun? Per Algorithmen oder manueller Analyse ? Ich hatte mal so eine ähnliche Idee, aber keine Ahnung, wie und ob sie umsetzbar wäre. Da die Ergebnisse ja annähernd stimmen – @Langeweile: genial, oder?

  • […] Zeig mir ein Foto Deines Essens und ich sag Dir, wieviele Kalorien es hat: Die iPhone-App “Meal Snap” analysiert für einmalig 2,39 Euro frisch geschossene Bilder von Speisen und sagt nach einer etwas langen Analysephase, wieviel Energie im Essen steckt. basicthinking.de […]

  • Ich finde das App praktisch, bei mir im Büro wird häufig selbst gekocht und da hat man halt ungefähr die Werte. Nächste Woche, wenn der Urlaub vorbei ist, teste ich das mal.

  • Falls es doch so ist, dass da ein ganzes Buero von Studenten hinter sitzt – angenommen das waeren Amis – die Amis kennen ja Broetchen fast ueberhaupt nicht (zumindest nicht, wo ich wohne). Und den Unterschied zwischen Vollkorn- und Kaesebroetchen werden sie dann auch nicht machen koennen… 😀

  • Ich weiß nicht,ob ich diesem Ding trauen würde…achte ja schon sehr auf die Kalorien. Kann mir hier vielleicht jemand sagen,welches Gemüse am kalorienärmsten ist?

  • Ich bin immer wieder fasziniert was es heute alles gibt. Das Internet wird genau heute 20 Jahre und wer hätte gedacht, dass man heute schon per Handy seine Kalorien errechnen lassen kann.

  • also ich steh dem ganzen ja ein wenig skeptisch gegenüber. ich kann mir nicht vorstellen, dass eine app sowas wirklich kann

  • Ich hätte diese App gerne für meine Canon Kamera, da könnte sich der Dienst wenigstens über 22Megapixel Uploads freuen und würde bald den Bach runter gehen 😀

    Nein mal im Ernst, wer braucht eine solche App? Auf jedem Gericht steht doch drauf wieviele Kalorieren es hat (und auch bei den Zutaten). Wenn ich die Kalorien einer Bratwurst wissen will google ich einfach, wozu soll ich extra eine Produktfotografie anfertigen, die wo hochladen und mir dann nach einer Wartezeit das Ergebnis mitteilen lassen?

    Das Erinnert mich zu sehr an analoge Fotografie und die ist mittlerweile out 😉

  • also sehr genau kann es ja nicht sein oder? obwohl ich die idee an sich ziemlich cool finde, würd es dann auch auf jeden fall nutzen 😀
    hab mal einen interessanten blog verlinkt mit abnehmtipps, schaut doch mal vorbei, wenn ihr wollt 🙂

  • Ich finde das App total cool. Ist ein kleines nützliches Tool, wenn man mal checken mag, wie viel der Burger vor einem eigentlich an „Energie“ spendet 😛
    nur zu blöd, dass mein Bada handy mit den meisten Apps nicht kompatibel ist 🙁

  • Richtig gut! Wenn das ganze stabil läuft, wäre ich totaler Fan 🙂
    So teuer ist die App ja nicht, werde Sie mal ausprobieren und die Erkenntnisse dann mitteilen.
    Dank & Gruß

  • Also die Idee finde ich super. Weight Watchers machen ja auch nichts anderes als Kalorien zu zählen – nur halt über eine vereinfachte Form von Broteinheiten (BE).
    Wenn mich die App dabei unterstützt habe ich im Prinzip das gleiche Ergebnis – nur halt ohne regelmäßiges gemeinsames Wiegen!