Sonstiges

Designstudie aufgetaucht: So sollte Googles Smartphone von 2006 aussehen

Nicht schön ist, dass viele IT-Unternehmen sich derzeit erbittert um Patente streiten. Schön hingegen, was beim Patentkrieg zwischen Google und Oracle jetzt aufgetaucht ist: Bilder der Designstudie eines Google Phones aus dem Jahre 2006. Die folgt den Formen des damals vorherrschenden Smartphone-Modells Blackberry von RIM – und macht auf mich einen freundlichen Eindruck: weiß, physische QWERTY-Tastatur, abgerundete Ecken, fünf Steuerelemente.

Die Eigenschaften, die Google für ein damaliges Phone vorgesehen hatte, können sich eigentlich sehen lassen: ARMv9-Prozessor mit mindestens 200 MHz, GSM und nach Möglichkeit 3G-Unterstützung, 64 MByte RAM. Der interne Speicher von ebenfalls 64 MByte hätte sich über eine Speicherkarte aufrüsten lassen sollen. Google wollte hier mit miniSD (statt microSD) ein eigenes Format. Ansonsten sollte drin sein: eine 2-Megapixel-Kamera mit physischer Kamerataste, USB-Unterstützung, Bluetooth 1.2, QVGA-Display (320×240 Pixel) mit 16 Bit Farbtiefe. Ein Touchscreen war nicht vorgesehen. Google wollte sich vorbehalten, die Geräte auch mit WLAN, GPS und Bluetooth 2.0 auszustatten.

Android Inc. wurde als eigenständige Firma 2003 unter anderem von Googles heutigem Vice President Mobile, Andy Ruby, gegründet. Der Suchriese kaufte das Unternehmen in aller Stille im August 2005. Erst zwei Jahre später, am 5. November 2007, rief Google die Open Handset Alliance ins Leben und stellte die Android-Plattform vor. Es war der Startschuss zur Konkurrenzinitiative gegen Apples iPhone, das im Juni 2007 auf den Markt kam. Das erste Android-Smartphone, das HTC Dream (auch genannt G1), gab es in Deutschland allerdings erst im Februar 2009 zu kaufen.


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Das Google Phone von 2006 erinnert an damalige und auch noch heutige Blackberry-Geräte. Smartphones mit physischer QWERTZ-Tastatur sterben allerdings nach und nach aus, seit Touchscreens immer größer und immer unempfindlicher gegen Fingerabdrücke werden. Erst in dieser Woche hat der damalige Android-Pionier HTC angekündigt, keine Smartphones mit physischer Tastatur mehr herzustellen. Und Googles Android-Phones haben den fast zweijährigen Rückstand gegenüber Apples iPhone mittlerweile aufgeholt. Der eine oder andere Apple-Manager wollte deswegen laut seiner Autobiographie einen thermonuklearen Krieg gegen Google anzetteln.

(Jürgen Vielmeier, Bilder: Google)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

15 Kommentare

  • … also „schön“ ist was anderes, für mein Empfinden.

    Irgendwie hängen mir diese Anspielungen bzgl. „Apple-iPhone“ zum Hals raus. Gibt’s noch andere „Gegner“? Mancher Leute Leben wäre sinnentleert, wenn es dieses Smartphone nicht gäbe …

    Lasst es doch einfach mal so stehen wie es ist. Dieses geliebt, verfluchte Teil hat Welten in Bewegung gesetzt. Ob man es wahrhaben will oder nicht, ALLE anderen Hersteller haben kopiert wie die Barbaren und sich an Funktion und Design gesundgestossen.

    … meine Katze hat gerade auf mein Sofa gepisst – Scheisse!

  • @1 Don
    „Gut, dass google dieses smartphone nicht rausgebracht hat ;)“

    Das stammte aus dem Jahre 2006 also noch Vor dem iPhone was erst 2007 kam.
    Damals war halt der Gescmack und vorhandene Technik noch ganz anders , ich möchte dann auch mal die Prototypen von Apple oder Microsoft im Vergleich sehen?

  • Wenn man mal bedenkt, wie futuristisch die Google Büros gestaltet sind, dann finde ich, passt das Smartphone zu Google. Ich steh zwar auch mehr auf Eleganz bei einem Smartphone, aber grundsätzlich ist es ja positiv, dass es Designer gibt, die sich auch mal was trauen und andere Wege gehen.

  • Für die damalige Zeit ein recht gutes Gerät.
    Heute ist das Design eher altbacken, klar, aber ist ja auch schon einige Jahre alt.
    Erstaunlich, wie sich seitdem die Technik weiterentwickelt hat.
    2006 planten sie mit „mindestens 200 MHz“ und 2012 sind wir bei 1,5 GHz – QuadCore.

    Schade, dasss ich HTC von physischen Tastaturen verabschiedet. Ich habe immernoch ein HTC Universal (MDA pro) als mobile Schreibmaschine und bin von dem gerät absolut begeistert. Dafür gibt es nirgends einen aktuellen Nachfolger.

  • Würde Blackberry so ein Erfolg wie Apple haben, würde heute jedes Smartphone so aussehen. Ich finds nicht gut. Mehr Tastatur als Display …

  • Zum Thema Tastatur: Ich habe seit einem halben Jahr das Xperia mini pro mit dieser tollen Slidertastatur und konnte damit bis jetzt noch jeden anderen Screenabtasterfreund begeistern. Haptik bleibt Haptik. Außerdem ist es klein und handlich für die Hosentasche. Klar ist das nur eine Niche. Ich bin mir aber gar nicht so sicher, ob die großen Screens auf Dauer sein müssen.

  • Sehr interessant, die Tastatur in der Größe haben Blackberrys immer noch, und das Display ist auch nicht viel kleiner als bei heutigen iPhones 🙂

    Werde so bald nicht verstehen, warum Apple die Dinger immer mit relativ kleinen Screens baut. Ist wohl so eine Frauen-Geschmacks-Sache, denn obwohl Frauen mit ihren Handtaschen mehr Platz haben als Männer in ihren Hosentaschen, kaufen die Frauen bevorzugt kleine Handys. Vielleicht liegt’s auch an den spitzeren Fingernägeln.

    Wie auch immer, ich will hier nicht den 1000sten Flamewar mit Apple vs. Android los treten. Zum Glück gibt es ja inzwischen genug Geräte für jeden individuellen Geschmack.
    Auch wenn iPhones eigentlich nie individuell waren. (Ups, was habe ich da gerade gesagt? Flamewar!!)

    🙂

  • Wir warten ja schon lang darauf das Google endlich konsequent in den Markt der Smartphones einsteigt. Wird wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen, aber wird dann wie schon groß in der Presse berichtet wurde eher eine Art Brille werden. Wir werden sehen, stay tuned auf:
    http://www.smartphone-portal.net